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S', PETERSBOURG. IMPRIMERIE DE У, BESOBRASOFF & COMP, Wassili Ostr., 8 ligne, No. 45.
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Protoc. 4. 1. séance 4. 1 Decembre 1869.
MATÉRIAUX
SCIENTIFIQUES.
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BEITRAG
LEPIDOPTERENFAUNA GRIECHENLANDS. Von
Dr. О. Staudinger.
Das heutige Griechenland, wie es sich in den Freiheits- kämpfen der zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts als selbst- ständiges politisches Reich gestaltete, bildet den südlichsten Theil der Balkan-Halbinsel, und somit den südöstlichsten Theil Europa’s überhaupt. Eine grosse Zahl meist kleiner Inseln, der Cycladen und der nördlichen Sporaden, gehören seit der Neugestaltung Griechenland’s zu diesem Reich, während erst vor wenigen Jahren die Jonischen Inseln definitiv demselben einverleibt sind. Wenn ich auch die grosse, südlichste Insel Candia (Kreta) als bereits zu Griechenland gehörend betrachte, so komme ich damit nicht nur den durch blutige Kämpfe der allerletzten Jahre manifestirten Wünschen der Griechen nach, sondern diese Insel kann паг faunistisch zu Griechenland ge- zogen werden, wie das die dort zuerst entdeckte Salyrus Amalthea beweist. Candia bildete wahrscheinlich vor vielen Tausenden (Millionen?) Jahren den südlichsten Theil einer Festlandsstrecke, die Asien mit Europa vereinte, und erst später (durch Erdrevolutionen, ein Ergiessen des Mittelmeeres
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in das Schwarze, oder bei Entstehung des Mittelmeeres über- haupt) gestaltete sich das Aegäische Meer, worin die höheren Landespunkte als Inseln zurückblieben. Nur so lässt sich das gemeinsame Vorkommen einer grossen Zahl von Thierformen auf diesen Inseln und dem Festlande erklären; wenn man nicht annehmen will, dass die früher thätige schöpferische Kraft die- selben Arten überall dort separat erzeugte, wo die physischen Be- dingungen zu ihrem Fortkommen vorhanden waren. Grössere, zu- mal mit Flugapparaten versehene Thiere können wohl von einer Insel zur andern übersiedeln, während dies bei den meisten kleineren Formen ganz unmöglich erscheint, und die Erklärung, dass solche Formen Zufälligkeiten ihr Uebersiedeln verdanken, ist viel künstlicher und weit weniger wahrscheinlich als die Annahme, dass früher Europa mit Kleinasien (und Afrika) ver- eint war.
Während das Festland Griechenland’s etwa unter gleichen Breitengraden (zwischen 37 bis 390) mit Anatolien, Sicilien, dem südlichen Calabrien und Andalusien liest, bildet Candia den südlichsten Theil von Europa überhaupt, da es sich über den 35 Grad hinaus erstreckt, und somit weit südlicher als Kleinasien und der nördliche Theil Algeriens liegt. Die Insel Cypern liegt etwa unter gleichen Breitegraden mit Candia. Den nördlichsten Theil des griechischen Reichs bildet heute die Insel Korfu, welche fast den 40 Grad erreicht, und also etwa mit Erzerum, Siwas, Brussa, Süd-Sardinien, Mallorca, Valencia und Lissabon unter gleichen Breitengraden liegt.
Das griechische Faunengebiet hat also eine polare Aus- dehnung von etwa 75 geographischen Meilen und eine äqua- toriale (zwischen dem 17 und 24° östl. Pariser Länge) von reichlich 80 Meilen. An Flächeninhalt umfasst Griechenland in runder Summe 1000 []Мейеп, von denen etwa 700 auf das Festland (mit Einschluss der durch eine Brücke verbundenen grossen Insel Euboea), 60 [Meilen auf die Cycladen und Sporaden, 50 auf die Jonischen Inseln und 190 auf Kandia
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kommen. Dem Areale nach ist es also etwa doppelt so gross wie die Insel Sieilien und nur zwei Drittheile so gross wie die Insel Irland. Aber diese 1000 [_lMeilen Landes liegen in einem (Juadrat-Flächenraume von 6000 [_]Meilen vertheilt, was einen wesentlichen Einfluss auf die grössere Mannigfaltigkeit der Fauna haben muss. Die geologische und geognostische Be- schaffenheit Griechenlands ist natürlich eine äusserst verschie- dene; doch kann ich mich darüber, aus eigener Unkenntniss, nicht näher einlassen. Das Land ist fast durchweg gebirgig: das Veluchi- (Tymphrastos-) Gebirge im Norden, an der tür- kischen Gränze, der berühmte Parnassos, etwas südlicher, der Taygetos (Pentadactylos) im südlichen Peloponnes und der Psyloriti (Ida) auf Candia erreichen alle eine Höhe von mindestens 7 — 8000 Fuss. Die meisten Gebirge scheinen aus Kalkstein zu bestehn, nur der Kern und obere Theil einiger Gebirge, z. B. des Par- nassos, besteht aus Urgestein (Granit), während namentlich auf manchen Inseln die vulkanischen Gebilde vielleicht ausschliess- lich vertreten sind. Nur in der Attica sind kleinere Ebenen, grössere in Acarnanien (mit den grossen Landseen bei Vrachori) und in dem entomologisch ganz unbekannten Elis, im Nord- westen des Peloponnes.
Von der entomologischen Fauna Griechenlands, specieli der lepidopterologischen, kannten wir bisher äusserst wenig. Zuerst vielleicht hat der Sohn Duponchel’s, welcher als Arzt die Freiheitskriege in Griechenland mitmachte, dort einige Lepi- dopteren gesammelt und sie seinem Vater übersandt, so Sy- richthus Melotis Dup., Botys Fimbriatalis Dup. etc. Zu der- selben Zeit scheint auch der Gesundheitsofficier Marloy dort etwas gesammelt zu haben, da Boisduval von ihm die Hesperia Marloyi erhielt. Herr Dr. E. von Frivaldszky sandte im Jahre 1843 einen Sammler nach Candia, dem 1844 sein Neffe Janés v. Frivaldszky mit einem dritten Sammler, Namens Terren, folgte. Diese Herrn erbeuteten dort ganz ausgezeichnete Sachen, über welche leider nie etwas Zusammenhängendes veröffentlicht
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wurde. Später war noch einmal der Käfersammler Zebe auf Candia, der aber die Schmetterlinge ganz unbehelligt gelassen zu haben scheint. Von Herrn von Kiesenwetter, der bei Athen und auf dem nahen Parnäs sammelte, erhielt ich nur die Zetima Margarotana HS. Ebenso hat der Präparator Schrader, der gegen die Mitte der fünfziger Jahre nach Griechenland ging, dort sehr wenig Insekten gesammelt; nur einige Mal erhielt ich von ihm einige meist ganz gemeine Lepidopteren von der Insel Euboea.
Erst mein Freund Dr. Theobald Krüper, aus Ucker- münde in Pommern gebürtig, erwarb sich das grosse Verdienst, den bisher kaum angerührten Schleier, der die Fauna Griechen- lands bedeckte, gelüftet zu haben. Dr. Krüper, vorzugsweise Ornithologe, hat natürlich die Insekten und besonders die Schmetterlinge nur nebenbei sammeln können. Erst in den letzten Jahren hat er sich, auf mein wiederholtes Bitten, mehr auf das Sammeln der Schmetterlinge, besonders der Heteroceren, gelegt. Ich gebe hier zunächst eine mir von ihm mitgetheilte kurze Uebersicht seiner verschiedenen Reisen und Stationsplätze in Griechenland:
1858 vom 15. bis 22. März auf Coriu.
> › 12. März bis 4. August in Akarnanien (Misso- lunghi, Aetolico, Klissura, Vrachori).
» >» 6. bis 20. August ш Athen.
» › 24. August bis 17. September auf dem Parnass.
» » 19. September bis 3. October in Acarnanien.
(Winter in Deutschland.)
1859 › 16. Мага bis 5. Juni in Acarnanien.
» » 8. Juni bis 2. October auf dem Parnass (Ara-
chowa und Agoriani). (Winter in Athen).
1860 » 7. Februar bis 21. März in Acarnanien.
» » 23. März bis 15. April auf dem Parnass.
» » 24. April bis 14. October in Taygetos (Peloponnes).
1860 vom 25
19615 > » > » > » » » > » » »
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1863 » » » » >
1864 » » » » > » » » »
1865 › » »
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October bis 2. November in Arcadien. (Winter in Athen).
. Januar bis 4. März in Acarnanien. . bis 18. März auf dem Parnass.
. bis 25. März auf dem Veluchi.
. März bis 12. Mai in Acarnanien.
. Mai bis 2. Juni in Parnass.
Juni bis 4. August in Veluchi (Karpinisi, Seltza).
. August bis 14. October in Athen.
(Winter in Deutschland.)
. Februar in Corfu.
. bis 7. Februar in S-ta Maura.
. bis 24. Februar in Acarnanien.
. Februar bis 21. März in Athen.
. bis 26. März auf Syra.
. März bis 15. October auf Naxos (Santorin,
Myconos, Paros).
. October bis 3. December in Athen.
. December bis 4. Januar in Acarnanien.
. Januar bis 3. Februar in Athen.
. Februar bis 16. Juli bei Smyrna (Burnova,
Turbali).
. Juli bis 18. October auf den Cycladen.
(Winter in Athen krank).
. Februar bis 28. Juli bei Smyrna.
. Juli bis 11. August auf Naxos.
. bis 28. August auf Milos.
. August bis 20. September in А еп.
. September bis 3. October auf den Cyeladen.
(Winter in Athen).
. Februar bis 9. September auf dem Parnass
(Castri und Agoriani). September bis 3. October in Athen,
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1865 vom 4. October bis 22. November auf Milos. (Winter in Athen.) 1866 › 26. Februar bis 26. August auf dem Parnass (bis 20. April in Castri, Südseite, dann in Agoriani, Nordseite). (Winter in Athen krank). 1867 1. April bis 4. August in der Attica (Marusi, Cephissia, Marathon). (Dann nach Deutschland bis Herbst 1868). 1868 vom 14. November bis 18. Februar 1869 in Acarnanien. 1869 von Ende März bis heute im türkischen Macedonien bei Thessaloniki (Saloniki).
Ich lasse hier nun ganz kurze Schilderungen der einzelnen Lokalitäten, wie sie mir Dr. Krüper machte, folgen.
Auf dem Veluchi, dem Grenzgebirge zwischen Thessalien (Türkei) und Griechenland, hatte Dr. Krüper sein Haupt- quartier in Karpinisi, einer Stadt von circa 3000 Einwohnern und etwa 3.—4000’ hoch gelegen. Von hier aus war das obere Plateau des Veluchi (7 —8000’) in vier Stunden zu erreichen. Bis 7000° gehen Nadelholzwaldungen; dann folgt ein kahles, nur mit niedrigen Alpenkräutern bedecktes Terrain, wo Schafe und Ziegen weiden, und wo der Schnee in Vertiefungen und Spalten den ganzen Sommer über fleckenweise liegen bleibt. Diese obersten Regionen sind, wie die ähnlichen aller Gebirge Süd-Europa’s, sehr arm an Lepidopteren; die einzigste Erebia ist hier (wie auf der Sierra Nevada in Andalusien) Tyndarus, freilich in der sehr veränderten grossen Form Oftomana HS. Im Allgemeinen soll der Veluchi ein allmälig ansteigendes Ge- birge sein, nur mit einigen sehr steilen, zerklüfteten Parthien, wo sich die Gemsen aufhalten. Vier bis fünf Stunden von Karpinisi liegt, etwas niedriger, das Dorf Seltza, von üppigen Kastanien- und Eichenwaldungen umgeben. Hier wird schon Weinbau getrieben; von Getreidearten aber ausschliesslich Roggen gebaut. Nicht weit von Seltza erhebt sich das
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Kaljakouda- (Dohlen-) Gebirge, welches völlig isolirt dasteht und an 7500’ hoch sein soll; hier besonders flogen oberhalb der Tannenregion Colias Libanotica und Polyommatus Thetis.
Auf dem sich terassenförmig erhebenden berühmten Par- nassos *) liegt im Süden auf der zweiten Terasse das berühmte Delphi mit der kastalischen Quelle, heute Kästri genannt, wo Krüper mehrere Male wohnte. Hier wird viel Weinbau ge- trieben, und der dortige Wein ist einer der besten Griechen- land’s. Höher hinauf, etwa 3000’ hoch, liegt Arachova, das grösste Dorf im Parnass. Die nächste Umgebung ist kahl, dann folgen niedrige Olivenwaldungen, höher hinauf beginnen die Tannenwaldungen. Auf der Nordseite des Parnass liegt fast in gleicher Höhe (3000) das Dorf Agoriani, wo Dr. Krüper 1865 und 1566 längere Zeit wohnte, und wo in diesen Jahren Pier. Krueperi, Anth. Gruneri und Damone, so wie Sparta Paradoxaria sehr häufig flogen. Bei Agoriani wird kein Wein- bau mehr getrieben, und die Tannenwaldungen fangen schon unmittelbar oberhalb des Dorfes an. Die Gegend ist sehr wasserreich, und im Dorfe selbst entspringt ein ziemlich srosser Fluss. Schon eine Stunde oberhalb Agoriani grifi Dr. Krüper mehrere Colias Libanotica; auf dem kahlen Plateau des Parnass war fast gar Nichts zu finden.
Das Taygetos-Gebirge im südlichen Theil vom Peloponnes (Messenien und Laconien) hat eine Länge von 30 (griechischen?) Meilen, und ist ebenfalls gegen 8000’ hoch. Zuerst sammelte Krüper am Fusse des Gebirges bei Kalamata, ging aber bald nach dem höher gelegenen Brinda, wo viele Wallnussbäume, Eichen, Oliven und höher hinauf Tannen waren. Auf den höch- sten Punkten des Gebirges flog die Zycaena Helena, Während ausschiiesslich auf der Nordseite, oberhalb Mistra (des alten Sparta) die seltene Satyrus Mamurra gefangen wurde.
*) Wohl zu unterscheiden hiervon ist der Parnäs, ein kleines niedriges Ge- birge, unweit Athen’s.
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Auf Corfu sind in der Nähe der Stadt nur Olivenwaldungen; weiterhin Gebirge bis 3000’ hoch, wie es scheint, mit sehr guten Fangplätzen. Die Gebirge Cephaloniens sind noch höher als die von Corfu. Syra ist eine überaus trockene Insel, mit nur künstlich bewässerten Gärten. Naxos ist viel schöner; zwei Stunden von der Stadt bei Tragaea sind zahlreiche Olivenhaine, Eichengebüsch und eine ziemlich üppige Vegeta- tion an den zahlreichen kleinen Bächen. Bei Athen sammelte Dr. Krüper in den einigen Stunden davon entfernten Dörfern Amarusi und Kephissa, wo der König und die reichen Athe- nienser ihre Villeggiaturen haben, und wo es prächtige Gärten giebt. Beim Piräus und Phaleräus, den Hafenorten Athens, Нос Euploea Chrysippus.
In Acarnanien sammelte Dr. Krüper bei der Festung Misholunghi und der Inselstadt Aetolico. Hier giebt es viele Ebenen und Sümpfe, wesshalb die Gegend als eine sehr unge- sunde verrufen ist. Landeinwärts geht es durch die merkwür- dige Klissura, einer ganz engen, an 1000 Fuss tiefen Felsen- spalte nach Vrachori, wo grosse Seen liegen, und ausser Eichen auch Erlen wachsen. Auf dem Gebirge zwischen Vrachori und Misholunghi entdeckte Krüper zuerst 1859 die Pieris Krueperi.
Endlich hat noch der Naturalienhändler Herr Jos. Erber aus Wien in den letzten Jahren wiederholt die Inseln Corfu, Syra und Tinos besucht, und obwohl er hauptsächlich den Amphibien nachstellte, so hat er doch wesentlich zur Berei- cherung der griechischen Fauna beigetragen. In den Verhand- lungen des K. K. zoologisch-botanischen Vereins in Wien 1866, 1867 und 1868 finden wir von Herrn Erber kurze Mit- theilungen über diese seine Reisen. Ich sah von seiner lepi- dopterologischen Ausbeute selbst sehr wenig, und verdanke meinem Freunde A. Rogenhofer ein Verzeichniss der von Herrn Erber auf den griechischen Inseln gesammelten Lepi- dopteren. Da derselbe aber auch in denselben Jahren im süd- lichsten Dalmatien sammelte, so kann vielleicht eine oder die
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andere Art von dort aus Versehen als griechische bezeichnet sein. Auch hat sich möglicherweise bei den Bestimmungen der seltneren Arten ein oder der andere Irrthum eingeschlichen, was nach den nachfolgenden Auseinandersetzungen sehr ver- zeihlich ist.
Nach dem heutigen Standpunkt unserer Wissenschaft, den ich unbedenklich als einen äusserst primitiven und unvoli- kommenen bezeichnen muss, ist es äusserst schwierig oder geradezu unmöglich, eine ganz exakte Benennung aller ein- zelnen Arten zu geben. Zunächst ist die Nomenklatur sogar bei sehr bekannten, genau fixirten Arten zuweilen noch schwan® kend und durchaus nicht definitiv festgestellt. Ich habe in dieser Arbeit die Nomenklatur und auch die Systematik unseres grossen Catalogs von 1861 angenommen, aber schon die nächste Auflage dieses Catalogs bringt hierin vielfache nothwendige Veränderungen. Wir dürfen auch kaum hoffen, dass früher, als nach Verlauf einiger Jahrhunderte, die Nomenklatur, wenig- stens bei den älteren Arten, eine stabile sein wird. Die An- sichten der einzelnen Autoren, die Deutungen über manche früher gegebene Namen werden stets verschieden sein, und nur die unumstössliche Nothwendigkeit gleicher feststehender Namen für jede genau erkannte Form wird schliesslich zur An- nahme einer festen Nomenklatur zwingen.
Noch weit schlimmer sieht es aus mit der Synonymie der Arten. Unser Erzvater Linné beschreibt hinter einander die beiden Geschlechter mehrerer der gemeinsten Arten (P. Ja- nira (4) und Jurtina ($), P. Argus (4) und Zdas (2) als zwei verschiedene Arten. Das kommt noch bei heutigen Autoren vor, und wird sich immer wiederholen, je verschiedener die beiden Geschlechter sind und besonders je weniger Material wir von beiden zu sehen oder zu beobachten Gelegenheit hatten. Gewiss werden noch verschiedene unserer heutigen Arten aus diesem Grunde später zusammenfallen.
Ebenso sind die verschiedenen Generationen nicht selten
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als zwei Arten beschrieben, so Van. Гегапа L. und Prorsa L. (an deren Artrechte heute noch einzelne Sammler festhalten); Anth. Belia und Ausonia, Belemia und Glauce etc. Auch solche Pseudo-Arten haben wir gewiss noch manche in unseren Catalogen, und tritt hier der interessante Fall auf, dass solche Arten an einer andern Lokalität nur in einer Generation erscheinen, die von den beiden der ersten Lokalität verschieden ist. Das bekannteste Beispiel hiervon bietet die südliche An- tnocharıs Belia und Ausonia, die in Wallis nur in einer Gene- ration als Sémplonia erscheint.
° Eine fernere Schwierigkeit in der Nomenklatur ist das Auftreten der Zokalracen (Lokal-Varietäten), die in einzelnen Fällen selbst von den hartnäckigsten Anti-Darwinianern nicht fortzuläugnen sind. So lange man von: zwei Lokalracen nur wenige, typische Stücke zum Vergleich vorliegen hat, ist alles gut. Man kann dann unbehindert (um ein Beispiel auf- zuführen) die eine Form Vanessa Urticae und die andere Van. /chnusa nennen, und sie, je nach der verschiedenen Anschauungs- weise, als zwei verschiedene Arten, oder als zwei Racen einer Art betrachten. Wenn man aber Gelegenheit gehabt hat, diese beiden Formen in grosser Anzahl, in ihren verschiedenen Jahr- sängen und von ihren verschiedenen Lokalitäten zu vergleichen, so wird man durch die vollständigsten, leisesten Uebergangs- iormen aller Unterscheidungsmerkmale, zugeben müssen, dass шег nur eine Art vor uns liegt, die nach den verschiedenen Jrten des Vorkommens und den Temperaturverhältnissen der verschiedenen Jahre sich mehr oder minder modificirt. Viel- leicht werden nach Jahrtausenden diese heute so variablen und in einander übergehenden Racen sich als ganz constante blei- dende Typen ausgebildet haben, die dann unbedenklich als eigene Arten gelten. Wir können daher auch solche Formen als im Werden begriffene Arten ansehen. Wenn wir eine Reihe solcher Racen vergleichen, so finden wir, dass einige dieser werdenden Arten schon viel fertiger als andere sind; ja einzelne
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haben sich schon zu dem ausgebildet, was wir, nach heutigen Begriffen, als eigene Art bezeichnen müssen; 50 7. В. Satyrus - Actaea und Cordula. Gar nicht selten und als natürliche Con- sequenz des oben Gesagten, findet man, dass Formen, welche einer bestimmten Gegend als charakteristisch ausschliesslich angehören, in einer andern Gegend als zuiällig (Aberration) unter der dort vorkommenden Lokalform (Varietät) auftreten. Es ist dies analog dem Attavismus Darwins, der hier frei in der Natur, ohne jedwede künstliche Züchtung. sich zeigt. Wenn es nun nicht nur gut, sondern direkt nothwendig ist, jede von einer andern hinreichend unterschiedene Lokalform unter eigenem Namen aufzuführen, so ist es doch vor der Hand sehr schwierig, einzelne Uebergangsstücke, die man viel- leicht nur vor sich hat, richtig zu bezeichnen. Dies wird um so schwieriger, je weniger wir von den übrigen nahe ver- wandten Formen kennen; und unsere Kenntniss ist in sehr vielen Fällen noch eine äusserst lückenhafte. Ich bin fest über- zeugt, dass schon nach einigen Jahrhunderten (namentlich nach Jahrtausenden) die Entomologen ganz andere Ansichten über Arten und Artrechte haben müssen, und auf uns als in dem ersten Stadium der Kindheit stehend zurückblicken werden: hoftentlich nicht mit Verachtung, da Niemand weiter sehen kann, als sein Gesichtspunkt reicht.
Ein anderer äusserst häckliger Punkt ist das Aberriren derselben Art in ihren verschiedenen Individuen. Bei manchen Arten findet dies nur in schr geringem Maasse und äusserst selten Statt, während andere dagegen fast in jedem Stück ой kaum zum Wiedererkennen abändern. Ein Hauptbeispiel hievon bietet Teras Hastiana L., wo wir ausser diesem Namen noch in Wocke’s Catalog zwanzig andere Namen als Synonyma fin- den, die ihren Ursprung fast ausschliesslich Aberrationen ver- danken, welche von verschiedenen oder demselben Autor als eigene Arten betrachtet wurden. Es ist aber jedenfalls besser, die auffallendsten, sich konstant wiederholenden Aberrationen
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solcher Arten, zumal wenn sie schon eigene Namen haben. nicht als Synonyma, sondern als Aberrationen aufzuführen, da in gewissen Gegenden oft nur ganz bestimmte Aberrationen - vorkommen, und das Konstatiren dieser Thatsache später inter- essante Aufschlüsse geben kann. Da aber meist eine grosse Гав] von Uebergangsformen auftreten, so bleibt es immer schwierig, oft unmöglich, solche definitiv zu der einen oder andern Form zu rechnen.
Da nun ein grosser Theil unserer heutigen seltneren Arten лиг nach wenigen ‘(oft nur einem) Stücken, zumeist nur einer Lokalität beschrieben ist, so ist es unzweifelhaft, dass viele (derselben später zusammenfallen müssen. Es ist aber bei einer faunistischen Bearbeitung, wie die vorliegende, fast unumgänglich, auch neue Arten nach einzelnen Stücken zu beschreiben; und am Ende ist der Schaden auch nicht gross, wenn solche später mit bereits beschriebenen Arten zusammenfallen. Auch sind leider sehr viele aufgestellte Arten nach den davon gegebenen Beschreibungen gar nicht zu erkennen, zumal viele Autoren das allerwichtigste Moment einer Beschreibung, die kom- parative Beschreibung, d. В. die genaue Unterscheidung der beschriebenen Art mit allen nahestehenden, vollkommen vernachlässigen. Dahingegen legen leider manche, selbst unserer besten Autoren, noch immer viel zu viel specifisches Gewicht ws die Formen, z. В. der Flügel. Ihre Hauptunterschiede be- “uhen oft darin, dass die Vorderflügel cestreckter, spitzer, эгецег, deren Aussenrand gerade, konkav oder konvex ist u. $. w. Ich will wirklich zugeben, dass dies bei den Exemplaren, die der Autor vor sich hatte, der Fall war; allen wenn selbst eine Art gar nicht hierin abändern würde, wie äusserst relativ sind solche Angaben, und wie verschieden sind anerkannter- massen die Urtheile der einzelnen Menschen über grösser und kleiner, spitzer und weniger spitz, wenn diese Grössen nicht in ganz bestimmten Maassen angegeben sind. Selbst nach der Art und Weise, wie ein Schmetterling gespannt ist, müssen
seine einzelnen Theile auf uns ganz nothwendigerweise einen verschiedenen Eindruck machen: auch die Grössenmessung kann nach der Art der Spannung sehr verschieden ausfallen. Hier ist nur eine Gleichmässigkeit möglich, nämlich die, dass man die Innenränder der Vorderflügel so spannt, dass beide zu- sammen eine gerade Linie bilden, oder anders ausgedrückt, dass der Innenrand einen rechten Winkel mit der Längs- Mittellinie des Körpers bildet. So habe ich alle meine Maasse von einer Vorderflügelspitze zur andern genommen, und ob ein so gespannter Schmetterling natürlich oder unnatürlich schön oder hässlich aussieht, halte ich für ebenso relativ als gleichgültig. Natürlich müssen alle Flügel möglichst in einer horizontalen Lage stehen.
Es liegen mir nun sowohl von grossen als kleineren Arten eine Menge von Beispielen vor, wo bei den verschiedenen In- dividuen einer und derselben unbestreitbaren Art sowohl die Flügel- winkel als die Flügelbreiten wesentlich abändern. Ich habe sogar bei einigen grossen Arten, Papilio Machaon, Hospiton, Saturnia Рут u. a., die Vorderfiügelwinkel und deren Breite, im Ver- hältniss zur Länge, direkt mit dem Transporteur und Zirkel gemessen, und Unterschiede von 10--20 % gefunden. Noch weit mehr Beispiele liegen mir vor, wo der Aussenrand bald ganz gerade, bald nach aussen konvex, bald nach innen kon- Кау ist, ohne dass hier von einer Verkrüppelung der Indivi- duen die Rede sein kann. Ja wir wissen heute sehr gut, dass grosse Appendices, wie Hintertlügelschwänze, 2. В. bei 74. Cerisyi, Pol. Thersamon, Lye. Telicanus (hier bestimmt sogar bei Stücken derselben Brut) u. a. fehlen können, ohne dass daraus eine andere Art zu machen ist. Noch schlimmer ist die Thatsache, dass sogar sogenannte «wichtige organische Merkmale» bei einigen Arten nachgewiesenermassen fehlen oder vorhanden sein können, so die Spornen bei Acid. Rusticala. Bei Pelloma Sicanaria scheinen die Spornen sogar sich in die keulenförmigen Appendices der Pellonia Culabraria umwandeln zu
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können. Dasselbe ist evident bei den Raupen der Fall, auf deren Un‘erschied auch viel zu viel Gewicht gelegt wird. 'ch habe Synopsia Sociaria-Raupen mit langem Rückendorn und ohne denselben, und bei Ennomos Fuscantaria-Raupen der- selben Brut waren einige fast ganz glatt, die meisten hin- gegen mit allerlei Höckern versehen. Auch am Geäder nehmen wir öfters schon, ohne alle Entschuppung des Flügels, grosse Abnormitäten und Unregelmässigkeiten wahr, und es fragt sich, ob dieselben, zumal in gewissen Fällen, die Wichtigkeit haben, welche ihnen manche neuere Autoren beilegen. Aehnlich sieht es mit andern Organen, wie den Afterklappen, Fühlerbasis- Beschuppungen etc. aus.
Dass endlich die Farbe und Zeichnung ausserordentlich abändern kann (meistens nur durch ein Plus oder Minus) längst erwiesen und allgemein bekannt, und bildet dies ja auch eben ein Hauptmoment der oben besprochenen Aberrationen. Aber es liegen uns auch bereits einige Fälle vor, wo die ver- schiedene Färbung des vollkommenen Thieres durch verschie- dene Nahrungspflanzen der Raupen erzeugt wird, und meine ich hier nicht die künstlichen Fütterungen von Arct. Caja etc., sondern ein solches Vorkommen in der Natur, z. B. bei Ellopia Fasciaria (braun), var. Prasinaria (grün); Cid. Variata (grau), var. Obeliscata (braun). Dass vielleicht in Rücksicht hierauf eine Anzahl unter einander sehr ähnlicher Micro- lepidoptera, die jetzt besonders nach ihren Nahrungspflanzen auseinander gehalten werden (wie Arten der Gattung Litho- colletis, Nepticula, Coleophora ete.), später vereint werden müssen, halte ich für sehr wahrscheinlich.
Indem ich jetzt in Folgendem einen: kurzen Vergleich der srjechischen Fauna mit andern Faunen geben will, so wird es aus dem Vorhergehenden deutlich, wie mangelhaft ein solcher ausfallen muss. Ausser den mannigfaltigen Irrthümern, die überall vorgefallen sein müssen, sind die Gebiete an und für sich meist noch sehr unvollständig erforscht. und hier sind es
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vorzugsweise nur die Tagfalter, welche annähernd auf Richtig- keit und Vollständigkeit Anspruch machen können.
Nach den mir bekannten Publikationen ergiebt sich die folgende Tabelle für die unten näher bezeichneten Lokalitäten, die schon, ihrer sehr verschiedenen räumlichen Ausdehnung wegen (welche ich approximativ angab), zum Vergleich nicht recht geeignet sind. Ueberall reducirte ich die mir angegebenen Arten, auf die mir wirklich nur als Arten geltenden, wobei auch unser grosser Catalog zur Basis diente.
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Rhopaloceren: Italien 194 (Piemont 190; Sardinien 41); Spanien 124 (Andalusien 100, Alt-Castilien 84, Catalonien 81).
Die Arten des europäischen Faunengebiets sind nach unserem grossen Catalog mit ungefährer Hinzurechnung der seit dessen Erscheinen (1861) neu entdeckten Arten gegeben. Ueber die ungefähren Grenzen dieses Faunengebiets habe ich
bereits im Vorwort zum Catalog gesprochen. Wie Europa
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selbst nur als eine Fortsetzung (eine grosse westliche, vielfach gegliederte Halbinsel) des grossen asiatischen Continents anzu- sehen ist, so kann auch dessen Fauna als eine Fortsetzung der central- und nordasiatischen angesehen werden. Nur die Fauna des südlichsten und südöstlichsten Asien’s gehört über- wiegend einem andern grossen Faunengebiet an. Die beiden Faunen gehen aber so allmälig in einander über, dass die Grenzen gar nicht bestimmt werden können, und dass wir ein sehr grosses unbestimmtes Uebergangsgebiet annehmen müssen. Ob man noch die europäischen Formen dieses Gebiets zum europäischen Faunengebiet hinzurechnen muss, will ich hier unentschieden lassen und hängt dies von der individuellen Anschauung des Einzelnen ab. Wir dürfen dies vielleicht eben- sowenig thun, als wir die ganz exotischen Formen ‚Europas, wie Charaxes Jasius, Euploea Chrysippus, Saturnia Isabellae etc., aus der europäischen Fauna entfernen können.
Die Arten Deutschlands und der Schweiz, oder die des centraleuropäischen Faunengebiets sind nach dem verdienstvollen Werke des Herrn von Heinemann angegeben. Speyer giebt in seinem klassischen Werke über die geogra- phische Verbreitung der Lepidopteren dieses Gebiets, die Zahl der Noctuiden (nach dem Sinne unseres Catalogs) um 40 Arten höher an; doch kann man annehmen, dass diese Arten nur als Fremdlinge das Gebiet besuchten. Da Heinemann’ Ar- beit über die Tineiden und Pterophoriden bis jetzt noch nicht erschienen ist, so gab ich deren Zahl nur approximativ an. Da übrigens unsere Kenntniss der vorkommenden Arten jeden- falls noch eine mangelhafte ist, so sind ja alle Zahlenangaben mebr oder minder annähernd; manche sind auch dies nicht ein- mal, sondern repräsentiren nur einige wenige uns bekannt gewordene Arten.
Die Arten Griechenlands sind das Resultat der vorliegenden Arbeit; sie repräsentiren, meiner Ansicht nach, nicht die Hälfte der wirklich dort vorkommenden Lepidopteren.
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Dalmatien’s Lepidopteren sind nach dem Verzeichniss des Herrn Mann, Z. b. V. 1869, р. 371 ff, angegeben. Die faunistische Reichhaltigkeit dieses kleinen schmalen Landstrichs verdanken wir besonders dem ausgezeichneten Samnlertalent des Herrn Mann, der Dalmatien selbst dreimal bereiste.
Auch die Arten der Dobrutscha, welche nur auf einem sehr kleinen Gebiete im Süden der Donau, in deren Delta, gefangen wurden, verdanken wir fast ausschliesslich dem un- ermüdlichen Eifer des Herrn Mann, der hier nur während drei Monate sammelte. Näheres darüber finden wir im Z. b. V. 1866, р: 321 Я. Herr Mann fand hier auf dem kleinen Raume weniger Quadratmeilen binnen drei Monaten mehr Lepidopteren-Arten, als bisher in dem 1000 [Meilen grossen Griechenland überhaupt gefunden wurden.
Die Arten Bulgarien’s und Rumelien’s wurden von Herrn Haberhauer und Frau in den Jahren 1861 und 1862 erbeutet. Näheres darüber theilt uns Herr Lederer in der Wien. Mts. 1863, р. 17 ff. mit. Da Herr Lederer nur die eingesandten Arten aufführt, worunter keine Vanessa, Papiho etc. sich befand, so ergänzte ich wenigstens die Tagfalter von 91 auf 110 Arten, welche Zahl noch zu niedrig sein wird.
Hinsichtlich der Lepidopteren Amasias und Tokats mit den Tokater Alpen, benutzte ich die Arbeiten Lederer’s Pb NN 1855, р. 235 Е ма, Manns Wien, Mis. 1861, р. 155 ff. Die wenigen Arten, welche, nach Herrn Lederers Notizen, von Albert Kindermann nur in Siwas oder Diar- bekir gefunden wurden, liess ich fort. Ob ich dies von Kindermann, Mann und Lederer durchsuchte reiche Gebiet mit 20—40 [ ]Meïlen auch nur annähernd richtig taxirte, muss ich dahin gestellt sein lassen.
Jedenfalls zeigt uns die bereits sehr reiche Rhopaloceren- Fauna dieses Gebiets, dass wir nur Bruchstücke seiner Heteroceren-Fauna kennen.
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Die Schmetterlinge Anatoliens wurden, besonders nach Lederer’s Reise zum Bosz Dagh, von ihm in den Ann. Soc. Bel. 1865, р. 99 ff. aufgeführt. Ueber seine spätere Reise in den Taurus (1868) liegen uns noch keine Mittheilungen vor. Einigen Beitrag lieferten die beiden Reisen Krüpers nach Smyrna.
Die von Zach gefundenen Schmetterlinge Cyperns sind von Lederer, Z. b. V. 1855, р. 177 ff, aufgeführt. Jeden- falls repräsentiren diese wohl nur auf einem sehr kleinen Flächenraume der grossen Insel aufgefundenen 71 Arten höch- stens in ihren 38 Rhopaloceren ein annäherndes Bild der dor- tigen Каппа.
Ueber die von Zach und Kindermann in Syrien ge- machten Einsammlungen berichtet uns gleichtalls Herr Le- derer, Z.b:V.. 1855, р. 187.E.;, Wien.Y У. 1857, 9:90.45, sowie 1858, p. 135 ff. Herr Lederer, der augenblicklich (Mai 1869) selbst in Syrien weilt, wird die lepidopterologi- sche Fauna dieses Landes gewiss sehr vervollständigen.
Die Fauna der Umgegend St. Petersburgs gebe ich nach den Verzeichnissen der Herrn Erschoff und Sievers, und bemerke nur, dass Sievers statt 90 Tagfalter deren 97 aufführt.
Die Fauna Nassaus von Dr. Rössler ist 1566 erschienen. Sie ist zweifellos die voilständigste und gewissenhafteste Lokal- fauna, die wir besitzen, und kann von jedem Lokalfaunisten als Muster genommen werden.
Die Fauna des nördlich von Lyon gelegenen Departements Saöne-et-Loire ist von Constant 1566 erschienen. Sie ist gleichfalls sehr gut, wenn auch nicht so vollständig und genau wie die vorige.
Die Rhopaloceren Italiens stellte ich nach den Arbeiten De Prunners, Costa’s, Bertolinis, Rossis, Villas, Ghilianis, Zellers, Mann’s, Bellier’s und meinen eigenen Beobachtungen auf der Insel Sardinien zusammen. Namentlich
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Costa und Rossi scheinen manche unrichtige Angaben zu haben, und bedarf die italienische Lepidopteren-Fauna einer gründlichen Revision. Interessant ist, dass von den 194 Tag- ialterarten Italiens Ghiliani in den früheren sardinischen Staaten 192 aufführt; nur Melanargia Arge und Pherusa fehlen. Vielleicht ist Italien das an Faltern reichste Land in Europa.
Die Rhopaloceren Andalusiens sind nach Rambur’s und meinen eigenen Reise-Ergebnissen zusammengestellt, wobei ich fünf von Rambur aufgeführte andalusische Arten (Zye. Aegon, Chiron, Amanda, Van. Polychlorus und Arg. Hecate) als nur zweifelhaft nicht rechne. In Alt-Castilien fand ich 84 Arten, von denen 19 nicht in Andalusien vorkommen. In Catalonien fand Himmighoffen 81 Arten, von denen 5 weder in Castilien noch Andalusien gefunden wurden, so dass für ganz Spanien jetzt 124 Arten nachgewiesen sind.
Betrachten wir nun zunächst die 131 Rhopaloceren Griechenlands, so machen dieselben etwa 32%, des ganzen europäischen Faunengebiets und 67 9/о des centraleuropäischen Gebiets aus. Nur zwei Arten, Сус. Psylorita und Coen. Thyrsis kommen ausschliesslich in Griechenland, und zwar auch nur auf dem von mir annektirten Candia vor, während die für Griechenland ganz eigenthümliche 5 Amalthea als eine Race der kleinasiatischen Anthelea angesehen wird. Das eigentliche wirkliche Griechenland hat also auch nicht einen Tagfalter, der nicht anderswo (wenn auch in modifieirter Form) vorkommt.
Zehn griechische Arten wurden bisher nur in Asien ge- funden: Pier. Krueperi (in Indien noch als Glyeiria), Anth. Damone, Gruneri, Col. Libanotica, Pol. Ottomanus, Thetis, Sat. Mamurra, Fatua, Syr. Phlomidis und Er. Marloyi, alle bis auf Col. Libanotica in dem nahen Kleinasien. Als elfte Art können wir Æupl. Chrysippus hinzurechnen, die nur im Anfang dieses Jahrhunderts einmal bei Neapel häufig erschien, seitdem aber nicht mehr dort gefunden wurde. Als besonders aui-
fallende, fast nur in Asien gefundene Lokalvarietäten, könnte *
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man hier noch Сус. Helena und Ereb. Ottomana aufführen. Lyc. Zephyrus wurde für Europa nur noch in Bulgarien, Lyc. Anteros in Bulgarien und der Dobrutscha aufgefunden. Ausser diesen gehören noch folgende vier Arten ausschliesslich dem südöstlichen Europa an: Pier. Ergane, Lyc. Balcanica, Arge Larissa und Par. Roxellana. Sechs andere kommen nur im südlichen Europa vor: Pap. Alexanor, Rhod. Cleopatra, Char. Jasius, Ereb. Melas, Syr. Proto und Незр. Pumilio. Ausser diesen speciel angeführten 26 Arten kommen die übrigen 105 alle im central-europäischen Faunen-Gebiet vor, so dass also 800 der griechischen Falterfauna diesem Gebiete angehören.
In Dalmatien, welches fast eben so viele Tagfalter (128) wie Griechenland (131) aufweist, wurden folgende 27 Arten gefunden, die bisher nicht in Griechenland vorkamen: Col. Hyale, Chrysotheme, Th. Betulae, Prum, Pol. Hippothoë, Eury- се, Lyc. Optilete, Chiron, Corydon, Damon, Sebrus, Jolas, Alcon, Nem. Lucina, Lim. Lucilla, Van. Levana, Mel. Artemis, Dictynna, Ат. Selene, Er. Medusa, Medea, Sat. Phaedra, Epin. Hyperanthus, Coen. Iphis, Буг. Carthami, Sao und Cart. Paniscus. Manche dieser Arten werden sich wohl noch in Griechenland finden, wie sich andererseits Arten, die in Griechenland vorkommen und noch nicht in Dalmatien beob- achtet wurden, sich hier finden werden; so Th. Quercus, W- album, Arg. Pandora, Sat. Arethusa u. a. Das jetzt etwas unnatürliche Verhältniss, wonach Griechenland mit Dalmatien weniger (um einen) Tagfalter gemein hat als mit Deutschland und der Schweiz, wird sich daher in der Folge gewiss wesent- lich anders gestalten.
Von den 110 Rhopaloceren der Dobrutscha wurden fol- gende 15 Arten nicht in Griechenland gefunden: Co. Hyale, Thest. Моде, Pol. Hippothoö, Lie. Chiron, Corydon, Sebrus, Jolas, № т. Lucina, Mel. Maturna, Artemis, Dictynna, Arg. Ino, Hecate, Ereb. Medusa, Medea, Coen. Iphis, Syr. Car- thami und Sao.
Von den (110) 90 Arten Rumeliens und Bulgariens fanden sich nicht in Griechenland: 7%. Cerisyi, Pier. Chloridice, Col. Hyale, Chrysotheme, Pol. Hippothoë, Lyc. Eroides, Chiron, Corydon, Jolas, Alcon, Mel. Artemis, Britomartis, Ereb. v. Eumenis, Ligea, Sat. Phaedra, Coen. Leander, Syr. Оупагае und Carthami; also ebenfalls 18 Arten.
Die reiche Rhopaloceren-Fauna Amasias und Tokats mit 162 Arten, von denen einige noch als Lokalformen zusammen- fallen dürften, weist 55 nicht in Griechenland gefundene Arten auf, während 23 griechische Arten bisher nicht in jenen Ge- genden vorkamen.
Von den 135 bei Brussa gefundenen Tagfaltern wurden fol- gende 27 Arten nicht in Griechenland gefunden: Th. Cerisyi, Pier. Chloridice, Col. Hyale, Той. Hippothoë, Гус. Eurypilus, Davius, Lysimon, Dardanus, Eroides, Chiron, Corydon, Menalcas, Sebrus, Jolas, Lim. Lucilla, Mel. Artemis, Parthenie, Arg. Selene, Ino, Hecate, Ereb. Pronoe, Par. Clymene, Epin. Hyperanthus, Coen. Iphis, Syr. Cynarae, Carthami und Cart. Paniscus.
Dahingegen fanden sich folgende 16 griechische Arten nicht bei Brussa: Parn. Apollo, Mnemosyne, Pier. Krueperi, Anth. Da- mone, Gruneri, Col. Libanotica, Th. W-album, Quercus, Pol. Virgaureae, Lyc. Telicanus, Agestor, Char. Jasius, Arg. Euphrosyne, Ereb. Melas, Sat. Mamurra (var. Amalthea) und Arethusa.
Von den 75 Arten Anatoliens wurden nur folgende 10 nicht in Griechenland gefunden: 7%. Cerisyi, Dor. Apollinus, Pier. Chloridice, Col. Hyale, Pol. Ochimus, Lyc. Panagaea, Alcon, Mel. Artemis, Syr. Cynarae und Hesp. Alcides.
Von den 38 Rhopaloceren Cyperns fehlen nur zwei in Griechenland:- Th. Cerisyi und Lyc. Lysimon.
106 griechische Tagfalter kommen auch in Italien mit Einschluss des Zupl. Chrysippus vor.
In Spanien fanden sich 84 griechische Falter, wenn man
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Ereb. Melas und Lefebvrei, Satyrus Cordula und Actaeu als zu einer Art gehörend verbindet.
Mit Nassau hat Griechenlaud 75 Arten, mit dem Dep. Saöne-et-Loire 79 Arten gemein.
Um St. Petersburg kommen noch 53 auch in Griechen- land lebende Tagfalter vor; freilich meistens in mehr oder minder auffallenden Lokalformen.
Sogar mit Finnmarken, dem nördlichsten Theile der Erde überhaupt, wo noch Tagfalter beobachtet wurden, hat Griechenland 7 Arten gemein; wir fanden überhaupt 24 Tag- falter in Finnmarken. Aber von diesen Arten sind 6 auffal- lende Lokalformen: Pier. г. Bryoniae, Lyc. Argus v. Lappo- са, Van. Urticae v. polaris, Ат. Euphrosyne в. Fingal, Arg. Pales et v. Arsilache, Hesp. Comma (v. Catena Keitel). Nur Pol. Phlaeas kam ebenso hell in Finnmarken vor, wie einzelne Stücke der ersten Generation von Griechenland; die zweite bildet hier auch die var. Zieus.
Die griechische Tagfalter-Fauna (und Fauna überhaupt) verbindet auffallend die streng europäische mit der kleinasiati- schen. Gewiss werden spätere Zeiten der griechischen Fauna, auch hinsichtlich der KRhopaloceren, neuen Zuwachs bringen, und ich will es hier wagen, diejenigen Tagfalter zu nennen, welche, meiner Ansicht nach, zunächst noch in Griechenland vorkommen dürften.
In erster ВеШе: Pier. Chloridice, Col. Hyale, Chrysotheme, Lyc. Chiron, Corydon, Damon, Sebrus, Jolas und Syr. Carthami.
In zweiter Reihe: Col. Myrmidone, Pol. Hippothoe, Lyc. Dardanus, Alcon, Nem. Lucina, Mel. Artemis var. und Coen. plus.
In dritter Reihe: 7h. Cerisyi, Lyc. Eurypilus, Lysimon, Lim, Lucllu, Mel. Parthenie (Parthenoides), Arg. Ino, Hecate, реф. Medusa, Sat. Phaedra und Epin. Hyperanthus.
Am reichsten ist die Gattung Pieris in Griechenland ver- treten, da von den 9 sicheren europäischen Arten sich schon
7 daselbst fanden, und die achte hüchst wahrschemlich noch gefunden wird Die neunte Pier. Callidice, ein Hochgebires- thier, kann dort aus klimatischen Rücksichten nicht vorkommen.
Sehr arm ist bis jetzt die Gattung Cohas in Griechenland vertreten, da von den 9 ächt europäischen Arten nur zwei hier vorkommen, ven denen die eine, Col Libanotica, für Europa nur hier gefunden ward.
Dahingegen kommen von den 10 ächt europäischen Po- !yommatus- Arten 7 in Griechenland vor, und das Vorkommen einer achten (Hrppotho£) ist nicht unmöglich.
Die bis jetzt aufgefundenen 26 griechischen Zycaena- Arten (davon Zye. Aegon fraglich) repräsentiren. auch die grössere Hälfte der etwa 47 sicheren europäischen Arten dieser Gattung. Es erleidet aber keinen Zweifel, dass т Griechenland deren noch mindestens 4—6 Arten vorkommen. Auch in Dalmatien fand Mann gerade 26 Lycaenen, dar- unter 7 Arten, die bisher nicht in Griechenland gefunden wurden.
Von den drei europäischen 7estor-Arten besitzt Griechen- land keine; ebenso finden sich dort keine Repräsentanten der europäischen Gattungen Zegris (1 Art), Nemeobius (1), Chionobas (5) (können nicht vorkommen), Triphysa (1 Steppenthier), Cyclopides (1) und Carterocephalus (2). Die fünf enropäischen Limenitis-Arten sind nur durch Camulla, die 30 europäischen Zrebia- Arten nur durch Melas und var. Oltomana vertreten.
Die Heteroceren sind sowohl in Griechenland wie in fast allen fremden Ländern nur sehr unvollkommen erforscht, so dass es nicht rathsam ist, darüber viel zu sagen. Ich be- schränke mich daher auf folgende kurze Notizen.
Die grossen Sphingiden sind durch das Auftreten des Deil. Alecto charakterisirt, der, ein ächt asiatisches Thier, hier seine Westgränze erreicht; sein nordwestlichstes Auftreten war Сота.
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Von den Sesüden ist die neu beschriebene 9. Umbrifera von Corfu hier bisher allein gefunden, und ist dies eine sehr eigenthümliche Art. Auch das Vorkommen aller drei be- kannten europäischen Formen der Gattung Paranthrene ist be- merkenswerth, wozu als vierte noch die var. cingulata von Brosiformis tritt. Dass die bis jetzt aufgefundenen 19 Sesiiden- Arten (16 ächte Sesia) аа einen grösseren Reichthum von Arten schliessen lassen, ist sicher.
Die neun (8) Zxo- Arten repräsentiren diese Gattung voll- ständiger als in irgend einem andern Theil Europas, das deren höchstens noch 2—3 sichere Arten aufzuweisen hat.
Arm erscheint Griechenland an Zygaenen, da (nach Ver- einisung von ZRamburi mit Filipendulae) deren nur 9 Arten
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bleiben. Brussa hat deren allerdings nur 7, Dalmatien 11, Amasia und Tokat sogar 18.
Die Bombyciden Griechenlands bieten kaum Eigenthüm- lichkeiten dar. Von den aufgeführten 53 Arten gehören min- destens 43 der central-europäischen Fauna an. Darias Siliquana, nur auf Candia gefunden, kommt auch wohl auf Sicilien und in Algarbien (überall, wo der Johannisbrodbaum wächst) vor. Die neue Psyche Crassicornıs wird sich später noch anderswo finden. Epialus Amasina und Endagria Psychidion wurden auch in Kleinasien gefunden. Als charakteristische südöstlich-euro- päische Arten bemerke ich noch Oen. Terebinthi und Las. Otus.
Die bis jetzt bekannten 135 griechischen Noctuiden repräsentiren sicher nicht die Hälite der dort vorkommenden Arten. 90—95 von ihnen gehören auch dem central-europäischen Faunengebiet an. Ausschliesslich in Griechenland gefunden wur- den: Ayr. Cycladum, Non. Herrichü, Amph. Styx, На. Theo- phila und Ас. Moldavicola. Die letzte Art ist indessen wahr- scheinlich auch schon im südlichsten Dalmatien (und in der Moldau?) gefunden; Ме. Theophila betrachtet Lederer als Lokalform der ungarischen Zupicola. Auch Leuc. Herrichw und Amph. Styx giebt Herrich-Schäffer, als von den Ufern
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des Marmora-Meeres und dem Bosporus stammend, ап, doch sagte mir Herr Janös v. Frivaldsky, er habe beide auf Candia gefunden. Dr. Labecula, Prod. Retinia, Cat. Eutychea und die typische Cat. Separata wurden sonst nur noch in Kleinasien beobachtet. Prod. Retima, die nur auf Candia vor- kam, erhielt ich auch von den Сапатеп, die eine vollständig europäische Fauna haben. Interessant sind noch Polia Serpentina, bisher nur in Dalmatien und auf Сота gefunden; se- samia Стейса, nur auf Candia und Corsica gefunden; Plusia Circumscripta, nur auf Сапа und $icilien gefunden; sowie die prächtige Chariclea Treitschkei, ausser auf der Balkan-Halb- insel noch in Kleinasien und Transcaucasien gefunden.
Das höchste interesse bietet aber das Vorkommen der Tapinostola Bondii Dbld. in Griechenland dar. Diese Art wurde bisher ausschliesslich an einer einzigsten kleinen Stelle Süd- England’s gefunden: Dr. Krüper fand davon zwei völlig mit den englischen übereinstimmende Exemplare am Parnass. Die direkte Entfernung dieser beiden Fundorte beträgt etwa gerade 300 geographische Meilen, und ist der eine Fundort das nebelige feuchte England, der andere wird von dem fast ewig heiteren Himmel Griechenlands überwölbt. Wo sind hier die gemeinsamen Ursachen dieses weit getrennten, so verschiedenen Vorkonmens zu suchen?
Sonst ist die Gattung Сиюсаа diejenige, welche am Auf- fälligsten in Griechenland auftritt, da von deren 11 griechischen Arten einige in sehr grosser Menge vorhanden sind; vielleicht aber nur in günstigen Jahren. Auch von den acht europäischen Amphipyra- Arten finden sich 5 (wahrscheinlich 6) in Griechen- land vor.
Während die 135 Noctuen etwa 131209 der Arten des ganzen europäischen Faunengebiets repräsentiren, führen die 122 griechischen Geometriden zu dem günstigeren Prozentsatz von 161/200. der aber immer noch mehr als verdoppelt wer- den wird. Obwohl Dr. Krüper, z. B. von der grossen, be-
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sonders im Süden einheimischen Gattung Acidahia (im Gegen- satz zu der den Norden charakterisirenden Gattung Cidaria) 34 Arten auffand, so ist dies nur wenig. Herr Mann fand in dem viel kleineren Dalmatien 53 Arten und sogar um den einzelnen Ort Brussa herum 44 Arten. Nur zwei Geometriden wurden bisher ausschliesslich in Griechenland aufgefunden: Сл. Gruneraria und Cid. Ludificata. Mehrere andere Arten, wie Phor. Neriaria, Acid. Coenosaria, Prob. Ocellata, Syn. Amyg- dalaria, Сп. Dolosaria u. a. fanden sich bisher nur in Klein- asien, während die überaus merkwürdige Sparta Paradoxaria noch auf Sicilien gefunden wurde.
Die 125 Arten der Pyraliden, Crambiden und Phy- cideen betragen etwa 21% der europäischen Fauna und sind unter ihnen sieben bisher nur in Griechenland gefundene (neue) Arten enthalten. Mehrere andere kamen bisher nur in Kleinasien vor, worunter Stemmat. Obsoletalis und Axthoplulodes Daphialis von Interesse sind; letztere Art erhielt ich auch vom Norden des Caspischen Meeres; ebenso soll sie in Aegypten und Palästina gefunden sein. Da diese Familien (mit Ausnahme der mehr nordischen Gattung Crambus) vorherrschend der süd- lichen Fauna angehören, so ist es zweïtellos, dass sich ihre Anzahl in Griechenland später mindestens um die Hälfte höher stellen wird.
Die 82 aufgeführten’ griechischen Tortriciden bilden 13°/o der europäischen Arten; hier ist vor der Hand nur die eine neue Graph. Gemmiferana specifisch griechisch. Die schöne Phth. Duponchelana var. Gloriosana HS. ist hier als besonderer Schmuck der griechischen Tortrieiden-Fauna hervor zu heben. Sonst sind etwa 70 der griechischen Arten der central-euro- päischen Fauna angehörend.
Am Schlimms sieht es mit den Tineiden aus, wo ich nur 177 Arten, also etwa nur 110/o der Arten des europäi- schen Faunengebiets aufführen kann. Sieben dieser Arten (säinmtlich neu) sind bisher nur in Griechenland gefunden,
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andere ausserdem nur noch in Kleinasien. Die grössere Hälfte der beobachteten Arten sind hier aber solche, die noch nicht im central-europäischen Faunengebiet vorkamen. Viele Gat- tungen sind bisher noch gar nicht in Griechenland aufgefunden, darunter die sehr artenreiche Gattung Neptieula, Gracilaria u.a. Sicher beruht dieser gänzliche Mangel nur auf die mangel- haften Beobachtungen. Verhältnissmässig reich vertreten sind die Gattungen Symmoca, Pleurota, Dasycera und Sünaethis, während die 16 aufgeführten Depressarien mindestens sich noch verdoppeln müssen.
Ich glaube entschieden, dass die Zahl der Arten in den meisten Tineiden-Gattungen (besonders Elachista, Lithocolletis, Bucculatrix, Cemiostoma, Nepticula ete.) nach dem Süden hin bedeutend abnimmt, und dass die Lepidopteren-Fauna Europas (besonders des centralen) durch die grosse Menge von Micro- lepidopteren, und Heteroceren überhaupt, im Vergleich zu den Rhopaloceren vorzugsweise charakterisirt wird. Tropische Ge- genden, obwohl wenig oder gar nicht auf Microlepidopteren untersucht, müssen hieran, wie überhaupt an Heteroceren im Verhältniss zu den Rhopaloceren, viel ärmer sein. Denn die nächste Umgebung von Parä (Südamerika) hat bereits 600 Arten von Rhopaloceren aufzuweisen. Im gleichem Verhältniss mit Europa müssten nun bei Рага 2400 Tineiden, 7800 Не- teroceren und 8400 Lepidopteren überhaupt vorkommen! Es würden also auf diesen wenigen Quadratmeilen zwei Drittheile Arten mehr vorkommen, als auf dem ungeheuren Areal des europäischen Faunengebiets, von mindestens einer halben Million Quadratmeilen. Das wird Niemand annehmen wollen, und mir ist es noch sehr zweifelhaft, ob ganz Südamerika, dieses aus- geprägteste, von der europäischen Fauna am Meisten verschie- dene Tropenland, einst, nach sorgfältiger Untersuchung, über- haupt so viel Lepidopteren wie Europa aufzuweisen haben wird.
Die 22 griechischen Pterophoriden endlich bilden 25%/о der bekannten europäischen Arten, keine derselben gehört
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Griechenland ausschliesslich ап; mindestens 15 Arten kommen auch in Deutschland vor.
Indem ich jetzt mit der Aufzählung und Besprechung der einzelnen griechischen Arten beginne, will ich hoffen, dass deren Anzahl noch vor Schluss des Jahrhunderts verdoppelt sein wird, und glaube ich in der Annahme nicht zu irren, dass die wirkliche Lepidopterenfauna Griechenlands mehr als 2000 Arten umfassen muss.
Denjenigen Herrn, die mir durch Bestimmungen und Ver- gleichungen schwieriger Arten, oder durch andere Mittheilungen bei der gegenwärtigen Arbeit hülfreich waren, wie die Herrn Professor Zeller, Lederer, Mann, Stainton, Wocke und Rogenhofer, spreche ich hiemit noch meinen aufrichtigen Dank aus.
1. Papilio Podalirius L. Diese Art wurde von Dr. Krü- per überall in Griechenland, auch auf Naxos gefunden; ebenso in Smyrna. Die erste, etwa im April erscheinende Generation stimmt mit unseren deutschen Stücken fast ganz überein, wäh- rend die zweite, Ende Juni und Juli fliegende Generation vor- zugsweise die
— var. Zanclaeus Z. zu liefern scheint. Diese unter- scheidet sich von der Stammart besonders durch weisslichere Färbung der Flügel, die nur an den Rändern hin noch gelb- lich sind, sowie namentlich durch den fast ganz gelben oder weissen Hinterleib. Es finden sich aber alle Uebergänge bis zur gewöhnlichen Podalirius-Form, was ebenso bei der var. Feisthamelü Dup. der Fall ist, die besonders in Catalonien und Central-Spanien vorkommt. Diese Form ist auch in typi- schen Stücken vorwiegend weisslich mit sehwarzem Abdomen und namentlich längeren und etwas dünneren Schwänzen. Doch liefert die zweite Generation in Catalonien auch Stücke mit völlig weissem Leib, sowie alle Uebergänge dazu, und bei der ersten Generation, die mir gerade in einigen sechzig frischen
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Stücken vorliegt, kommen Exemplare vor, die von unseren deutschen Stücken nur wenig abweichen.
2. — Alexanor Esp. Krüper giebt an, dass diese Art in Acarnanien und auf dem Taygetos häufig, auf dem Parnass dagegen selten war. Die wenigen mir vorliegenden Stücke (5) haben alle die schwarzen Zeichnungen etwas breiter als die südfranzösischen Alexanor. Drei Stücke (55) haben die gewöhn- liche Grösse der französischen Exemplare (60 — 65 mm.), während ein 2 die riesige Grösse von fast 90 mm. Flügel- spannung zeigt. Letzteres ist am 20 Juni, zwei der ersteren am 27 April auf dem Parnass gefangen; doch glaube ich dess- halb nicht, dass das © einer zweiten Generation angehöre, da bei P. Alexanor wie Hospiton bisher nur eine Generation beobachtet wurde, im Gegensatz zu den andern beiden euro- päischen Arten dieses Genus, P. Podalirius und Machaon. Erber fand P. Alexanor auch auf Corfu.
3. — Machaon L. Ueberall in Griechenland häufig, wie dies im südlichen Europa wohl jedes Jahr und im mittleren meistens der Fall ist. Auf dem Parnass erscheint die erste Generation Ende März und Anfang April und sind dies meist Exemplare mit breiterem Schwarz der Binden und Adern auf den Flügeln, welche man als:
— ab. Sphyrus HS. bezeichnen kann. Denn die punktirten schwarzen Striche, welche sich in der Mitte der gelben Vorder- flügel-Flecke beim Hübner’schen Bilde fig. 775 finden, sah ich noch bei keinem Stück. Da durchaus nicht alle Frühlings- Exemplare diese dunklere Färbung im Süden zeigen, so kann man Sphyrus nicht füglich als die südliche Frühlings - Varietät bezeichnen, sondern nur als Aberration, die auch eventuel so bei der Sommer-Generation vorkommen könnte. Letztere ist nach dem einzigsten mir vorliegenden Stücke (bei Athen am 25 Juli gefangen) zu urtheilen wie im übrigen südlichen Europa; nämlich mit vorwiegend gelbem Hinterleibe, der nur einen schmalen schwarzen Dorsalstreif führt, und gelblich bestäubten
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schwarzen Zeichnungen der Vorderflügel, besonders des Basal- feldes derselben.
4. Thais Polyxena S. У. Von Dr. Krüper in Acarnanien, Cephalonien und auf dem Parnass häufig, in der Attica und auf dem Veluchi seltener gefunden. Von Erber auf Сота be- obachtet. Die Stücke kommen mit der süddeutschen und unga- rischen Stammform fast ganz überein, sind wenigstens nur unwesentlich dunkler als diese Es scheint demnach, dass die dunklere Form, Cassandra Hb., nur westlich in Italien und Süd-Frankreich vorkommt, wo sie indessen auch so in die Stammform übergeht, dass ein eigener Name dafür ziemlich überfässig ist. Viel auffallender ist die
— ab. Ochracea Boisd., Gen. pag. 2. «var. B. (alis fulvo- ochraceis) Moraea», die Boisduval schon als aus Moraca stammend angiebt, und die auch vorzugsweise in Griechenland vorkommt. In Ungarn kommt diese ockergelbe Färbung viel sel- tener vor, und niemals so tief gesättigt, wie bei typischen griechi- schen Stücken; übrigens finden sich natürlich alle Uebergänge von der blassgelben Grundfarbe bis zum gesättigsten Ockergelb vor, und ist zu bemerken, dass die Männchen weniger zum Ockergelb inkliniren als die Weibchen. Dieselbe Erscheinung zeigt sich auch bei den andern beiden europäischen Thais- Arten Aumina und Cerisyi; von der letzteren sind mir jedoch nur ockergelbe Weiber bekannt.
Anmerkung. Weder Thais Cerisyi noch Doritis Apollinus wurden von Dr. Krüper in Griechenland gefunden, während sie bei Smyrna, erstere im April, letztere Ende Februar und März, sehr häufig waren. Zhais Cerisyi ist in grosser Zahl in der europäischen Türkei, Rumelien. von Haber- hauer aufgefunden; Рог. Apollinus soll ebenso bestimmt von einem Franzosen, allerdings nur in zwei Stücken, bei Constantinopel gefangen sein
5. Parnassius Apollo L. Nur auf dem Veluchi- Gebirge gefangen, wo er im Juli häufig flog. Die griechischen Männ- chen dieser Art zeichnen sich durch das Verschwinden der
schwärzlichen Zeichnungen am Aussenrande aller Flügel aus, und stimmen darin mit den Stücken vom Tokat-Gebirge und denen aus Ost-Sibirien (у. Hesebolus Nordm.) fast überein, ohne jedoch deren Grösse zu erreichen. Die Weibchen sind nur wenig heller als unsere Alpen-Exemplare, während im Gegensatz dazu die der ostsibirischen Form, Hesebolus, vor- wiegend glasartig dunkel werden.
6. — Mnemosyne L. Ebenfalls auf dem Veluchi und auf dem Parnass, Anfang Mai, nicht selten; Dr. Krüper sandte mir nur 7 ein. Diese unterscheiden sich von denen des übrigen Europas dadurch, dass sie fast alle auf den Hinter- flägeln die schwarzen Flecke zeigen, welche sonst nur das weibliche Geschlecht zu haben pflegt.
7. Pieris Crataegi Г. Auf dem Parnass, in Acarnanien und der Attica beobachtet, wie es scheint, dort sehr häufig. Ich traf diese Art im Süden Europas stets sehr häufig an, wäh- rend sie bei uns in manchen Jahren ganz fehlt, um dann wieder in einzelnen desto massenhafter aufzutreten.
8. — Brassicae L. Ueberall häufig, nur auf den Cycladen (Naxos) und im Veluchi- wie Taygetos-Gebirge von Dr. Krüper nicht beobachtet. Erber fand diese gemeine Art auch auf Corfu und Tinos. Die Exemplare dieser Art zeichnen sich, wie fast alle vom südlichsten Europa, durch reichlichere dunkle Bestäubung der Unterseite auf den Hinterfügeln, namentlich beim < aus. Bei einem sehr kleinen (42 mm.), am 7 März auf dem Parnass gefangenen 4, ist dies in sehr auffallender Weise der Fall. Ebenso wird die Oberseite der Hinterflügel beim %, wie auch sonst im Süden, von der Basis beginnend oit überwiegend gelb.
9. — Krueperi Stgr. Auch diese schöne Art wurde mit Ausnahme des Veluchi-Gebirges und der Inseln überall gefunden; in der Attica sehr selten, auf dem Parnass und in Acarnanien häufig. Auch bei Smyrna fing Dr. Krüper diese Art, obwohl sehr selten. Pieris Krueperi hat zwei Generationen, und zwar
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sind, dieselben, wie bei den meisten Preris- und Anthocharis- Arten ziemlich verschieden. Die in meiner ersten Beschreibung dieser Art, Wien. ent. Monatsschriit 1860, pag. 19, ange- führte var. A. ist nicht, wie ich damals vermuthete, die var. aestiva, sondern vielmehr die erste Generation oder var. Vernalis, die ausschliesslich so vorkommt. Ueberhaupt scheint bei allen Pieris- und Anthocharis- Arten die Sommergeneration zeichnungs- loser und blasser (ge!blicher) zu sein, als die erste Generation. Die erste Generation erscheint auf dem Parnass von Ende März (22) bis Ende April (29) oder Anfang Mai. Die zweite, auf dem Parnass viel seltener, fliegt dort im Juli (8— 28). Es scheint sogar noch eine dritte Generation vorzukommen, wenigstens habe ich ein sehr frisches ©, am 15 September auf dem Parnass gefangen, das sonst den Charakter der Sommer- generation hat. In Acarnanien, wo Dr. Krüper vorzugsweise nur die Sommergeneration fing, scheint dieselbe etwa einen Monat früher zu fliegen, und zwar flog sie hier an sehr steilen, felsigen Abhängen. Leider fand Dr. Krüper die Raupe dieser Art nicht auf; sie muss aber sicher an einer gelb- blühenden Crucifere, die an Felswänden wächst, leben, da die 27 darauf fast ausschliesslich flogen. Ich halte es jetzt für schr möglich, dass Pier. Krueperi eine Lokalrace der typisch indi- schen Pier. Glyeiria ist; allein die typischen griechischen Атиере sind davon so wesentlich verschieden, dass sie als eine fast fertige Art betrachtet werden können. Jedenfalls ist es nach heutigen Principien ganz unzulässig, beide Formen unter einem Namen zu bezeichnen.
10. — Ларае L. Diese Art, welche Dr. Krüper überall fing, паг nicht auf den Cycladen und im Veluchi-Gebirge, flog im Parnass von Mitte Februar bis Ende April. Erber fing sie auf Сота, Буга und Tinos. Von der zweiten (Generation, die zweifellos auch in Griechenland vorkommt. liegen mir keine sicheren Exemplare vor. So sehr diese gemeine Art auch hin- sichtlich ihrer schwarzen Flecke und Zeichnung auf der Ober-
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seite der Flügel variirt, und dieselbe bei einem - fast voll- ständig weiss ist, so hat sie doch stets auf der Unterseite deutliche schwarze Flecken, was bei der ächten Pier. Ergane НЪ. nie der Fall ist. Deshalb nun ziehe ich auch die folgende Form
— var.? Мапий Mayer (Tab. I, fig. 1.) hieher, da sie stets unten mehr oder minder deutliche Flecke zeigt. Diese Form, welche Dr. Krüper mit Zapae vermischte, flog nach den wenigen bezettelten Stücken auf dem Parnass vom 1 März bis 15 April; ein Stück wurde am 26 Juli gefangen, gehört also sicher der zweiten Generation an. Nach einer ziemlich grossen An- zahl von Stücken, namentlich 44 dieser Form, die Krüper einsandte, und die sich alle mit wenigen Ausnahmen sofort von den zu gleicher Zeit und am gleichen Ort mit ihnen zusammen gefangenen P. Rapae, und noch mehr Р. Ergane, unterscheiden, ist es mir sehr fraglich, ob hier nicht eine eigene Art vor- liegt. Die Beschreibung des Herrn Mayer, Stett. ent. Zeitung 1851, pag. 151, ist ziemlich kurz und unbrauchbar, da er vielen Werth auf Wölbungen und Rundungen der Flügel lest, was äusserst relativ aufgefasst werden kann, und auch bei den verschiedenen Individuen sehr variirt. Ebenso ist seine Zäh- lung der Fühlerglieder relativ und auch nach Vergleich einer grösseren Zahl unrichtig, und was die Schuppenform anbetrifft, so sind die Schuppen bei demselben Thier Modificationen unter- worfen, und können vor der Hand zum Unterscheiden nahe verwandter Formen gar nicht gebraucht werden. Es ist aber in der That ebenso schwierig, auf dem Papier die Unterschiede der beiden (Man et Рарае) Formen bestimmt auszudrücken, als es beim Anschauen von reihenweise nebeneinander gestellten Exemplaren beider leicht ist, den Unterschied zu sehen. In Grösse sind sich beide Arten gleich, und P. Малий hat in den meisten Stücken auch wohl etwas breitere, und nach dem Aussenrande gewölbtere Flügel. Am Auffallendsten ist bei P. Manni das meist viel grössere und schwärzere Apicalfeld der
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Vorderflügel, welches namentlich bei den griechischen Р. Rapae sehr zum Verschwinden neigt (in einem Falle ganz fehlt) und durchweg, wie bei P. Ergane, weisslich bestäubt ist. Freilich ist auch dies Merkmal sehr relativ, da es entschiedene Р. Rapae mit oft recht grossen und sogar dunklen Apicalfeldern giebt, und andrerseits auch bei Р. Manni dieses Feld bisweilen ganz weiss bestäubt sein kann. Auch das Merkmal, dass die Unterseite der Hinterflügel bei Р. Малий etwas mehr und dunkler bestäubt ist, kann zunächst nur von den << gelten, und trifft auch hier nicht immer zu. Nur sehr genaue und Jahre lang wiederholte Untersuchungen an dem Fangort dieser Formen, das Beobachten der früheren Stände etc. können hier vielleicht zu einem sicheren Resultat führen. Auch liegt die Annahme nicht fern, dass die so nahe verwandten, zusammen lebenden Arten sich unter einander begatten und Bastarde erzeugen, die natürlich Uebergangsformen bilden müssen. Jeden- falls glaube ich nicht, dass Р. Малий als Bastard von Р. Rapae und Ergane angesehen werden kann, was schon das hier am Grössten und Schwärzesten auftretende Apicalfeld verbietet.
11. — Ergane Hb. In Acarnanien auf dem Taygetos und dem Parnass gefunden, und zwar auf letzterem Gebirge sehr häufig. Die wenigen mit Daten versehenen männlichen Stücke sind vom 16 Febr. bis 23 März gefangen; doch ergiebt es sich aus anderen Angaben, dass auch im Juli und August diese Art in der zweiten Generation, oder vielleicht dritten, dort flog. Die auf der Unterseite gelblicher gefärbten Stücke, sowie namentlich die Weiber mit gelblichen Hinterflügein auf der Oberseite, gehören gewiss hieher. Unter etwa 3—400 Stücken dieser Art, die ich verglich, hat auch nicht ein С auf der Unterseite eine Spur des schwarzen Fleckes der Vorderflügel, der den griechischen Exemplaren allerdings auch zum grös- seren Theile auf der Oberseite fehlt. Nur ein % hat, den oberen Flecken entsprechend, unten schwarze Schuppenanhäufungen,
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und wäre es nicht unmöglich, dass wir hier einen Bastard vor uns hätten.
12. — Napi Г. var. Napaeae Esp. von Krüper als auf dem Parnass, Taygetos und in Acarnanien gefangen angegeben. Ob in letzterer Provinz, ist mir zweifelhaft, da diese im Süden seltene Art dort eigentlich nur in höheren Gebirgen vorzu- kommen pflegt. In Griechenland scheint nur die Form Napaeae, welche bei uns die Sommergeneration ist, vorzukommen und zwar gehören zwei am 28 März und 6 April auf dem Par- nass gefangene 44 dieser Form an. Dahingegen weicht ein am 11 Juli bei Сагрш im Veluchi gefangenes 4 wesentlich von diesen Stücken ab, insofern die Unterseite der Hinterflügel fast ganz gelblich ist, und nur an der Basis die Adern noch seitliche schwärzliche Schuppenanhäufungen zeigen. Ein ähn- liches Stück fing ich bei Granada in der Sierra Nevada, wo die Art äusserst selten war.
13. — Daplidice L. Ueberall, von Erber auch auf den Inseln beobachtet. Die typischen Daphdice, 4. h. die Sommer- generation, fiogen in der Attica Anfang Juni, auf Naxos schon vom 11 Mai an, und sind die Exemplare von dort besonders gross. Die erste Generation, welche den Namen
— var. Bellidice О. führt, ist klein und unten grün, wie bei uns, und flog auf dem Parnass vom 1 März bis Ende desselben Monats.
14. Anthocharis Bela Esp. Es unterliegt keinem Zwei- fel mehr, dass Belia die erste und Ausonia die zweite Gene- ration ein und derselben Art sind; ebenso verhält es sich mit Belemia und Glauce. Ich habe selbst bei Granada und Chiclana aus Eiern, die Bela 22 legten, vier bis fünf Wochen später typische Ausonia erzogen; ebenso aus Belemia-Kiern Glauce. Da die überwinterten Puppen der Вейа ziemlich unregelmässig auskommen, und ich den Falter von Mitte Februar bis in den April hinein fing, und Awsoniu etwa von Mitte April bis Mitte
Juni fliegt, so kann man zunächst nicht von einer Frühlings- *
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und Sommer-Generation reden. Da ich nun selbst beobachtet habe, dass, je nach der herrschenden Wärme, die Entwicklung des vollkommenen Insekts, von der Legung des Ei’s an ge- rechnet, in 5—6 Wochen vor sich geht, so glaube ich kaum annehmen zu können, dass mehrere Generationen nach einander sich erzeugen, was Rambur annimmt, der, wenn ich nicht irre, in 20 Tagen die Entwicklung vom Ei bis zum Schmetter- ling beobachtet haben will. Eine rasche Entwicklung vom Ei einer Belia bis zu einem Ausonia-Schmetterling findet ent- schieden Statt; dahingegen wuchsen die Raupen, welche ich von Ausonia-Eiern erhielt, wesentlich langsamer, und gaben mir überwinternde Puppen, die dann wieder Бейа lieferten. In diesen Gegenden nur, wo entschieden mindestens zwei Generationen auftreten, im südlichsten Frankreich und Süd- Spanien, zeichnet sich die erste Generation, Belia, durch eine fast ganz grüne Unterseite der Hinterflügel mit sehr bestimmt abgegrenzten Perlmutterflecken aus, während die zweite Gene- ration, Ausonia, hier eine vorherrschend gelbliche Färbung hat, und die Perlmutterflecken sich sehr vergrössern, unbestimmt begrenzt sind und ihren Glanz bisweilen fast ganz verlieren. Natürlich kommen hier die verschiedenartigsten Modificationen vor, und finden sich bisweilen auch Uebergangsexemplare, von denen man kaum sagen kann, welcher Form sie angehören. Ich glaube, dass solche Stücke vielleicht von überwinterten Бейа-Рарреп herrühren, die sehr spät auskommen, wie denn auch zuweilen diese Puppen zweimal überwintern. Es kommen nun entschieden Gegenden vor, wo diese Art nur in einer Generation auftritt, und dann nähert sie sich stets viel mehr der Ausoma als Belia. Das bekannteste Beispiel hiervon ist in den Alpen, wo die Form sogar einen eigenen Namen, у. Simplonia Frr., führt. Diese Simplonia lässt sich auf der Unter- seite von manchen südlichen Ausonia gar nicht unterscheiden; auf der Oberseite hat sie etwas heller bestäubte schwarze Vorderflügel-Spitzen, und ist auf den Hinterflügeln, namentlich
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bei den «4, schwärzer bestäubt, meist nur an der Basis, zu- weilen über die ganze Flügelfläche hin. Auch hat sie, wie andere alpine Lokalvarietäten, etwas längere und dichtere Be- haarung. Dr. Krüper sandte nun eine grosse Anzahl dieser Art ein, die auf dem Parnass häufig war; auch fand er sie in Acarnanien, auf Naxos und bei Smyrna. Unter dieser grossen Anzahl sind nur höchstens einige wenige Stücke, die den süd- französischen und spanischen Вейж gleichkommen; so zwei Stücke vom Parnass, am 11 und 26 April gefangen. Die meisten Exemplare haben unten eine vorwiegend gelbe Färbung, dabei aber stark glänzende Perlmutterflecken, die aber grösser als bei normalen Бейа sind. Es ist somit eine Uebergangs- form, und ich vermuthe, dass, wenigstens auf dem Parnass, diese Art in den meisten Fällen nur eine Generation hat. Der alpine Charakter fehlt indessen, wesshalb man diese Form nicht, wie ich früher glaubte, zur Sümplonia rechnen kann. Die mit Daten versehenen Parnass-Exemplare zeigen nur eine Zeit vom 11 April bis 10 Mai; das mit letzterem Datum versehene Stück ist allerdings viel mehr Ausonia und von dem ersteren recht verschieden. Dahingegen kommen auf den Cycladen (Naxos) entschieden zwei Generationen vor. Ein Stück, wohl Ende März dort gefangen, ist eine richtige Bela mit sehr wenig mehr Gelb, während mehrere Stücke, am 4 Mai gefangen, typische
— var. Ausonia Hb. sind und zwar äusserst grosse schöne Stücke, unten ohne allen Perlmutterglanz der weissen Flecke. Ebenso schöne Stücke habe ich von Smyrna, wo auch sicher zwei Generationen sich vorfinden, wenn auch die erste, zu der Stücke vom 1 und 7 April gehören, unten viel gelber gefärbt ist, als wie bei den westlichen Stücken. Rogenhofer giebt Аизота als von Erber auf Corfu, Буга und Tinos ge- funden an.
15. — Cardamines L. In Acarnanien und auf dem Parnass häufig; in der Attica und bei Smyrna seltener; von
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Erber auf Corfu und Tinos beobachtet. Die griechischen Exemplare unterscheiden sich nicht von unsern deutschen, und scheint diese weit verbreitete Art nirgends klimatisch zu variiren. Ein bei Smyrna am 30 März gegriffenes, sehr kleines с (28 mm.) ist eine typische Turritis O., bei welcher der schwarze Fleck der Vorderflügel auf der Grenze des Weiss und Orange steht. Doch ist dies nur eine im Süden vor- kommende Aberration und nicht eine Varietät.
16. — Gruneri HS. Nur auf der mittleren Region des Parnass gefunden, an sanft ansteigenden Höhen, auf angebauten Strecken fliegend, dort aber von Anfang März bis Ende April recht häufig, besonders die Männchen, während verhältniss- mässig nur sehr wenige Weiber gefangen wurden. Diese Art aberrirt sehr wenig, nur der schwarze Schatten, zwischen dem Orange und Gelb, auf den Vorderflügeln fehlt bisweilen fast ganz. Die kleinasiatischen Exemplare, aus Amasia, scheinen weisslicher gefärbt zu sein, nach den wenigen zu urtheilen, die ich davon vergleichen kann.
17. — Damone Feisth. Auf dem Parnass in der mittleren Region, jedoch nur an felsigen Wänden fliegend, von Anfang März bis Anfang April häufig; in Acarnanien selten; auch bei Smyrna. Wenn die französischen Autoren dies Thier, als aus Sicilien stammend, anführen, so ist dies sicher einer ihrer vielen Irrthümer, die mit ihren meistens äusserst schwachen geo- graphischen Kenntnissen entschuldigt werden müssen. Lefebvre, der in Kleinasien gewesen war und über Sicilien nach Frank- reich reiste, brachte dies Thier zuerst mit, und hat es sicher in Kleinasien gefangen. Keiner der vielen Sammler und Besucher Siciliens hat dort je Ан. Damone gesehen. Diese schöne Art varlirt etwas mehr als die vorige; zunächst in der Grösse von 22—45 mm. Flügelspannung. Dann fehlt ebenso wie bei Gruneri die schwarze Schattenbinde, zwischen Orange und Gelb, auf den Vordertlügeln zuweilen vollständig, während sie in ein Paar Fällen sehr stark auftritt. Auch das orange über-
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streute Schwarz an der Vorderflügelspitze fehlt bei einem Stück ganz. Bei einem © ist bier der ganze Theil zwischen Vorderflügelspitze und Mittelfleck licht ockergelb, schwarz überpudert. Dann finden sich endlich bei einigen 44 am Aussen- rande der Hinterflügel noch kleine Partien der Orange-Färbung vor, wie dies ebenso bei Anth. Eupheno vorkommt.
18. Leucophasia Sinapis Г. Diese Art wurde überall, nur nicht auf Naxos, beobachtet; doch fand sie Erber auf Corfu, Буга und Tinos. Exemplare aus der Attica von Mitte April und vom Parnass Ende März und sogar eins vom 20 Juni, weichen von unserer deutschen Frühlings-Generation durchaus nicht wesentlich ab.
— var. Diniensis B. sind die im Juni gefangene zweite Generation, wie sie überall im südlichsten Europa vorkommen, d. h. unten fast eintönig weiss, während oben auf den Vorder- flügeln der Apicalfleck bestimmt abgegrenzt und ganz schwarz auftritt. Das © dieser Sommergeneration ist Erysimi Bkh., unten und oben fast eintönig weiss.
19. Colias Edusa F. Ueberall gemein, und hier wie über- all sehr variirend, zumal in Gestalt und Färbung des (schwar- zen) dunklen Aussenrandes, worauf Herr Dr. Herrich-Schäffer ausschliesslich seine Helena, fig. 206, 7, Tom. VI, р. 22, begründete. Er sieht später selbst pag. 170 seinen Irrthum ein, und mir scheint es jetzt sogar unhaltbar, den Namen als Aberration fortzuführen.
— ab. Helice Hb. kommt in Griechenland nicht gar selten vor; ein Stück, am 20 März auf dem Parnass gefangen, zeigt eine schwefelgelbe Färbung, wie sie sehr selten im südlichsten Europa verkommt.
20. — Aurorina HS. var. Libanotica Ld. (Heldreichi Stgr., Stett. ent. Zeit. 1862, pag. 257 ff.). Zunächst bemerke ich, dass Herrich-Schäffers Taf. 95 mit Aurorina bereits 1350 erschien, wesshalb der Name Tamara Nordm., Bull. Mosk. 1851, nachstehen muss. Diese Art, welche auf den
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höchsten Spitzen des Veluchi-Gebirges (7—8000’ hoch) ziem- lich häufig flog, während sie auf dem Parnass viel seltener zu sein scheint, beschrieb ich in der Stettiner entom. Zeitung 1. с. unter dem Namen Æeldreichii, worauf ich hier verweise Es stellte sich später bei Vergleichung mit den Originalen der Col. Libanotica Ld. heraus, dass beide Formen eine Art bilden; da aber vom Libanon nur äusserst abgeflogene Männer bekannt sind, so ist es noch fraglich, ob deren Unterschied in guten Exemplaren von den griechischen nicht gross genug ist, um letztere als Lokaliorm unter eigenem Namen (Æeldreichi) weiter führen zu müssen. Schon bei der comparativen Be- schreibung meiner Heldreichii mit Aurorina, 1. с. pag. 264, spreche ich die Vermuthung aus, dass beide Arten möglicher- weise als Lokalformen zusammengehören. Eine Reihe von Exemplaren, welche Herr Haberhauer im vorigen Jahre von Astrabad (Nord-Persien) einsandte, haben diese Vermuthung zur Gewissheit erhoben, da sie sich mit beiden Formen auf das Engste verbinden. Die griechischen Falter dieser Art, welche in der ersten Hälfte des Juli auf dem Veluchi gefangen wurden, zeichnen sich dennoch vor allen andern in beiden Ge- schlechtern etwas aus. Die Männchen haben fast alle auf der Oberseite einen so intensiv violettblauen Schiller, wie ich ihn in dem Maasse bei keiner andern Form sah, und ausserdem ist diese Oberseite meist ziemlich stark schwarz bestreut. Bei den Weibchen ist ebenfalls das Basaldrittheil der Vorderflügel oben so stark schwarz bestäubt, wie dies bei den Weibern der anderen Formen höchstens annähernd vorkommt. Die weisse Form des © kommt bei dieser Art auch vor.
21. Rhodocera Æhamm ТГ. Ueberall, von Erber auch auf den Inseln gefunden; auf dem Parnass, wo die Art nicht selten war, sind einige im März gegriffene Stücke von unseren deutschen Exemplaren kaum verschieden. Dahingegen sind die, Anfangs Juni auf dem Taygetos im Peloponnes gegriffenen Stücke
— var. Farinosa Z., und zwar so prächtige grosse Stücke, wie ich sie von keiner andern Lokalität je sah. Jedenfalls kann diese Form nie zur eigenen Art erhoben werden, wie es Professor Zeller nach einem einzigsten bei Macri gefan- genen < that.
22. -— Cleopatra Г. Ueberall, nur nicht in der Attica, beobachtet, auf dem Parnass selten. Die Männer zeigen reich- lich so viel Orange auf den Vorderflügeln wie die südfranzösi- schen, während z.B. bei den Männern aus dem Taurus und von den Balearen das Orange viel weniger auftritt. Bei zwei sehr grossen Weibern, das eine vom Taygetos, das andere von Euboea (Schrader), haben sogar die Hinterflügel oben einen sehr starken Orange-Anflug, wie mir dies bei den westeuro- päischen noch nie vorkam. Jedenfalls ist Oleopatra eine von Rhamni sicher verschiedene Art, die fast überall zusammen im Süden vorkommen, wo indessen Ahamm die seltnere ist. Bei Granada erzog ich beide aus, natürlich ähnlichen, aber sicher verschiedenen Raupen.
23. Thecla Spini 5. У. Nur in wenigen, von deutschen eben nicht varürenden Stücken erhalten; nach Dr. Krüper auf dem Taygetos, in Acarnanien und der Attica, Ende Mai, Anfang Juni; auch auf Сота und Tinos.
24. — W-album Knoch. Ende Juni auf dem Parnass selten, etwas grösser als deutsche Stücke, sonst nicht ver- schieden.
25. — Jlcis Esp. Ueberall, auch auf Сота und Tinos, wie es scheint nicht selten. Flugzeit Juni. Die eigentliche ab. Cerri Hb. mit sehr grossem braunen Fleck auf den Vorder- flügeln findet sich nicht vor, wenn auch fast alle Weiber braune Flecke zeigen. |
26. — Acaciae Е. Nur auf dem Parnass, Mitte Juni nicht selten. Die Stücke sind von den ungarischen gar nicht ver- schieden; ein О hat auf der Oberseite der Hinterflügel vor dem Schwänzchen, statt der rostbraunen Flecken, eine breite
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rostbraune Binde. Ein am 5 Mai bei Smyrna gefangenes Stück ist sehr gross, und auch von den ungarischen gar nicht ver- schieden, so dass es mir jetzt bei völligem Mangel an Ver- bindungsstufen kaum thunlich erscheint, die so verschiedene Myrtale Klug. von Syrien nur als Lokalform der Acaciae anzusehen.
27. — Quercus L. Nur auf dem Parnass, im Juli nicht selten; etwas grösser als die deutschen Stücke, sonst fast gleich.
28. — Пий L. Ueberall; bei den zwei eingesandten Stücken fehlen die weissen Punkte auf der Unterseite fast ganz. Das eine, am 1 Mai auf Naxos gefangen, hat die hel- lere rauchbraune Färbung, welche diese Art überall im süd- lichsten Europa zeigt, während Exemplare aus Lappland noch dunkler als die deutschen sind.
29. Polyommatus Virgaureae L. Auf dem Veluchi und wohl auch auf dem Parnass, aber selten. Die Stücke weichen von den deutschen wenig ab; die Unterseite ist etwas lichter und sind bei den drei Männchen die schwarzen Flecken vor dem schwarzen Aussenrande der Hinterflügel deutlich abgesetzt.
30. — Ottomanus Lef. Auf dem Parnass und besonders in Acarnanien nicht selten; leider schickte Dr. Krüper nur wenig schöne Stücke ein. Die erste Generation scheint eine graue Färbung der Hinterflügelunterseite zu haben, die zweite, häufigere, еше gelbliche Unterseite; hievon ist ein frisches * auf dem Parnass am 7 Juni gefangen. Die schwarzen Punkte der Oberseite variiren ähnlich wie bei der spanischen var. Меди von Virgaureae. Gewöhnlich sind nur 3 bis 4 Punkte nach der Vorderflügelspitze hin, ausser dem Mittelpunkt. Ein Stück zeigt aber keine Punkte mehr, während ein anderes (Frühlingsexemplar) deren nicht nur 6 auf den Vorderflügeln, sondern sogar auch auf den Hinterflügeln erkennen lässt, wo normal gar keine Punkte sind. Man sieht also, wie wenig geeignet solche Punkte zur Aufstellung neuer Arten taugen.
31. — Thetis Klug. Lediglich auf den höchsten Spitzen des Veluchi- und Kaljacouda-Gebirges gefangen, wo die Art in der zweiten Hälfte des Juli eben nicht selten flog. Die Exemplare variiren weder unter sich, noch von den klein- asiatischen Stücken.
32. — Thersamon Esp. Auf dem Taygetos und dem Par- nass nicht häufig, wo auch die geschwänzte
— var. Omphale Klug. Anfang August vorkam, die aber wohl nur als Aberration der zweiten Generation im Südosten anzusehen ist, worüber mir genauere Data nicht zu Gebot stehen. Erber fand Thersamon auch auf Tinos.
33. — Alciphron Rott. (Hipponoe Esp.). In der letzten Hälfte des Juni auf dem Parnass und Veluchi nicht selten. Diese ‚griechischen Stücke bieten insofern ein grosses Interesse, da sie entschieden eine Uebergangsform zu Gordius Esp. bil- den. Die Männer von Alciphron und Gordius unterscheiden sich nur dadurch, dass letztere auf der Oberseite der Flügel das Violettblau stark, meist vorwiegend, mit Gelbroth vermischt haben, und dass die Unterseite, besonders der Hinterflügel, bei Alciphron blaugrau, bei Gordius gelbgrau ist. Was das erstere anbetrifft, so habe ich sogar aus der Umgegend von Berlin, wo nur typische Alcıiphron vorkommen, Exemplare, bei denen das Gelbroth mindestens ebenso stark vertreten ist wie das Violettblau. Und gerade diese mittlere Stufe nehmen die grie- chischen Männer ein. Andererseits haben einzelne Gordius aus den Alpen, die der Weiber wegen unzweifelhaft zu Gordius gerechnet werden müssen, namentlich auf den Vorderflügeln vorwiegend Violettblau, freilich etwas dunkler als bei deutschen Stücken. Ebenso ist es mit der Unterseite, wo sowohl die griechischen als andere alpine Exemplare genau die Verbindungs- stufen vom Blaugrau zum Gelbgrau zeigen. Viel grösser als bei den Männern ist der Unterschied bei den Weibern, und die sind auch wohl nur der Grund gewesen, wesshalb man bis heute beide Formen für getrennte Arten ansehen zu müssen
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glaubte, Typische Aleiphron ФФ sind oben braunschwarz mit weissen Franzenspitzen und einer braungelben Aussenrandbinde auf den Hinterflügeln, vor welcher gewöhnlich noch violettblaue Flecken stehen. Typische Gordius ФФ sind oben gelbroth mit scharf markirten schwarzen Flecken und verdunkelten Franzen- spitzen; machen also einen ganz andern Eindruck. Nun kommt es schon bei deutschen Stücken von Alciphron ФФ nicht selten vor, dass auf den Vorderflügeln die rothe Färbung mehr oder weniger auftritt und die schwarzen Flecken hervortreten; denn letztere sind selbst bei den dunkelsten Stücken immer noch, zum Theil, deutlich erkennbar. Die griechischen Aleiphron $$ zeigen nun auf den Vorderflügeln stets roth, bei einem Stücke fast vorwiegend, und auch auf den Hinterflügeln tritt das Roth bei zwei Stücken sehr deutlich auf. Die violettblauen Flecken, welche manche Alciphron ФФ vor der rothen Aussenbinde der Hinterflügel zeigen, finden sich ebenso genau an den ent- sprechenden Stellen bei einigen ächten Gordius. Ebenso ist es mit der Färbung der Unterseiten, welche sogar hier viel weniger differirt als bei den “4, und wo sich alle möglichen Uebergänge zeigen, zumal bei den griechischen Stücken. Wo bleibt da also noch ein konstanter Unterschied zwischen beiden Formen? Ich betrachte daher Pol. Alciphron als die dunklere Form, welche in Mittel- und Ost-Europa auftritt, und ‚Pol. Gordius als die hellere Form ein und derselben Art, die dem Süd-Westen Europas angehört und sich nur ausnahmsweise in den heissen Thälern der Schweiz, selbst bis in ziemliche Höhe hinauf findet.
34. — Doris Hufn. (Circe В. V.).. Auf dem Taygetos und Parnass im Juli nicht selten. Die Stücke sind wenig von den deutschen verschieden; die vier vorliegenden СС zeigen sehr wenig Roth am Aussenrande der Flügeloberseite.
35. — Phlaeas Г. Ueberall sehr häufig und in der ersten Generation, im März, in der gewöhnlichen rothen Färbung,
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gerade so wie ein Stück, das ich im nördlichsten Norwegen bei Hammerfest fing. Die zweite Generation liefert die
— var. Eleus F., wo das Roth der Vorderflügel ver- schwindet und in einzelnen Fällen die ganze Flügelfläche braun- schwarz wird, natürlich mit den ganz schwarzen gewöhnlichen Flecken. Es ist dies ein vollständig analoges Verhältniss, wie Gordius © zu Alciphron %, und ein Beweis mehr für Zweifler an der Zusammengehörigkeit beider Arten. Besonders dunkel sind die Æleus von Naxos.
36. Lycaena Баейса Г. Ueberall, nur nicht auf dem Veluchi, den Jonischen Inseln und in der Attica, beobachtet, aber nirgends häufig. Ein © auf Naxos wurde am 23 Juni gefangen, und zeigt wie ein anderes auf der Oberseite der Hinterflügel eine auffallend weisse Aussenbinde, derjenigen der Unterseite entsprechend, was sich bei südwesteuropäischen Stücken höch- stens angedeutet findet. Uebrigens varürt diese Art in Spanien sehr hinsichtlich der Grösse und misst mein grösstes с 47 mm., mein kleinstes nur 21 ши. Krüper fand sie auch bei Smyrna.
37. — Telicanus Hbst. Flog auch fast überall, aber nirgends häufig; in der Attica und auf dem Parnass Ende Juni, auf Naxos Ende April. Diese Art scheint nicht lokal zu уагигеп.
38. — Balcanica Frv. Nur in Acarnanien selten gefun- den; bei Smyrna von Ende Mai bis Ende Juni etwas häufiger. Die zwei vorliegenden griechischen Stücke scheinen sowohl beim С als © auf der Oberseite etwas dunkler als die meisten kleinasiatischen zu sein.
39. — Tiresias Rott. (Amyntas S. V.). Von Dr. Krüper als in Acarnanien vorkommend angegeben; mir liegt nur ein griechisches Exemplar vor, welches eher der kleineren Frühlings- generation var. Polysperchon anzugehören scheint, und sich von deutschen Stücken eben nicht unterscheidet.
40. — Trochilus Frv. In der Attica und auf dem Parnass häufig, kommt in zwei Generationen vor. Die erste fliegt im
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März, die zweite auf dem Parnass im September, in der Attica Ende Juni, Anfang Juli. Letztere unterscheidet sich durch etwas lichtere Unterseite der Flügel. Auch bei Smyrna sefangen.
41. — Argus L. Nach Dr. Krüper ausschliesslich auf dem Parnass von Ende Mai bis Ende Juni gefangen. Von Erber auch auf Corfu und Tinos gefunden. Unter der grossen Anzahl von Stücken sind nur wenige, die mit unseren deutschen Argus übereinstimmen; die grösste Mehrzahl gehört zu der südlichen, von Rambur als
— var. Нуростопа beschriebenen Form, welche sich vor- zugsweise durch die fast weissliche Färbung der Unterseite auszeichnet. Ferner sind die Franzen der 44 bei var. Hypochiona ganz weiss; bei Argus sind nur die äusseren Spitzen weiss. Auf der Oberseite treten beim « die schwarzen Flecken am Aussenrande der Hinterflügel scharf auf, während die 2% meist eine sehr ausgezeichnete rothe Aussenbinde haben, nicht selten mit weisslichen Strichen vor der Limballinie, was sich merkwürdigerweise bei den hochnordischen Stücken von Argus wieder findet.
42. — Aegon 8. У. Rogenhofer führte diese Art als von Erber auf Corfu, Syra und Tinos gefangen an. Dr. Krüper sandte nur ein $ ein, welches ich für Aegon halte, auf welches allem hin ich aber diese Art nicht als griechisch aufgeführt hätte, da eine Verwechselung der so nahe ver- wandten Arten möglich war.
43. — Zephyrus Ему. Auf dem Parnass nicht selten, wohl im Mai gefangen; Dr. Krüper unterschied diese Art nicht sonderlich von /carus und andern ähnlichen. Die blau- schillernden Schuppenanhäufungen hinter den schwarzen Rand- fiecken auf der Unterseite der Hinterflügel, bei Argus fast stets als blauschillernde Flecken vorhanden, sind hier meist sehr gering da, und können ganz fehlen, wenn sie auch als für die Art charakteristisch betrachtet werden müssen. Dahingegen
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unterscheidet das Fehlen der schwarzen Basalpunkte der Vorder- flügel, sowie die viel lichtere Unterseite Zephyrus sofort von Тсагиз Hufn. und deren ab. Zcarinus Seriba. Auf der Ober- seite ist das Blau der Zephyrus 41 mehr ins Violette über- sehend, die Adern sind nach den Aussenrändern hin meistens schwarz, und auf den Hinterfüügeln sind hier häufig schwarze Flecken, sogar nicht selten die von unten durchschimmernden röthlichen zu bemerken. Die Weiber haben oben auf den Vorderflügeln nie deutlich begrenzte rothe Flecken, zumeist bleiben dieselben ganz fort, während sie auf den Hinterflügeln stets deutlich auftreten, jedoch nur drei bis vier nach hinten hin. Die nächsten Arten sind Zoewii und Pylaon; von ersterer haben aber die (4) ein ganz anderes glänzendes Saphirblau; auch treten unten die grünblauschillernden Flecken deutlicher auf. Dahingegen ist das Blau der Z. Pylaon genau das der L. Zephyrus und ich halte es nicht für unmöglich, dass beide nur Lokalformen derselben Art sind, Pylaon die südrussische Steppenform, Zephyrus die griechische und kleinasiatische Ge- birgsform. Z. Pylaon ist im Ganzen etwas kleiner und scheinen die Vorderflügel etwas schmäler zu sein; dann führen die 9% dieser Art auf der Oberseite stärkere rothe Randflecken, auch auf den Vorderflügeln, aber hier nur verschwommen. Vor der Limballinie finden sich bei Pylaon ФФ oben fast stets bläulich- weisse Striche oder Flecken, die bei Zephyrus selten vor- kommen; die Unterseite beider Arten ist in der Färbung nur wenig verschieden; die Flecken bei Pylaon stehen hier un- merklich dichter, weil sie meist etwas grösser sind und von den grünblau schillernden Schuppen finden sich nur selten Spuren. Das sind alle Unterschiede, die ich finden kann und von denen keiner stichhaltig ist. Es ist, glaube ich auch, die Meinung aufgestellt worden, Zephyrus könnte als Varietät von Argus angesehen werden. Dem widerspricht die einfache That- sache, dass beide Arten zur selbigen Zeit in grosser Menge nebeneinander auf dem Parnass auftreten, und dass ich auch
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nicht ein Stück habe, bei dem man zweifelhaft sein könnte, welcher Art es angehöre. Vielerlei andere Unterschiede bei Seite lassend, will ich nur erwähnen, dass alle meine Zephyrus 44 oben eine nach innen scharf begrenzte schwarze Limballinie haben, was bei allen mir vorliegenden Argus 44 nicht der Fall ist. Viel näher steht noch dem Zephyrus die Гус. Eury- pilus Frv., bei der aber die Männchen oben statt blau, braun sind.
Dahingegen gehört wohl ohne allen Zweifel Hesperica Rbr., Faun. And. р. 270, Pl. X, 1—4, hieher, und wird dies ja auch direkt durch Rambur’s eigene Worte, p. 271 Ende: «М. Kindermann Га retrouvée dans la Russie méridionale et Га envoyée sous le nom de Zephyrus» bestätigt. Da aber die Art bereits 1535 von Frivaldszky als Zephyrus abgebildet und beschrieben war, muss dieser Name bleiben. Ich fand Hesperica Rbr., trotz eifrigen Suchens, bei Granada nicht, und besitze nur zwei alte, von Rambur selbst gefangene dc. Dieselben zeigen, im Gegensatz zum Violettblau der Zephyrus, ein grünliches Blau, wie Г. Amanda, sonst finde ich wenig Unterschied; doch kann der Name als Lokalform bleiben.
44. — Бай В. У. Nur ein nicht sehr grosses © von Dr. Krüper am 26 Ма auf dem Parnass gefangen. Von Erber auf Сота, Буга und Tinos gefunden.
45. — Ну S. У. In Acarnanien, auf Cephalonia und dem Parnass, wie es scheint nicht selten; auf letzterem vom Anfang März bis Ende April wohl in der ersten, und dann im Juni in der zweiten Generation gefangen. Bei Smyrna Ende Mai gefunden. Auch von Erber auf Corfu, Буга und Tinos beobachtet. Diese Art scheint nirgends in Mittel- und Süd- Europa zu variiren; merkwürdigerweise kommt sie auf der pyrenäischen Halbinsel nicht vor, oder wird da vielmehr durch die Form Panoptes Hb. vertreten, an deren selbstständige Artrechte ich nicht glaube. Ich habe von Panoptes aus Nord-, Mittel- und Süd-Spanien mehrere Hunderte unter Händen
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gehabt, zum Theil selbst gefangen, und an hinreichendem Ma- terial von Hylas aus den verschiedensten Gegenden (Nord- Süd-Deutschland, Schweiz, Süd-Frankreich, Sicilien, Ungarn, Türkei, Griechenland, Sarepta, Smyrna und Ararat) fehlt es mir auch eben nicht. Beide Formen aberriren und variiren zunächst bei einer Menge von Exemplaren natürlich; Panoptes ist durchschnittlich um ein Geringes kleiner als Hylas. Auf der Oberseite der Flügel findet sich gar kein Unterschied, der- selbe liegt lediglich auf der Unterseite darin, dass dieselbe bei Panoptes etwas dunkler ist und namentlich, dass hier auf den Hinterflügeln die rothe Aussenrand-Fleckenbinde fehlt. Es ist wahr, bei allen Æylas, so viel ich auch deren sah, fehlt dieselbe niemals. Ebenso wahr ist es aber auch, dass dieselbe bei Panoptes gar nicht selten mehr oder minder auftritt, und ich habe fünf Exemplare in meiner Sammlung, wo man sogar deutlich bis fünf rothe Flecken zählen kann, gerade so viel als На; gewöhnlich führt. Freilich sind diese Flecken sehr matt und klein. Nun kommt aber ein sehr interessanter Punkt. Während bei Aylas die schwarzen Randflecken von den, die rothen Flecken nach innen begrenzenden, schwarzen Mondflecken ziemlich weit, eben durch das Roth, getrennt sind, stehen bei typischen Panoptes, wo das Roth völlig fehlt, diese beiden schwarzen Zeichnungen dicht nebeneinander, nur durch einen weissen Strich getrennt. Ich entsinne mich, dass mir Herr Professor Zeller gerade diesen Umstand, als entschieden für die Artrechte der Гус. Panoptes sprechend, anführte. So wie nun aber bei den spanischen Panoptes das Roth auftritt, so weichen die schwarzen Mondflecke bescheiden nach dem Innern zurück, je nach Massgabe des erscheinenden Roths, und bei zwei Weibchen (von Granada und Barcelona) ist der Abstand zwi- schen den beiden schwarzen Zeichnungen (relativ) entschieden ebenso weit, als dies bei Z/ylus der Fall ist. Und doch sind diese beiden Thiere unzweifelhafte Panoptes; wo bleibt da noch ein gültiger specifischer Unterschied zwischen beiden Formen? 4
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46. — Psylorita Ету. Diese interessante Art wurde, 50 viel mir bekannt, ausschliesslich von Herrn Janés von Fri- valdszky auf Creta gefunden, und zwar Нос dieselbe im Juni in beträchtlicher Höhe des Berges Ida neben einem Schneefelde ziemlich häufig.
47. — Medon Hufn. (Agestis В. У.). Auf dem Parnass, Naxos und in der Attica, nirgends häufig. Exemplare der ersten Generation, die auf dem Parnass von Anfang März bis Ende April, Naxos und Attica Ende März flogen, weichen von unseren eben nicht ab. Alle, sowie auch die der zweiten Ge- neration, die auf dem Parnass im Juni, auf Naxos im Mai flog, haben auf der Oberseite ziemlich vollständige rothe Aussenrand- Fleckenbinden. Während aber die Frühlingsgeneration unten stets eine hellgraue Färbung zeigt, so kommen bei der Sommer- generation in Griechenland, wie überall im südlichsten Europa Exemplare, namentlich 22 mit intensiv graubrauner Färbung der Unterseite vor. Letztere wurden fälschlich, auch von mir, als ab. Allous Hb. versandt, sie müssen lieber var. Aestiva meridionalis genannt werden. Denn Hübners Figuren von Allous, 989 u. 992, zeigen die gewöhnliche hellgraue Unter- seitsfärbung von Medon. Die drei Figuren seiner Oberseite variiren darin, dass 990 gar keine, 988 nur hinten und 991 hinten und vorne eine solche Randbinde haben. Was soll man also jetzt Allous nennen? Es ist am Besten, den Namen ganz eingehen zu lassen. Interessant ist eine kleine alpine Form, die im männlichen Geschlechte stets oben ganz dunkel ist, und die man als var. Alpina aufführen kann. Ebenso sind die hoch- nordischen Exemplare; doch kommen überall Stücke mit ganz dunkler Oberseite als Aberrationen vor, die dann freilich meistens viel grösser sind. |
48. — Anteros Frv. Krüper sandte mir nur ein ziemlich grosses С dieser Art vom Parnass ein, und scheint sie dem- nach dort sehr selten zu sein.
49. — Jcarus Rott. (Alexis 5. V.). Im Parnass, auf Naxos und in der Attica im April, Mai und Juni häufig ge- fangen. Die Exemplare varliren sehr an Grösse, sonst weniger; nur ein ©, am 24 Mai im Parnass gefangen, ist eine interessante Aberration, mit fast blauen Hinterflügeln und schwarzen Rand- flecken, so wie blond gestreiften Vorderflügeln.
— ab. Icarnus Scriba mit fehlendem Basalpunkt der Vorderflügel-Unterseite fand sich nur sehr einzeln.
50. — Amanda Schneider (Icarius Esp.). Nur auf dem Parnass Ende Mai und Anfang Juni in grossen schönen Exemplaren gefangen, die aber von den deutschen oder- süd- russischen sonst wenig abweichen.
51. — Agestor God. (Езсйет Hb.). Ebenfalls nur auf dem Parnass in der letzten Hälfte des Juni nicht selten. Auch diese weichen von Exemplaren aus andern Theilen Süd-Europas (Wallis, Montpellier, Lozere, Turin, Granada) durchaus nicht ab.
52. — Adonis 5. У. Auf dem Parnass selten, und nicht von denen anderer Lokalitäten variirend. Von Erber auf den Inseln gefunden.
Anmerkung. Ob Lyc. Corydon auch in Griechenland vor- kommt, ist mir noch zweifelhaft, da Krüper nur ein 2 ein- sandte, welches vielleicht hiezu gehört, aber auch möglicher- weise nur ein grosses Alexis 2 sein kann. Jedenfalls gelingt es mir, nach dem Vergleich einer grossen Menge von Corydon und Alexis 2 2 aus verschiedenen Gegenden, nicht, ein sicheres konstantes Unterscheidungsmerkmal aufzufinden.
53. — Dorylas S. У. Auf allen griechischen Gebirgen, von Mitte Juni bis Mitte Juli auf dem Parnass. Die Exemplare sind unten vielleicht ein bischen heller gefärbt als die mittel- europäischen, sonst ist kein Unterschied.
54. — Daphnis S. V. Auch nur auf den Gebirgen, und
zwar auf dem Parnass von Ende Juni bis Juli nicht selten. *
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Die Weibchen sind selten oben blau und kommen meist in der ganz dunklen Form
— ab. Steven Hb. vor, die also eigentlich nur vom % gilt, da die dazu gehörigen Männer von denen, die nur blaue 22 haben (Ungarn) gar nicht zu unterscheiden sind.
:55. — Admetus Esp. Von Krüper in der Attica, auf dem Taygetos und dem Parnass gefangen. Die Exemplare, welche in der Attica von Anfang bis Mitte Juni gefunden wurden, weichen von den ungarischen nur insofern etwas ab, als sie eine bräunlichere Unterseite haben, auf der die Rand- flecken bestimmter hervortreten. Nur bei zwei ос findet sich hier der weisse Längswisch der Hinterflügel angedeutet. Die Exemplare auf dem Parnass, vom Anfang bis Ende Juli ge- fangen, haben die lichtgraue Unterseite der ungarischen Stücke, die bei den Weibern etwas mehr gelblich ist. Die Rand- zeichnungen verschwinden bei manchen Stücken fast ganz, statt dessen erscheint auf den Hinterflügeln in allmäligen Uebergängen der weisse Längswisch und so wird ein ziemlicher Theil der Exemplare vollkommen identisch mit der
— var. Rippertü Frr. aus dem französischen Dép. des Basses-Alpes, welche Form eben sicher nur als alpine oder subalpine Varietät angesehen werden kann. In den Basses-Alpes scheint sie ausschliesslich so vorzukommen, auf der Balkan- Halbinsel (у. Ld. Wien. Monts. 1863, pag. 19) kommen beide Formen zusammen in allen Uebergängen vor.
Anmerkung. Krüper führt noch Z. Damon 5. У. auf, u sandte mir aber kein Stück ein, wesshalb dies vielleicht auf einem Irrthum beruhen kann.
56. — Argiolus L. Ueberall häufig; in der Attica die Frühlingsgeneration vom 26 März bis 10 April gefangen, auf dem Parnass die Sommergeneration von Mitte Juni bis Mitte Juli gefunden. Diese Art, überall gleichbleibend und häufig, bietet wenig Interesse.
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57. — Alsus 5. У. Nur ein Stück, am 7 März auf dem Parnass gefangen, eingesandt, welches mit den gewöhnlichen Alsus auf das Genaueste übereinstimmt.
Anmerkung. Ein Anfangs Juli bei Karpinisi im Veluchi gefan- genes g' lässt sich nur zu Lorquinii HS.oder Gebras Hb.ziehen, unterscheidet sich aber von diesen durch einen schmäleren, ziem- lich scharf begrenzten schwarzen Aussenrand der Flügel. Leider lässt sich mit diesem einen Stück, dem noch dazu Kopf und Leib fehlen, nichts anfangen. Ein 2 aus Griechen- land ohne Angabe des Fundorts scheint mir auch hieher zu gehören.
57". — Semiargus Rott. (Acis S. V.). Nur auf dem Par- nass vom 20 April bis 26 Mai gefangen und zwar in grosser Anzahl. Die Stücke sind fast durchgehends kleiner als die deutschen und selbst als die alpinen Schweizer- Exemplare; unten etwas lichter grau. Bei den meisten Stücken finden sich auf der Unterseite der Hinterflügel am Innenwinkel Andeu- tungen zu röthlichen Flecken, die in einzelnen Fällen wirklich ganz roth auftreten, und bei den Weibchen sogar oben röth- lich durchscheinen. Man kann daher wohl diese Form mit dem Namen у. Parnassia belegen. Von der var. Bellis unterscheidet sich diese Form lediglich durch die Grösse, da erstere mir nur in sehr grossen Stücken bekannt ist. In der Stett. ent. Zeitung 1862, pag. 365, stellte ich nach fünf Exemplaren vom Taygetos (Peloponnes) eine
Lycaena Helena auf, die ich jetzt nur als eine höhere Po- tenz der v. Parnassia betrachten kann, von der ich damals nur ein paar Stücke vor mir hatte. Typische Z. у. Helena haben auf der Hinterflügel-Unterseite beider Geschlechter, am Innenrande, eine zusammenhängende Orange-Fleckenbinde, das Q sogar auch eine solche auf der Oberseite. Dies, sowie die kleinere Statur und ein etwas anderes Blau trennen sie beson- ders als Lokalform von der №. Antiochena Ld., die, wie nach einer Reihe von Exemplaren, welche Herr Lederer davon
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selbst im vorigen Jahre auf dem Taurus-Gebirge fing, hervor- geht, sicher auch nur als Lokalform zu Semiargus zu zählen ist.
58. = Cyllarus Rott. Ueberall, nur auf dem Veluchi nicht gefunden. In der Attica im April, auf Naxos in den ersten Tagen des Mai, wie es scheint, sehr häufig. Die Stücke уагигеп durchaus nicht von denen anderer Länder.
59. — Arion L. Ich habe allerdings keine griechischen Stücke dieser Art gesehn; Dr. Krüper versichert mir aber auf das Bestimmteste, diese Art in Griechenland gefangen zu haben, und da eine Verwechselung dieser Art höchstens mit L. Diomedes möglich wäre, so nehme ich sie als griechisch auf.
60. Libythea Celtis Esp. In Acarnanien nicht selten, auf dem Veluchi und Parnass selten; auch bei Smyrna am 16 Mai gefangen. Erber fand Celtis auf Tinos. Diese Art scheint nirgends lokal zu variiren.
61. Charaxes Jasius Г. Auf dem Taygetos, in Acar- nanien und der Attica selten beobachtet. Ueberall, wo Arbutus Unedo in den am Mittelmeer angrenzenden Ländern wächst, scheint diese Art vorzukommen. Auf Corfu von Erber gefunden.
62. Apatura у. Clytie Hb. Von Dr. Krüper sicher in Acarnanien äusserst selten gefangen, obwohl mir nieht ein- gesandt. Da im Süden Europas die Form dieser Art mit weissen Binden, die typische Га S. У. gar nicht vorzukommen scheint, so kann man C/yfie als südliche Lokalform betrachten, die allerdings fast überall, wo die Art in beiden Varietäten nebeneinander vorkommt, die häufigere Form zu sein scheint.
63. Limenitis Camilla 5. У. In Acarnanien und auf den Gebirgen überall eben nicht selten, auch auf Euboea von Schrader gefunden. Die Art scheint in ganz Süd-Europa gleichmässig vorzukommen. Auf dem Parnass Anfang Mai ge- fangen; ich fing sie am Genfer See und in Alt-Castilien An- fang Juli und im Dep. Ardeche (Sevennen) sogar Anfang
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September noch ziemlich frisch; glaube aber desshalb nicht, dass sie zwei Generationen hat.
64. Vanessa Zyea Cr. (Triangulum F.). Von Dr. Krüper auf dem Taygetos, in Acarnanien und auch bei Smyrna selten, auf dem Parnass häufiger gefunden. Exemplare von dort, die Ende Februar gefangen wurden, sind wohl überwinterte Stücke, während die Sommergeneration dort von Mitte Juni bis Juli flog. Die zweite Generation dieser Art erscheint in Süd-Frank- reich im Herbst (September, October) und diese Stücke über- wintern. Die Stücke mit ganz dunkler Unterseite, die hier wie überall sonst mit den andern gemischt (wohl aber nur bei der 1. Generation vorkommen, kann man als ab. Г. album Esp. 95. 4, bezeichnen. Schrader fing die Art auch auf Euboea, Erber auf Corfu, Syra und Tinos.
65. — C. album L. In Acarnanien auf dem Taygetos und dem Parnass beobachtet, überall selten. Die Stücke variiren hinsichtlich der Unterseiten-Färbung wie bei uns.
66. — Polychloros L. An denselben Orten mit der vorigen Art, auch selten, flog Ende Juni. Bei Smyrna Anfang März nicht selten. Die Art scheint überall in Europa gleich zu bleiben.
67. — О’йсае L. Nur auf dem Parnass im Juni nicht selten gefunden. Die griechischen Stücke stimmen mit denen von Herrn Mann bei Brussa gesammelten überein und sind etwas von den mittel- und südwest-europäischen Stücken dieser Art verschieden. Sie haben einmal ein lebhafteres Roth, und der hellere Fleck hinter dem grossen schwarzen Innenrandsfleck der Vorderflügel zeigt entschiedene Neigung zum Verschwinden, und fehlt auch bei einigen Stücken ganz. Ich bezeichnete diese Form Cat. pag. 7 als у. Turcica und stellte sie als eine Zwischenform zur var. /chnusa auf. Ichnusa unterscheidet sich auch nur durch ein lebhafteres Roth, das Fehlen des bezeich- neten hellen Flecks und namentlich das Fehlen der beiden schwarzen Flecke im Mittelfelde der Vorderflügel. Letztere
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treten aber bei manchen Stücken der Zchnusa, die ausschliess- lich auf Sardinien und Corsica vorkommt, mehr oder minder auf, ebenso der helle Fleck; während auch wir in Deutschland zuweilen Urticae ohne die schwarzen Flecken finden. Wie wenig specifisch ferner diese schwarzen Flecken bei Vanessa-Arten sind, beweist noch Van. Го, bei der ausnahmsweise auch ein schwarzer Mitteldeck auftritt. Wie ferner das Klima auf die lebhaftere rothe Färbung einwirkt, beweisen am Deutlichsten eine Reihe prächtiger grosser /o, die ich an denselben Stellen, wo ich Ichnusa auf Sardinien fand, mit ihnen zusammen erzog, und die in gleichem Verhältniss ein viel lebhafteres Roth zeigen, als die Exemplare aus dem übrigen Europa. Auch die Raupen der Ichnusa bieten gar keinen Anhalt; sie sind zwar dunkler, als die von Urticae im Allgemeinen bei uns, jedoch habe ich sie, zumal in heissen Sommern, genau ebenso gefärbt gefunden, wie auf Sardinien, und unter dem 70 Grad nördlicher Breite, am Altenfjord in Norwegen, fand ich die Raupen fast ganz schwarz. Diese hochnordischen Schmetterlinge sind auch meistens viel dunkler, namentlich verbindet sich auf den Vorderflügeln nicht selten der schwarze Innenrandsfleck mit dem mittleren Vorder- randsflecken durch schwarze Schuppen vollständig. Man kann daher mit Recht diese Form als var. Polaris aufführen.
Interessant ist es noch, dass die /chnusa aus dem nörd- licher gelegenen Corsica, zumal wohl aus seinen höheren ge- birgigen Theilen viel häufiger Uebergänge zu Urticae zeigen, als die grosse Reihe von Stücken, die ich unweit Sassari auf Sardinien erzog.
68. — /o L. In Acarnanien sehr selten, mir nicht ein- gesandt. Nach Erber auf Corfu, Syra und Tinos. Ich fand diese Art nicht in Andalusien, wohl aber in Castilien.
69. — Antiopa L. Auch nicht eingesandt, aber in Acar- nanien auf dem Taygetos und dem Parnass selten gefunden; ebenso bei Smyrna.
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70. — Atalanta Г. In der Attica, auf dem Taygetos und dem Parnass gefunden, auf letzterem nicht selten. Von dort liegen zwei frische (gezogene?) Exemplare vom 22 März und 1 April, und zwei andere vom 16 Juni und 9 Juli vor, die aber mit denen aller andern mir bekannten Lokalitäten ganz gleich sind. Bei Malaga und Cadix fand ich von dieser Art im December, Januar und Februar fortwährend erwachsene Raupen und frisch auskommende Schmetterlinge. Interessant ist, dass der leider jetzt verstorbene Dr. Bauer im März 1864 ein Exemplar der sehr nahe verwandten Van. Calliroë НЪ. auf dem grossen wüsten Platz an der südwestlichen Seite von Cadiz selbst fing, welche Art er vorher auf den Canaren, die wie Madeira eine vollständig europäische Fauna zeigen, in Mehrzahl erzogen. Ein Irrthum liegt hier, meinem Ermessen nach, nicht vor. Erber fand Atalanta auf den von ihm be- suchten Inseln.
71. — Cardui L. Ueberall häufig, auf Naxos äusserst gemein. Es ist dies ein sehr merkwürdiges Thier in so fern als es vielleicht von allen lebenden Wesen überhaupt die grösste Verbreitung auf dem Erdkreis hat, da es auf allen fünf Welt- theilen fast überall vorkommt, und sich sogar auf weit von allen Continenten entfernten Eilanden, wie St. Helena und den Sandwich-Inseln, gefunden haben soll.
72. Melitaea Cinxia L. Nur auf dem Parnass Ende April gefunden. Die Stücke weichen von den deutschen nicht ab, und kommen wie diese mit heller und dunklerer Färbung vor.
73. — Phoebe S. У. Von Dr. Krüper in Acarnanien und der Attica selten, auf dem Parnass häufiger gefunden; ferner noch auf dem Veluchi bei Carpinisi in einer besonders schönen Form, die ich schon in meinem Catalog, pag. 8, als
— var. Caucasica, (Tab. I, fig. 2) bezeichnete, da Kinder- mann ganz ähnliche Stücke im Caucasus fing. Diese Form zeichnet, sich sowohl durch ihre Grösse, wie besonders durch ihre Nei- gung zum Schwarzwerden aus, was namentlich bei den Weibern
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auf der Oberseite der Flügel meist überwiegend der Fall ist. Diese Varietät flog bei Carpinisi in der ersten KHälfte des Juni, während Phoebe in der Attica und auf dem Parnass vom 20 April bis gegen Ende Mai vorkam, und zwar in Exemplaren, die von süddeutschen oder schweizerischen gar nicht ver- schieden sind.
74. — Didyma Esp. Auf den Gebirgen, namentlich dem Parnass, nicht selten; auch in Acarnanien häufig gefunden. Diese Art aberrirt und variirt bekanntlich ausserordentlich, und schemt auch jedes der drei von Krüper besuchten Gebirge Griechenlands eine andere Form zu liefern. Der Parnass zunächst die, welche ich in meinem Catalog, pag. 8, als
— var. meridionalis (orientalis) bezeichnete, die lebhaft roth gefärbte 4 und ins Grün übergehende 22 hat, welche ietztere häufig ganz grüngraue Vorderflügel zeigen, ohne alle Spur von Сего. Hauptsächlich durch die letzteren allein unterscheidet sich diese Form von der var. Occidentalis des westlichen Europas, wo die 2% fast stets gelbroth bleiben. Im Peloponnes auf dem Taygetos kommt ausschliesslich die Form vor, welche ich als var. Dalmatina (Araratica) bezeichnete, eine kleine Form mit hellem Ockergelb, wenigstens bei den 22, und verschwindenden schwarzen Zeichnungen, so fehlt z.B. die zweite schwarze Fleckenbinde, vom Aussenrande an gezählt, fast stets. Die schönste Form aber, welche Krüper Mitte Juni bei Karpinisi fing, bezeichnete ich in meinem Catalog als var. Graeca (Tab. I, fig. 3) und kommt dieselbe der. var. Caucasica (Trivia var. HS. 588—90) sehr nahe. Es sind dies im männlichen Geschlechte sehr schöne hochrothe Stücke, bei denen sich das Schwarz an den Aussenrändern sehr stark zeigt, d. h. die erste Fleckenbinde vereint sich meist mit dem Aussenrand, wohingegen sie nach innen hin, namentlich auf den Hinter- flügeln, mehr verschwindet. Die griechischen ФФ dieser Form sind vorherrschend grüngrau, sogar auch öfters die ganze Oberseite der Hinterflügel, während bei der var. Caucasica,
И ee die im männlichen Geschlechte sehr ähnlich ist, die 92 vor herrschend gelbroth bleiben.
75. — Trivia В. У. Nur auf dem Parnass von Ende April bis Mitte Mai, und dann wohl sicher in der zweiten Genera- tion Anfang August gefunden. Auch bei Smyrna Anfang Mai nicht selten. Erber fand Trivia auf Corfu. Die griechischen Stücke variren eben nicht von den ungarischen, obwohl die Stücke in beiden Ländern ziemlich aberriren. Die Exemplare der ersten Generation sind viel grösser als die der zweiten. Auch die Exemplare von Smyrna sind wenig abweichend, wenn auch vielleicht darunter, wie auch unter den griechischen, einige Stücke sind, die Persea Kollar sein könnten, welche etwas hellere Form, wenigstens nach Exemplaren, die ich davon aus Beirut besitze, kaum einen eigenen Namen verdient.
76. — Athala Esp. Die griechischen Stücke dieser Art auf dem Parnass Ende Mai, im Veluchi Anfang Juli eben nicht häufig gefangen, kommen mit den deutschen und schweizeri- schen Stücken ganz überein.
77. Argynnis Euphrosyne L. Nur auf dem Parnass, wie es scheint, äusserst selten. Bei den vorliegenden zwei Stücken hat das am 23 April gefangene « eine sehr lebhafte grell gefärbte Unterseite; die Oberseite variirt nicht von deutschen Stücken. Bei dem ziemlich schlechten Q ist dies nicht bemerkbar.
78. — Pales В. У. var. Caucasica Stgr., Cat. pag. 9 (Tab. Г; fig. 4). In der letzten Hälfte des Juli auf dem Veluchi, der auch hier, wie schon früher mehrere Mal bemerkt wurde, den Caucasischen entsprechende Formen zeigt. .Dass zunächst Pales und Arsilache sicher als verschiedene Formen derselben Art zusammengehören, darüber habe ich genug geschrieben, und werden wenige Lepidopterologen mehr daran zweifeln. Diese Form liefert einen neuen Beweis dafür, denn auf der Unter- seite der Vorderflügel ist sie nach den völlig durchscheinenden schwarzen Flecken sicher zu Arsilache gehörend, während die Unterseite der Hinterflügel, selbst bei den “4 einen so starken
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erünlichen Anflug hat, wie dies sogar bei den Pales ab. Isis nur selten vorkommt. Uebrigens sind die griechischen Stücke hier noch bedeutend grünlicher als die caucasischen. Die Ober- seite der 4 ist gelbroth, etwa wie bei Arsilache, die der 22 mit einem starken Anflug von Grüngelb, wie bei hellen Pales $5; die Franzen der griechischen Stücke sind fast weiss und schwarz gefleckt, während sie bei den Caucasiern wie bei Pales und Arsilache röthlich bleiben. Man könnte schon desshalb die griechische Form für sich als у. Graeca aufführen.
79. — Dia L. Nur ein Stück auf dem Veluchi von einem Klephthen, den Krüper zum Sammeln angelernt hatte, ge- fangen, welches von anderen europäischen Dia durchaus nicht varürt.
80. — Daphne S. V. Nur in wenigen Stücken von dem Parnass eingesandt, wo sie Ende Juni flogen. Diese Art scheint sich überall ziemlich gleich zu bleiben.
81. — Zatonia Г. Von Krüper nur auf dem Veluchi und Parnass Mitte März bis Ende April und Ende Juni ziem- lich selten gefunden; ferner auch bei Smyrna. Auch diese so semeine Art varürt nirgends. Erber fand sie auf Corfu und Tinos.
82. — Aglaja L. Wenige Stücke vom Veluchi und auch wohl Parnass, die den unseren ziemlich gleich kommen, nur ein С zeigt auf der Unterseite Neigung zum Verschwinden der silbernen Randflecken, die bei den Caucasus-Stücken zuweilen ganz fehlen. Fehlen diese Randflecken ganz, womit auch ein Kleinerwerden der anderen Silberflecken zusammenhängt, und wird fast die ganze Fläche röthlichgelb gefärbt, so haben wir die Alexandra Mén., wie sie von ihm in Lenkoran und im vorigen Jahre von Haberhauer bei Astrabad gefunden wurde, die aber doch gute Art sein dürfte.
83. — Niobe L. ab. Eris Meigen. Nur auf dem Parnass sefangen und zwar nur in der Form Zris, ohne alle Silberflecke unten, welche Form überhaupt die viel häufigere ist.
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84. — Adippe В. У. ab. Cleodoxa О. Auf dem Parnass selten, und auch nur in der Form ohne Silberflecke unten gefunden. Eine Cleodoxa mit rostgelber Unterseite ohne oder auch mit einigen Silberflecken verhält sich zur grünen, reich versilberten var. Chlorodippe ähnlich wie Alexandra zu Aglaja, welche sich durch die vorhandenen Silberflecken sogar noch näher stehen. Während Chlorodippe in Hunderten von Stücken, die ich bei Granada fing, konstant blieb, so zeigen die später von mir in Castilien gefangenen Stücke alle Uebergänge von ihr zur Adippe.
85. — Papluu L. In Acarnanien und auf den Gebirgen im Juli, nach Krüpers Angabe überall nicht selten; von Erber auch auf Corfu gefunden. Die Stücke varliren meistens wenig von den deutschen, und besitze ich nur einen < vom Veluchi, wo die Silberzeichnungen unten ganz fehlen, was in anueren Theilen Süd-Europas (Sardinien, Corsica, Spanien) die vor- herrschende Form ist.
86. — Pandora S. У. Auf dem Parnass von Anfang Лин bis Juli, wie es scheint, selten. Diese Art bleibt sich wohl überall konstant.
87. Danais Chrysippus L. Als Dr. Krüper auf seiner dritten Reise nach Griechenland, wo er diesmal fünf Jahre blieb, im Januar 1862 bei mir weilte, erzählte er mir, dass er beim englischen Consul Mr. Merlin in Athen, der auch etwas sammelt, Danais Chrysippus gesehen habe, und dass Mr. Merlin ihm versichert habe, dies Thier fliege in der Ge- gend beim Piraeus sehr häufig. Ich sagte zu meinem Freunde: «ich will es Ihnen glauben, wenn Sie das Thier selber fangen», und Krüper hat es im vorigen Jahre, wo er überhaupt zuerst einen Sommer in der Attica war, in etwa 10 Stücken im Juli, zwischen dem Piraeus und Phaleraeus, gefangen, denn häufig war die Art nicht; übrigens war sie auch schwer zu fangen. Auch auf Naxos hatte er schon früher einige wenige Stücke gefunden. Wir brauchen also nicht mehr auf das zufällige
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Vorkommen im Jahre 1807 und 1808 bei Neapel hin, (у. Те. IV, pag. 120 ff.) diese Art als еше ächt europäische aufzu- nehmen, sondern es ist ziemlich sicher, dass sie konstant in der Attica und auf den Cyciaden vorkommt. Die var. Alcippus fand Krüper nicht, und Chrysippus kommt überall wohl gleich vor. Ganz kürzlich sandte Dr. Krüper ein ganz frisches am 21 November 1868 bei Missolunghi gefangenes © ein. Viel- leicht überwintert diese Art als Schmetterling. Wenn wir den ganz exotisch aussehenden Charaxes Jasius längst als einen ächten indigenen Europäer kannten, und das ebenfalls exotische Genus Danais nun durch einen sicheren indigenen Europäer vertreten wird, so weiss ich nicht, warum manche Entomologen es heute noch so wunderbar finden, in Europa die Gattung Saturnia durch eine grüne Art mit Schwänzen, Saft. Isabellae Graells vertreten zu sehen, dass sie an das unzweifelhafte Vorkommen dieser Art in Spanien (die sich nebenbei noch in keinem anderen Lande gefunden hat) nicht glauben wollen.
88. Melanargia Galathea |. var. Procida Hbst. In Acarnanien selten, auf dem Veluchi und Parnass von Ende Mai bis Ende Juni häufig. Die Exemplare gehören alle der dunk- leren Form Procida Hbst. an und kommen die fast ganz schwarzen Stücke, var. Turcica В. nur ais seltnere Aberration vor, als welche man überhaupt dieselbe wohl nur betrachten darf. Ebenso kommt in Griechenland die
ab. © Leucomelas Esp. einzein vor, welche Aberration be- kanntlich eine Zeichnungsiose weissliche Unterseite der Hinter- tlügel hat, und sich nur beim $ findet.
59. — Larissa Hb. In Acarnanien, auf dem Veluchi und Parnass im Juni sehr häufig. Auch von Schrader auf Euboea geiunden, von Erber auf Corfu Zarissa ist die dunklere, etwas kleinere Form dieser Art, die sich in Griechenland viel seltener findet, und von der ich leider nicht sagen kann, ob sie gewissen Lokalitäten, vielleicht höheren Bergregionen, an- gehört oder ob sie mit der helieren, etwas grösseren Form
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var. Herta Hb. gemeinschaftlich fliegt. Letzteres wird mir dadurch wahrscheinlich, dass beide Formen in allen möglichen Uebergängen vorkommen, so dass, nach den griechischen Stücken zu urtheilen, der eine Name ziemlich überflüssig erscheint. Die von mir Cat. pag. 10 hier angeführte у. Caucasica Nordm., Bull... M. 1851, IL T. I, 1—3, gehört sicher nicht zu Га- rissa, sondern ist synonim mit Xemia Frr. 566, 3, 4.
90. Erebia Melas Hbst. Nur auf dem Veluchi allein fand Dr. Krüper diese, so wie die folgende Ærebia. Den an- dern Gebirgen Griechenlands fehlt diese typische Gebirgs-Gattung. Melas scheint in der letzten Hälfte des Juli recht häufig am Veluchi zu fliegen; 44 wurden viel, 22 nur einige wenige Stücke erbeutet. Die griechische Form ist durchweg dunkler und hat weniger Augenflecke, als die Krainer oder gar die Stücke von Mehadia. Bei den meisten Stücken (44) kommt nur das doppelte Augenpaar an der Vorderflügelspitze vor (ja ein Stück ist fast augenlos); sehr selten zeigen sich auch auf den Hinterflügeln Augenflecke, welche die mir vor- liegenden Mehadier alle äusserst weiss gekernt führen. Die Unterseite der << ist stets ganz eintönig braunschwarz, wäh- rend Krainer Stücke schon eine mittlere Wellenlinie durch- schimmern lassen, und Mehadier sehr stark weiss gewölkt sind, mit deutlicher hellerer Aussenrandvinde der Hinterflügel. Bei den zwei mir vorliegenden griechischen Weibchen findet sich auf der Oberseite der Vorderflügel keine Spur von rother Rand- ше; die Augenpunkte auf den Hinterfiügeln sind vorhanden, bei dem einen Stück nur sehr klein, und bei beiden fehlen sie ganz auf der Unterseite, die überhaupt etwas dunkler als bi den ФФ von Mehadia ist. Er. Lefebvrei В. ist gewiss nichts weiter als eine Pyrenäen-Varietät dieser Art, wo die Sg sehr augenreich, unten stets eintönig dunkel, wie die griechischen Stücke bleiben, während die 2% gleichfalls augenreich, und mit rothen Aussenbinden nicht nur auf den Vorder-, sondern auch meist auf den Hinterflügeln versehen, unten auffallend dunkel
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sind, viel dunkier als selbst die griechischen $$. Erebia Le- febvrei hat also manches von der griechischen, anderes von der Mehadier Form, und ausserdem die ihr allen zukommende Kigenthümlichkeit der dunklen Hinterflügelunterseite bei den 22. Die Er. Hewitsmü Ld. Wien. Mts. 1864, pag. 167, Taf. 3, 6, 7, die mir in zehn Stücken vorliegt, und die auf den ersten Blick als grundverschieden, zumal von den griechischen Melas erscheint, kann doch möglicherweise nur eine Lokalform aus Imeretien sein. Der Hauptunterschied, die breiten rothen Aussen- randsbinden bei Hewrtsonii finden namentlich bei der var. Le- febvrei sogar auch auf den Hinterflügeln Analoga, ebenso wie die Menge und Grösse der auftretenden Augenflecke. Aehn- liches ist auch auf der Unterseite der Fall, wo indessen auf den Hinterflügeln bei Hewitsonii der hellere Aussenrandstheil stets deutlich vom Basaltheil getrennt erscheint, bei den 2% direkt durch eine schwärzliche Wellenlinie. Andererseits kommt die Er. Hewitsonii auch der Er. Evias Lef., namentlich den von mir in Castilien gefangenen Stücken dieser Art, recht nahe. Sie ist zunächst durchgehends etwas kleiner, und der Hauptunterschied beruht in der breiten rothen Binde der Vorderflügel bei Hewitsomi, die, wie Herr Lederer so richtig hervorhebt, nach innen grade und schräg nach aussen abge- schnitten ist. So sehr nun bei Evias diese Binde an Breite varürt, so ist sie doch nie (nur in einem Fall annähernd) nach innen grade. Sonst harmonirt hinsichtlich der Augentlecke und der Unterseite Ёгеб. Hewitsonü vielmehr mit Evias als mit Melas und Varietäten; dennoch halte ich sie der letzteren näher stehend, wenn ich sie auch noch nicht sicher als Lokalform dazu rechnen mag.
Wenn wir aber bedenken, wie ausserordentlich gerade die Arten der Gattung тема an Grösse (s. die folgende Art) hinsichtlich des Vorhandenseins oder Fehlens der Augenpunkte, der rothen Randbinden oder Flecken, der dunkleren oder hel- leren Unterseite etc. sowohl lokal variiren als in derselben Gegend aberriren, so ist hier ein sehr reiches Material zur
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Vervollständigung und zum Beweis für die Darwin’sche Theorie
vorhanden; und je mehr Material wir erhalten, desto unklarer und unsicherer werden wir über die Artrechte mancher uns heute noch als gute Arten geltender Formen werden.
91. — Tyndarus Esp. var. Ottomana HS. Auch nur wie die vorige Art auf dem Veluchi zu derselben Zeit äusserst zahlreich gefunden. Diese Form wurde sonst nur auf dem Olymp bei Brussa gefunden und es ist sehr leicht zu erklären, wenn man sie Anfangs als verschiedene Art von Tyndarus Esp. ansehen konnte. Zunächst ist sie besonders nur durch die kolossale Grösse von Tyndarus unterschieden, und übertrifft diese Art mindestens um das Doppelte, vielleicht mehr, an Flügel- raumfläche. Hinsichtlich der Flügelspannung misst mein kleinster Tyndarus 29 mm., mein grösster Offomana 47 mm. Was die Flügelform anbelangt, so varürt die bei verschiedenen Stücken ein und derselben sicheren Art, zumal Ærebia-Arten, ой so, dass ich darauf absolut gar nichts gebe. Auf alle weiteren, äusserst wechselnden Unterscheidungsmerkmale will ich hier nicht ein- gehen, sondern nur kurz bemerken, dass ich Tyndarus-Stücke aus der Schweiz habe, die, sogar beim $, genau die eintönige Unterseiten-Färbung von Otlomana zeigen, dass die prächtigen Stücke, die ich zahlreich auf der Sierra Nevada fing, stets eine fast gleiche Unterseite zeigen, und auch hinsichlich ihrer durch- schnittlichen Grösse (40 mm) genau zwischen Otlomana (durch- schnittlich 45 mm.) und 7yndarus (35 mm.) stehen. Die Tyn- darus der Central-Alpenkette Europas sind verschieden von denen der Pyrenäen-Kette (у. Cassioides Esp.), denen die der Caucasus-Kette wieder nahe kommen, sind noch mehr verschieden von denen des andalusischen Hauptgebirges (v. Nevadensis) und finden endlich ihren Superlativ auf dem Veluchi, Olymp bei Brussa, und auch vielleicht Ararat als у. Oftomana.
92. Satyrus Proserpina 5. У. Nur auf dem Veluchi und - dem Parnass im Juli nicht selten. Die Stücke sind wie die süddeutschen; richt besonders gross.
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93. — Hermione L. In der Attica (Juli) in Acarnanien, auf den Cycladen, dem Veluchi und Parnass (Ende Juni bis Juli), wie es scheint, nicht selten. Die Stücke sind von süd- deutschen nicht eben verschieden. Merkwürdigerweise fand ich in ganz Spanien nicht Hermione, sondern nur Alcyone, die wiederum in Griechenland nicht gefunden wurde.
94. — Briseis L. Nach Krüper’s Notizen lediglich auf dem Taygetos gefunden, wo die Art nicht selten war. Von Erber auf Syra und. Tinos gefunden. Die Exemplare sind gross, oben mit starken weissen Mittelbinden, unten etwas dunkler als die vom übrigen Europa. Auch bei Smyrna in der gewöhnlichen Färbung gefangen.
95. — Semele L. In Acarnanien, der Attica, auf Naxos, dem Taygetos und Parnass; auf letzierem von Anfang bis Ende Juni. Auch in Smyrna vom 10 April bis 9 Mai den notirten Daten nach gefunden. Ueberall in der gewöhnlichen in Deutsch- land, Frankreich und Spanien vorkommenden Form; nur auf der Insel Naxos von ausgezeichneter Grösse und auf der Ober- seite vorwiegendem Dunkel, besonders auch bei den Weibern. Sie bilden hierin gerade den Gegensatz zu der var. Aristaeus von Sardinien und Corsica, bei denen ein viel lebhafteres Roth- gelb, besonders auf den Hinterflügeln vorwiegend ist.
96. — Amalthea Friv. Vom Herrn Janös von Fri- valdszky im Juni auf dem Berge»Ida (Creta) entdeckt, wo- selbst die Art häufig flog. Dr. Krüper fand sie ebenso auf allen Gebirgen Griechenlands häufig, zumal auf dem Veluchi; in der Attica war sie seltener; ein Stück fand Krüper in Athen selbst herumfliegend. Wenn es auch möglich ist, dass diese Art nur eine europäische Lokalform der kleinasiatischen Anthelea ist, so bin ich doch davon noch nicht völlig überzeugt. Der Hauptunterschied beider Arten besteht kurz darin, dass die 92 von Amalthea weisse, die von Antheles gelbe Binden oder Felder auf den Flügeloberseiten haben. Obwohl nun Amalthea in beiden Geschlechtern stets, vom Aussenrand aus-
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gehendes Gelb in diesen‘ weissen Binden zeigt, so habe ich doch bei Hunderten von Amalthea >> keinen eigentlichen,Ueber- gang zu Anthelea 2 gefunden. Auf den Hinterflügeln hört zwar das weisse Feld bei einigen Amalthea 72 fast ganz auf, aber es wird von dem dunklen Rauchbraun, nicht vom Gelb ersetzt. Bei einem Stück die Vorderflügel, bei einem andern’ die Hinterflügel fast eintönig rauchbraun, und das Gelb ist bis auf ein Minimum verdrängt. Da nun bei den + von Amalthea an den Aussenrändern der weissen Binden mindestens so viel Gelb vorhanden ist, wie an den entsprechenden Stellen bei Anthelea- Männern, so ist es um so auffallender, dass das Weiss der Amalthea 2% beim Verschwinden nicht in Gelb übergeht, wenn eben beide Formen derselben Art angehören. Allerdings herrscht bei Amalthea entschieden das Gesetz des Dunkelwerdens vor, und sind die 2 dieser Art nur dadurch von denen der An thelea zu unterscheiden, dass letztere stets viel breitere weisse Binden, sowohl oben als unten führen. Unter 3 — 400 Amalthea $% sah ich keinen, den man für einen Anthelea < hätte halten können. Abgesehen von der Färbung ist bei Amal- thea 2 auf den Vorderflügeln das weisse Band nach innen stets scharf vom Rauchbraun abgeschnitten, während bei Anthelea die gelbe Farbe des Bandes fast stets sich in die Mittelzelle hinein allmälig verliert. Von Anthelea, die Dr. Krüper bei Smyrna auch nicht selten fing, sandte er mir allerdings ein Weib ein, das einen Uebergang zu Amalthea darin zeigt, dass das gelbe Band der Vorderflügel nach oben und unten hin fast weiss wird: aber scharf nach innen abgegrenzt, wie bei Amalthea, ist es durchaus nicht.
Sieht man Amalthea als europäische Varietät der nur in Kleinasien gefundenen Anthelea an, so muss man auch consequent die syrische Telephassa als Varietät davon ansehen, bei der so- wohl 4 wie $ gelbe Binden führen. Alle drei Formen haben im männlichen Geschlecht den schwarzen -Sammetstreif in der Mittelzelle der Vorderflügel. Da ich nur ein Pärchen Telephassa
von Damaskus habe, so kann ich‘ über diese Art Nichts sagen. .
97. — Mamurra HS. Von Dr. Krüper zuerst für Europa nachgewiesen und zwar auf dem Taygetos und dem Parnass, aber äusserst selten. Nach dem Urtheil des Herrn Lederer, dem hier das grösste Material zur Verfügung gestanden hat, fällt Mamurra mit Pelopea Klug. und Mniszeckü HS. als а form derselben Art zusammen. Als м ausgezeichnete Lokal- form haben wir noch die von Herrn Lederer Wien. Mts. 1864, р. 168, aufgestellte у. Caucasica, und als grössten Gegensatz dazu kann man als fünfte Form die europäischen als
_ — var. Graeca aufführen. Ich will hier ganz kurz die Hauptunterschiede der fünf Formen angeben. Pelopea aus den Thälern des Libanon hat oben rothgelbe Binden (Hinteräügel fast ganz го), unten röthlichgraue Hinterflügel. Mamurra von den Gebirgen bei Tokat, Smyrna ete. wird oben ziemlich dunkel, unten weisslich grau und röthlich gesprenkelt, dunkler als Pelopea. Mniszechii aus den heissen Thälern von Amasia ist zunächst grösser, hat oben sehr lebhafte rothe Binden, und unten das weisslich Rothgrau der vorigen Art. Caucasica ist noch grösser, hat oben die dunkelste Grundfarbe, aber sehr deutliche rothe Randbinden mit auffallend grossen weissen Punkten (die überall angedeutet, bei Mamurra aber meist ganz fehlen), und unten mit sehr dunklen, nur wenig graugesprenkeiten Einter- flügeln. Graeca endlich hat unten eine vorwiegend weissliche Färbung, nur beim < nach ‘aussen etwas röthlich in Form einer Binde; oben nähert sie sich am meisten Mamurra, nur dass die Binden sichtbarer und beim © fast weiss sind.
98. — Arethusa S.V. Auf dem Veluchi und Parnass Ende Juli selten. Die drei vorliegenden Stücke nähern sich der var. Erythia, führen aber oben viel blassere, nach innen zu ver- loschene rothgelbe Fleckenbinden, sind auch unten auf allen Flügeln viel bleicher gefärbt. Die, Adern sind hier wohl weiss- lich, aber lange nicht so scharf ausgeprägt, wie bei Erythia,
während im Gegensatz dazu bei allen drei Stücken sich hinter der Mitte eine deutliche weisse Querbinde befindet, nach innen durch eine dunklere Mittelbinde scharf begrenzt. Die Varietät Erythia aus dem Dép. des Landes, so wie Boabdil von den _Gebirgen bei Granada unterscheiden sich, abgesehen von allen Färbungsunterschieden, durch ein so ausgezeichnetes Merkmal von Arethusa und südlichen Varietäten, dass wenn ihre Achn- lichkeit nicht sonst so gross wäre, man sie als eigene Art an- sehen müsste. Zrythia und Boabdil zeigen nämlich unten stets vor dem Aussenrande auf den Vorderflügeln eine stark wellen- förmige, auf den Hinterflügeln aber eine direkt scharf gezackte schwarze Linie. Bei manchen Arethusa, zumal den vorliegenden griechischen, zeigt sich auch eine dieser entsprechenden Linie, die daun aber einfach parallei mit dem Aussenrande verläuft, und höchstens sehr schwach gewellt erscheint. Ein. ‚solcher Zeichnungsunterschied bei Formen derselben Art eiebt: ninde- stens sehr viel zu denken. %
99. — сю тиз Hufn. Eine Anzahl der auf dem Parnass gefangenen Exemplare, namentlich ein am 24 Juli gefangenes < und ein © vom 10 August, kommen mit unseren deut- schen Sfatilinus durchaus überein; das © ist sogar kleiner als alle mir vorliegenden deutschen Stücke. Auch im Ardèche- Departement und Alt-Castilien fing ich nur unsere deutsche Form Statilinus, so dass man nicht sagen kann, es sei dies eine ‚ausschliesslich mittel- ‘und nordeuropäische Form.
— var. Allionia F. kommt nun auch auf dem Parnass in Uebergängen zu Statilinus vor, während die auf dem Taygetos und in der Attica erbeutete Form ausschliesslich Alliona 156, und zwar sind die von der Attica ausgezeichnet schöne cha- rakteristische Exemplare, die auf der Unterseite mehr weiss zeigen, als südfranzösische, andalusische und italienische Stücke. An Grösse werden sie zwar von manchen der letzteren über- troffen; sie sind indessen immer ansehnlich grösser, als typische Statilinus. Allionia ist unzweifelhaft eine südliche, grössere,
namentlich unten viel lebhafter (heller) gezeichnete Form, welche indessen in südlichen Gebirgsgegenden wieder durch die ET р pi ersetzt wird, und zu welchen beiden
en mich jetzt die sicheren Ле а dieselbe als solche zu betrachten. Dr. Krüper fing diese Art "zuerst im vorigen Jahre in der Attica, wo sie Ende Juni, zusammen mit den vorerwähnten charakteristischen АШота, frisch und in Menge flog. Von beiden Arten brachte er circa je 30 — 10 Stücke mit, und unter allen ist zunächst nicht ein Stück, wo man zw eifeln könnte, zu welcher Art es gehört. Zu- ac sind die griechischen Рафа durchaus nicht grösser als die neben ihnen vorkommenden Alliowia. Auch die Auszackungen der Hinterflügel sind bei manchen Allionia sogar entschieden stärker als bei manchen Fatua, und sind diese, wie bekannt, bei с a derselben Art nicht konstant. Auf der Oberseite ist der Unterschied überhaupt nur der, dass Каёа vor dem Aussenrande aller Flügel eine mit А parallel laufende deutliche schwarze Linie zeigt, namentlich auf den Hinterflügeln, während sie vorne bei emigen <4 fast verschwindet. Allionia zeigt höchstens einen dieser Linie entsprechenden verloschenen schwarzen Schatten. Doch muss ich gleich bemerken, dass bei Fatua aus Amasia diese Linie nicht so scharf hervortritt, und öfter zu verschwinden scheint; wie denn überhaupt die amasi- nische Form nicht so gross und charakteristisch als die grie- chische ist. Ein fernerer Unterschied auf der Oberseite ist, dass zumal die Fatua 22 am Aussenrande lichter, oft ganz gelb- lich werden, während im Gegensatz dazu die an demselben Orte vorkommenden Allionia entschieden hellere (weissere) Franzen haben; auf den Vorderflügeln bei beiden Arten dunkel gescheckt. Die Unterseite ist nun bei Fatua viel eintöniger
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dunkler gefärbt, namentlich im Vergleich der Alhoma aus der Attica, die auf den Hinterflügeln eine deutliche weisse Binde zeigen. Ausser der auch oben befindlichen scharfen schwarzen Randlinie treten hier auf den Hinterflügeln zwei scharfe schwarze, vorwiegend zackige Querlinien etwa bei 1/4 und № der Flügel- länge auf. Diese selbigen Linien finden sich auch meistens bei Allioma, sind aber niemals so scharf begrenzt und niemals so gezackt, mehr wellenförmig gebogen. Bei der äusseren dieser beiden Linien fällt die am meisten nach aussen hervorragende, meist ganz scharfe Spitze bei Fatua auf Rippe 4, während der ' entsprechende gerundete Theil dieser Linie bei Allionia in der Mitte der Zelle 3 liegt. Nun können zwar bei Fatua alle diese drei schwarzen Linien theilweise oder ganz (bei den vorliegenden Griechen nie) verschwinden, welche Nei- gung namentlich bei den ФФ auftritt, immer bleibt aber die Unterseite durch ет dunkleres, gröber bestäubtes Ansehen von solchen Allionia $$, die hier auch zeichnungslos werden, merk- lich verschieden. Nur von Amasia habe ich ein solches ganz zeichnungsloses Fatua ©. Dass auch auf den Vorderflügeln die schwarzen Linien unten bei Fatua viel schärfer auftreten, als die entsprechenden bei Allionia, ist selbstredend.
Zur Каша gehört unmassgeblich die Sichaea Ld., Wien. Mts. 1857, p. 91, die Kindermann bei Beirut fing und die er schon für gute eigene Art hielt. Es ist dies eine grössere Form von Fatua, auf der Unterseite lichter (weisslich) mit sehr grob überstreuter dunklerer Färbung; die schwarzen Zacken- linien treten, zumal beim <, äusserst schwarz und dick auf. Exemplare, die Krüper bei Smyrna und Lederer im Taurus fing, rechne ich vielmehr zu Fatua, wenn sich auch darunter Uebergangsformen zur typischen syrischen Sichaea finden sollten. "Während ich in den griechischen Stücken, und solchen, die Kindermann an Herrn Hopffer, ich weiss nicht aus welcher Gegend, sandte, die typischen. Fatua erblicke, bilden die Ama- siner die kleinere, schwächer gezeichnete (der Statilinus bei
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Allioniu entsprechend) nördliche Form, die Sichaea aber die grössere, südlichere (heissere) Form.
Jedenfalls müssen, nach meinen Anschauungen, zwei Thier- formen, die an demselben Ort, zu derselben Zeit in gleich srosser Menge nebeneinander vorkommen, als zwei verschiedene Arten betrachtet werden, da sie weder Lokal- noch Zeit- Varietäten, ebensowenig Aberrationen sein können, und auch ‚ nicht, bei wilden Thieren, künstlich gezüchtete Formen sind. Wenn auch die Natur unzweifelhaft durch klimatische (Wärme, Nässe, Elevations- und Zonen-Verhältnisse), geologische, bota- nische (Verschiedenheit der Futterpfianzen), zeitliche (Jahres- zeit und grössere Zeitepochen, Jahrtausende) etc. Verhältnisse- dieselbe Thierart dergestalt verändern kann, dass wir mindestens verschiedene Racen, zuletzt sogar verschiedene Arten daraus machen, so kann sie doch unmöglich eine Art in zwei scharf getrennten Formen nebeneinander (bei Insekten zu derselben Zeit in vollkommenem Zustande erscheinend) bestehen lassen, sondern dann sind es zwei verschiedene Arten. Selbst wenn einzelne Uebergangsstücke gefunden werden sollten, wo man zweifelhaft ist, zu welcher der beiden Arten sie gehören, so könnten die immer noch mit grosser Wahrscheinlichkeit als Hybriden angesehen werden, da wenigstens bei den Schmetter- lingen Copulationen, sogar von sehr entfernt stehenden Arten, beobachtet wurden, und wir genug Hybriden ähnlicher Arten kennen. Sollte sich aber eine grosse Menge solcher Ueber- gangsstücke finden, so kann man auch nicht von zwei getrennten Arten reden, sondern man hat es lediglich mit einer äusserst aberrirenden Art zu thun.
101. — Cordula F. Auf dem Taygetos und Veluchi häufig, auf dem Parnass, Anfang Juli, selten. Die griechischen Stücke sind vielleicht durchschnittlich ein wenig kleiner und auf der Oberseite etwas blasser als Cordula aus den Thälern der Centralalpen (Wallis, Meran, Steyermark). Auf der Unter-
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seite sind sie entschieden weisslicher, die 22 fahler und bilden eine Art Uebergang zu der südrussischen var. Aryce 0. Nach dem reichen vorliegenden Material unterliegt es für mich heute keinem Zweifel mehr, dass Cordula mit v. Bryce und v. Amasina nebst Actaea mit Podarce alle Lokalformen ein und derselben Art sind, die sich gegenseitig in ihrem Vor- kommen natürlich ausschliessen. Auch Virbius HS. gehört höchst wahrscheinlich hieher, sowie eine neue sehr interessante Form aus Astrabad. Cordula ist die grösste Form, oben und unten am dunkelsten und auf den Vorderfiügeln meistens mit zwei, aber auch nicht selten mit drei und vier Augenflecken, nicht nur bei den 22, sondern auch beim 2. Diese Form ist den Thälern und Süd-Abhängen der europäischen Central- Alpenkette eigen, von Steyermark bis Digne, südlich bis Pie- mont. Dazu gehört zunächst die ebenso grosse var. Bryce O. aus Süd-Russland, woher auch die von Ochsenheimer be- schriebenen Originale sind. Uebergänge hiezu finden sich auf der Balkan-Halbinsel (Rumelien, Griechenland), neuerdings auch im Süd-Caucasus (Haberhauer) und in gewissen sehr heissen Jahren auch wohl in der südlichen Schweiz. Höchst interessant ist die var. Amasina (Stgr. Cat. p. 13), die den Uebergang zu Actaea und zunächst deren var. Podarce vermittelt. Von Kindermann bei Amasia, von Lederer in Anatolien gefunden, ist sie kleiner als Cordula, so gross wie Actaea, oben blasser, besonders im weiblichen Geschlecht (wie bei Actaea und auch Bryce), und unten weisslicher, aber zugleich auch mit ganz weissen Rippen wie bei Podarce. Dadurch, dass die Vorder- flügel je zwei Augenfiecken haben (von denen bei dem einen meiner vier Stücke das untere sehr rudimentär wird), gehört diese Fôrm wohl mehr zu Cordula als Actaea, verbindet die beiden aber au if das Unzweideutigste. Podarce 0. ist nun genau wie die var. Amasına, nur unten etwas dunkler, hat aber auf den Vorderflügeln der géstatt der zwei nur einen Augenileck. Die $$ haben auch bei Actaea meistens zwei Augenflecke, nur
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ausnahmsweise einen. Diese Podarce soll in Original-Stücken von der Sierra d’Estrella bei Lissabon stammen: ich fing auf den Gebirgen bei Granada wohl ähnliche Thiere, aber nicht dieselbe Form. Dann wurde sie auch von Kindermann auf dem Libanon gefunden. Actaea Esp. endlich hat als Haupt- charakter nur einen Augenfleck auf dem Vorderflügel, ist klei- ner als Cordula (wie Podarce und v. Amasına) und unten varürt sie sehr, oft ist die Unterseite ebenso dunkel, wie bei den dunkelsten Cordala, oft licht wie bei у. Bryce, hat aber nie ganz weisse Rippen; denn dann wäre es eben die v. Po- darce. Was nun den Hauptcharakter, das eine Auge der Vorderflügel anbetrifft, so habe ich vier S4, drei aus Spanien, eins von Montpellier, die wie Cordula zwei deutliche Augen- Неске auf jedem Vorderflügel zeigen; das eine Stück hat sogar auch auf dem Hinterflügel ein Auge. Im Gegensatz dazu habe ich zwei Stücke, die oben völlig augenlos sind. Actaea kommt bis jetzt sicher nur im südlichsten Frankreich und in Spanien vor; namentlich war sie auf der Sierra Nevada äusserst gemein, jedoch nur so hoch wie das Kalkgebirge reichte, an das sie überall gebunden zu sein scheint. Der nördlichste Punkt, wo sie beobachtet wurde, ist wohl das Ardèche-Département, wo ich sie Ende August in sehr abgeflogenen Stücken auf Kalk- bergen herumfliegen sah. Ich komme nun zu der vor Kurzem von Haberhauer bei Astrabad in Nord-Persien aufgefundenen Form, die Herr Lederer als var. Parthica beschrieb. Sie lässt sich als eine erhöhte Potenz der Podarce ansehen, hat deren Grösse, ist aber viel lebhafter gefärbt. Meine beiden < zeigen im Vorderfiügel nur einen, das © ausserdem noch einen kleinen zweiten Augenfleck. Die Oberseite der {а ist sehr dunkel, wie bei den dunkelsten Cordula; das 2 ist auch dunkel Mit stark durchschimmerndem Rothgelb im Diskus der ‚Vorderflügel und am vorderen Winkel der Hinterflügel. Unten ist die Färbung äusserst grell; auf den Hinterflügeln ist der Grund grau, stark schwarz gewölbt mit weisser Mittel- und Aussenbinde und
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auffalleñd weissen Rippen. Die weissliche Aussenbinde findet sich oben an den Vorderflügeln wieder, welche einen auffallend
‚mehr oder minder grossen grellen rothgelben Diskus haben, der
allerdings bei dem einen 4 von schwarz stark überwölbt wird. Virbius HS. gehört vielleicht auch hieher. Ich besitze davon 2 44 und 1 2 von Kaden stammend (2 aus der у. Weissen- born’schen Sammlung und wohl sicher Originale zu Freyers Bildern). Sowohl Herrich-Schäffer als Freyer geben Süd- Russland als Vaterland an, was aber wohl falsch ist; der alte Kaden konnte mir selbst nichts genaues darüber sagen, er hatte sie nur von einem Herrn, der in Süd-Russland (ich glaube Krimm) gewohnt, erhalten. Die Form ist klein wie Actaea, hat auf den Vorderflügeln zwei Augen, und als Haupt- merkmal eine fast völlig eintönige zeichnungslose (mit Aus- nahme der Augenflecken) Unterseite, beim 2 dunkel aschgrau, beim % graugelb. Sie kommen hierin fast ganz mit einem Pär- chen ZPhaedra aus dem östlichen Sibirien (Kiachta) überein, können aber sicher nicht zu Phaedra gezogen werden. Da man bei dem einen meiner beiden 7 schon eine Spur von Quer- linien auf der Hinterflügelunterseite sieht, so bedarf es viel- leicht nur einer grossen Reihe von Exemplaren, um das Zu- sammengehören mit der so sehr lokal variirenden Cordula bis zur Evidenz zu beweisen. |
102. Pararga Roxelana Ст. Von Dr. Krüper überall, von
‚Erber auf Corfu gefunden; auf dem Parnass war die Art nicht
selten. Die grössten Stücke sind von Naxos, sonst varürt diese, nur der Balkan-Halbinsel (bis zum Banat hinaufreichend), so- wie Kleinasien angehörende Art wenig. “ 103. — Maera L. Ueberall gefunden, nur nicht in der Attica. Die meisten Männer, wohl von den Gebirgen, sind gross, gehôren aber eher zur Stammform, als zu der kleineren, mehr Gelb führenden
— var. Adrasta Hb., zu der ein 2 und einige kleinere Männer zu rechnen sind. Uebrigens geht an vielen Orten
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Maera in Adrasta der Art über, dass diese Formen ой schwer zu trennen sind.
104. — Megaera L. var. Lyssa В. Ueberall in Griechen- land. Die var. Zyssa aus Dalmatien unterscheidet sich von Megaera lediglich durch die lichtere aschgraue Färbung der Unterseite der Hinterflügel und etwas grössere Statur. Die griechischen Exemplare sind nun zwar nicht so licht wie die Dalmatiner, gehören aber vorwiegend hieher. Merkwürdig ist, dass Exemplare vom Parnass, von Mitte Februar bis Ende April gefangen, eine lichtere Unterseite zeigen, als ein am 23 Juni auf Naxos gelangenes Stück; auch die Exemplare von Smyrna sind dunkler. Jedenialls aber erhielt ich kein Stück, welches Boisduval’s Ausspruch (Icon. I, pag. 222), «dass die Megacra vom Peloponnes (Morée) ganz gleich mit den iranzösischen seien», bestätigen könnte. Wenn ferner irgend ein Franzose, ich glaube Bellier de la Chayignerie, die geistreiche Hypothese aufgestellt hat, Zyssa könne eine Hybri- dation von Megaera und Maera sein, weil sie oben ganz mit ersterer, unten mit letzterer übereinstimmt, so hat er eben nicht gewusst, dass у. Zyssa die Megaera nur vertritt, und nie mit typischen Megaera zusammen vorkommen kann.
105. — Egeria L. Diese Art, welche überall in Griechen- land, auch auf Euboea, vorkommt, steht in allen vorliegenden Stücken in der Mitte zwischen Ægeria und der braunen var. Meone des mittleren und westlichen Süd-Europas. Sie neigt aber doch noch etwas mehr zur Eyeria hin. Ganz gleiche Ueber- gangsstücke fing ich einst Ende August bei Nizza. Exemplare dieser Art aus Beirut sind schon völlig Meone, wenn auch nicht so lebhait braun, wie die von Montpellier und besonders Spanien. Xyphia, welche ich von Dr. Bauer in schr grossen Stücken von Madeira, und in einer sehr kleinen Form, fast kleiner als Meone, von den Canaren erhielt, halte ich nicht mehr für Meone var.; weniger ihrer noch viel lebhafteren roth- braunen Färbung wegen, als wegen einer rein weissen Halbbinde
auf der Unterseite der Hinterflügel, die von deren Mitte des Vorderrands bis in die Flügelmitte sich hineinzieht.
106. Epinephele Zycaon Rott. (Eudora Esp.) Die ty- pischen Zycaon wohl nur auf dem Veluchi und Parnass ge- funden, wo sie zu derselben Zeit, Ende Juni, Anfang Juli, mit der
— var. Lupinus Costa vorzukommen scheinen und zwar auf dem Parnass in allen Uebergängen zu dieser Varietät, auf dem Veluchi wohl vorzugsweise nur als Zycaon, die indessen auch schon ein wenig zu Lupinus neigen, und von unseren deutschen Stücken verschieden sind. In Acarnanien und der Attica scheint allein die Form Zupinus vorzukommen und zwar in sehr ausgeprägten typischen Stücken; ebenso auf dem Tay- getos. Ganz genaue Beobachtungen über das Vorkommen und Verhalten dieser beiden Formen in Griechenland liegen indessen leider nicht vor, und wären sehr erwünscht.
107. — Janira L. var. Hispulla Hb. Ueberall sehr häufig, auf dem Parnass vorzugsweise im Juni, auf Naxos im Mai: die Stücke von letzterer Insel sind besonders gross und leb- „Вай; auch die СЗ zeigen hier meist auf den Vorderflügeln braune Flecke. F
Anmerkung. Bei Smyrna fing Dr. Krüper auch Telmessia Z. im Mai in grösserer Anzahl. Die Flügelform ist wohl mei- stens bei T'elmessia abgerundeter, doch kommt sie auch grade so und noch ausgeschnittener als bei. Hispulla vor, und be- währt sich auch hiebei meine Ansicht, dass die Flügelform sehr relativ und zur Unterscheidung. verwandter Arten un- brauchbar sei. Da Telmessia nur allein bei Smyrna (ohne Hispulla) vorkommt, es 4$ darunter giebt, die gar kein Roth auf den Vorderflügeln haben, und sich Weiber von der Grösse und Färbung der Hispulla finden, so betrachte ich sie nur als eine sehr interessante Lokalform der letzteren.
Ganz anders verhält es sich mit Nurag Ghil, den ich in grosser Menge zusammen mit einer grossen Menge aus- seprägter Hispulla auf der Insel Sardinien fing. Diese Art
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nach dem, was ich bei Раиа gesagt, und nach mehreren anderen entscheidenden Gründen nie mit Hispulla vereint werden. FR 108. — /da Esp. In Acarnanien und auf dem Taygetos nicht selten; auf dem Parnass selten. Nach den wenigen ein- gesandten Stücken zu urtheilen, scheinen die griechischen Exemplare auf der Unterseite etwas dunkler zu sein, als die des westlichen Süd-Europas. Erber fand sie auf den von ihm besuchten Inseln.
109. — Tithonius L. Wie es scheint, nur auf dem Veluchi selten gefangen. Es liegen mir nur zwei 44 vor, die den deut- schen Stücken völlig gleichen.
110. Coenonympha Arcania L. Nur bei Karpinisi auf «em Veluchi Anfang Juli gefangen. Nug zehn Männchen ein- gesandt, die von den deutschen Stücken durchaus nicht variiren.
111. — Pamphilus Г. Ueberall, auch bei Smyrna. Erber fand auf Syra ein Stück davon mit sehr breiter schwarzer Randbinde. Die erste Generation, welche sowohl in der Aitica als auf dem Parnass von Ende März bis Ende April fliegt, gehört zu Pamphilus, während die Exemplare der zweiten (Generation, wie überall im südlichsten Europa, zur
_ ‚a Lyllus Esp. gehören. Hievon liegen nur wenige Stücke vor (eins am 12 August. auf dem Parnass gefangen), die aber mit den у. Zyllus anderer Länder cenau überein- stimmen. Erber fand Zyllus auf den von ihm besuchten Inseln.
112. — Thyrsis Frr. Von Herrn Janös von Frivaldszky auf Kreta entdeckt, wo die Art in der Umgebung von Canea im Mai häufig. fiog. Ich halte Zhyrsıs jetzt | entschieden für gute eigene Art, die zwischen Dorus und Corinna ihren Platz haben muss. Eine höhere Potenz von Zylius kann es sicher nicht sein-und ergiebt sich das auch’ schon aus der Flugzeit. Inter- essant wäre es zu wissen, ob der überall häufige Pumphilus auch auf Creta nicht vorkommt, was möglich wäre, da Krüper
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ihn auf Naxos nicht fand; auf Cypern wurde Pamphilus von Zach gefunden.
113. Spilothyrus Malvarum Ill. Ueberall, nur nicht auf dem Taygetos, gefunden. Die Exemplare auf dem Parnass von Mitte Februar bis in den Mai hinein gefunden, so wie die im März in der Attica gefangenen, bilden die Stammform und kommen mit unseren deutschen ziemlich überein, während
— v. Australis Z. Ende Mai auf Naxos gefunden wurde und jedenfalls auch später im Sommer in den übrigen Theilen Griechenlands. Denn in Süd-Spanien und Sardinien fand ich diese braunere Varietät nur im Sommer vor, während die erste Generation unseren Malvarum gleich blieb. Es ist dies aber keine sehr scharf begrenzte Zeit-Varietät, sondern sie kommt in den leisesten Uebergängen zur Stammform nicht selten vor.
114. — Gemina Ld. Krüper fing diese Art auf dem Veluchi, Parnass und Naxos. Die meisten der eingesandten Stücke sind typische Gemina, wie. solche in Süd-Deutschland und der Schweiz vorkommen. Einige gehen aber so in die kleinere, oben weisslichere südwest - europäische var. Marrubu über, dass sie sich fast nur durch die noch etwas grösseren Glasfiecken der Vorderflügel unterscheiden. So namentlich ein am 1 Juni auf dem Parnass gefangenes $, und obwohl mir leider die näheren Data fehlen, glaube ich nicht zu irren, wenn ich annehme, dass die Marrubiüi ähnlichen Stücke Sommer- Exemplare sind. Erber fand auf Corfu fast typische Marrubü Rbr. (Focciferra 2.).
115. — Zavaterae Esp. Von Erber auf Corfu gefunden.
116. Syrichthus Proto Esp. In Acarnanien, auf dem Taygetos und Parnass nicht selten. Die griechischen Stücke sind auf der Oberseite etw as dunkler, namentlich bei den dd, weniger weissgrün bestäubt, wie dies bei den südwest-euro- päischen und vorzugsweise den südrussischen (gezogenen klei- neren) Exemplaren der Fall ist. Auch die weisslichen Flecke sind durchgehends etwas kleiner, und zeigen Neigung zum
Verschwinden; bei einem Stücke fehlen sie auf den Vorder-, bei einem andern auf den Hinterflügeln fast vollständig. Die Unterseite der Hinterflügel ist im Allgemeinen ein wenig mehr ins Röthliche spielend als bei anderen europäischen Proto. Auch an Grösse übertreffen die griechischen Stücke durch- schnittlich die anderer Länder. Die mit Daten versehenen Stücke sind Ende August, Anfang September auf dem Parnass gefangen; ich fing die Art bei Chiclana (Cadiz) im Mai, bei Granada im Juli.
117. — Sidae Esp. Nur ein Männchen ohne Angabe des näheren Fundorts eingesandt, daher, wohl in Griechenland sehr selten; das Stück variirt nicht von denen anderer Gegenden. Vielleicht stammt das vorliegende Stück aus Smyrna; da aber Sidae in Dalmatien, wie überall im Südosten Europas fliegt, so ist sein Vorkommen in Griechenland kaum zu bezweifeln.
118. — Alveus Hb. cum varietatibus. Als ich nach meiner ersten spanischen Reise Rambur persönlich besuchte und er mir meine Syrichthus-Arten bestimmen sollte, seine Sammlung an der Seite, so gestand er mir schliesslich nach längerem Herum- studiren, dass er in den Arten, selbst seinen eigenen, Cirsii, Carlinae und Onopordi, durchaus unsicher sei. Ich habe seit- dem von hervorragenden französischen Autoren, Guenée, Bellier u. a., allerlei Stücke als sichere Cirsü, Onopordu, Carlinae etc. erhalten, bei denen nur das eine sich als sicher erwies, dass hier eine gründliche Verwirrung herrscht. Es ist meine Ansicht, dass bei den Syrichthus-Arten dieser Gruppe (von Carthami bis Malvae nach meinem Catalog) nur dann erst einigermassen Licht geschafft werden kann, wenn man dieselben von möglichst allen Lokalitäten in grösserer Zahl zusammen hat, mit möglichst genauen Angaben über die Jahres- zeiten, wann die Stücke gefunden, Boden- und Höhenverhält- nisse, in denen sie vorkommen. Trotz meines ziemlich reich- haltigen Materials bin ich noch weit entfernt, diese schwierige Bearbeitung jetzt schon unternehmen zu können, und so kann
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ich von den 30—40 vorliegenden griechischen Stücken, bei denen Krüper leider gar keine Zeit- und Lokalangaben machte, nur sagen, dass sie nach der mehr grünlichen als röthlichen Unterseite der Hinterflügel eher zu Alveus Hb. als Fritillum НЬ. gehören. Genau passen sie zu keiner dieser beiden Hüb- ner’schen Arten, variiren auch unter sich, hinsichtlich der Grösse und Zahl der weissen Flecke, so wie des Kolorits ete., ziemlich und passen namentlich zu französischen Carlinae und Onopordii am Besten. Das ist Alles, was ich jetzt darüber sagen kann.
119. -— Serratulae Rbr. Diese im Allgemeinen etwas grös- sere Art ist von der oder den vorigen Arten durch die Unter- seite der Hinterflügel stets sicher zu unterscheiden. Alle weissen Flecken treten hier von der Grundfarbe bestimmt abgegrenzt auf, und ist namentlich der vordere Basalfleck stets oval, nicht wie bei den Formen der Fritillum-Gruppe oblong, quadratisch oder unregelmässig geformt. Von Krüper wohl nur auf dem Parnass gefangen, ein © am 4 Juli. À
120. — Malvae L. (Alveolus Hb.). Von Dr. Krüper nur in Acarnanien und auf dem Parnass gefunden. Diese griechi- schen Stücke, sowie zwei bei Smyrna Anfangs Mai gefangene, weichen von anderen europäischen wenig oder gar nicht ab, und kommt bei ihnen auch nicht selten die
— ab. Taras Meigen mit zusammengeflossenen weissen Längsflecken auf den Vorderflügeln vor. Dahingegen finde ich gar keine Annäherung zu Melotis Dup., welche Form von der Cycladen-Insel Milos stammen soll, vor, und die mir nament- lich nach Duponchel’s Angabe «elle participe un peu en dessous de la Zavaterae» eher (oder vielleicht ganz) zu Hypo- leucos Ld. zu gehören scheint; beides aber wohl unzweifelhafte Lokalformen von Malvae L. sind. Der längs gezogene weisse Wisch, den beide Formen auf der Hinterflügel - Unterseite zeigen, findet sich bei einem aberrirenden Malvae 2 aus dem Engadin, in meiner Sammlung, ganz ähnlich vor.
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12148 Phlomidis HS. Auf dem Veluchi und Parnass; auf letzterem von Mitte Juni bis Anfang Juli, wie es scheint, nicht selten. Die griechischen Stücke dieser Art stimmen mit den kleinasiatischen ganz überein.
122. — Orbifer Hb. Von Dr. Krüper auf dem Veluchi, dem Parnass und in der Attica gefangen, wie es scheint, überall häufig. Auch bei Smyrna, Anfang April. Die erste Generation Mitte April in der Attica gefangen, unterscheidet sich von der ‚daselbst Ende Juni, Anfang Juli gefangenen nur durch wenig beträchtlichere Grösse. Die griechischen Stücke unter- scheiden sich von den ungarischen höchstens dadurch, dass die weissen Randfiecken öfters eine Neigung zum Verschwinden zeigen und zuweilen ganz fehlen; auch sind sie auf der Unter- seite ein wenig mehr ockergelb. Ich hielt und versandte die griechische Form bisher fälschlich als Еисгае O., welche Form sie sicher nicht ist, und welcher Name wohl eingezogen werden muss, da ich jetzt Eucrate О. nur für eine sehr kleine Sao Hb. Halte. Ochsenheimer I, 2, pag. 213, stellt zuerst Eucrate nach sehr kleinen Exemplaren aus Portugal auf. Im ganzen mittleren und westlichen Süd-Europa kommt nun nach mir sicheren Exemplaren nur Sao Hb. vor, der nur auf den Inseln Sardinien und Corsica durch Therapne Rbr. vertreten wird. Namentlich in Spanien fand ich Sao sehr gemein, und glaube schon deshalb nicht, dass nun plötzlich im nahen Por- tugal die südost-europäische Art Orbifer oder gar eine neue auftritt. Ochsenheimer’s Beschreibung passt ferner vollständig zu kleinen Sommerexemplaren, wie ich solche Ende Juni bei Chiclana (unweit Portugal) fing, namentlich passt seine «gleich- farbige, unregelmässige Binde durch die Mitte» der Hinter- flügelunterseite sehr gut zu Sao, während Orbifer hier stets eine deutlich getrenute Fleckenreihe mit sehr auffallend ge- trenntem grossen runden Vorderrandsfleck hat. Auch die An- gabe der matter gefärbten Unterseite passt prächtig auf manche spanische Stücke, und sah ich nie so matte östreichische Sao,
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Was endlich den weissen Punkt an der Wurzel der Hinter- flügel anbetrifft, so kommt der sowohl bei Orbifer als auch Sao, aber viel häufiger bei dem letzteren vor, namentlich zeigen ihn fast alle spanischen Stücke. Endlich besitze ich ein sehr altes schlechtes kleines Exemplar als sichere ÆZucrate aus Hopffers Sammlung, das höchst wahrscheinlich vom Grafen Hoffmannsegg in Portugal gefangen wurde und das höchst sicher ein kleiner Sao ist. Ochsenheimer citirt nun zwar schon «Æucrate Esp. Tab. CXXIV, f. 6», die leider meinem Werke fehlt, aber in der Beschreibung der Fortsetzung des Esper’schen Werkes sagt der Fortsetzer (ich glaube Char- pentier) pag. 36 ausdrücklich, dass diese Tafel damals noch gar nicht existirte, und О. sie nur herauszugeben im Sinne hatte. Die nun folgende Beschreibung des Esper’schen Fort- setzers ist viel genauer als die Ochsenheimers, auf die er sich bezieht, und nach der Beschreibung hat er sicher Orbifer vor sich. Er sagt zwar, dass die Abbildungen nach zwei bei Rom gefangenen Exemplaren gemacht sind, ob er aber nach diesen Exemplaren auch die Beschreibung machte, sagt er nicht; ebenso dürfte es sehr zweifelhaft sein, ob die bei- den abgebildeten Stücke bei Rom gefangen sind, da Professor Zeller bei Rom (v. Isis 1847, pag. 291) einen sicheren Sao fing. Tesselloides, HS. fig. 10, 11, der ein ganz sicherer Orbi- fer ist und aus Sicilien stammen soll, hat gewiss ein eben so falsches Vaterland, wie er einen falschen Kopf (у. HS. УТ, pag. 36) hatte. Weder Professor Zeller noch Mann fanden eine der drei Arten, Orbifer, Sao, Therapne, auf Sicilien und wenn Bellier, Ann, Soc. Fr. 1860, pag. 681, bei der Auf- führung seiner sicilianischen Schmetterlinge sagt: «Syrichthus Еистае Ochs. — Je тм vu cette Hesperie que dans les montagnes des Madonie, à moyenne hauteur. Elle m'a paru assez localisée et peu commune», so fragt es sich sehr, was seine Zucrate ist; jedenfalls, wie ich stark vermuthe, keine Orbifer. Auch Ghiliani, Elenco, pag. 19, giebt für das nord-
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westliche Italien nur Sao an, den er allerdings auch fälschlich (ebenso wie die jetzt synonime Æucrate О.) als Bewohner der Insel Sardinien angiebt, die allein Therapne beherbergt.
Treitschke X, 1, pag. 96, betrachtet Еисгое nur als eine «durch klimatische Ursachen zurückgebliebene Varietät» von ÖOrbifer, die nach Шт Dahl auch aus Dalmatien und Italien brachte; ersteres Land ist als Heimath sicher erwiesen, letzteres bezweifle ich vor der Hand. Treitschke scheint jedenfalls keine grosse Verschiedenheit zwischen beiden Formen erkannt zu haben, da er nur sagt: «Hieher (zu Zucrate 0.) gehört als grössere, mehr ausgebildete Abänderung, Orbifer Hb. 803—506». "
Freyers Æucrate Tab. 621, fig. 1, ist ein Orbifer, wie ich solchen noch nicht sah, da auf der Unterseite der grosse runde Basal-Vorderrandsfleck in zwei kleine aufgelöst ist; auch ist die Färbung dieser Unterseite so dunkel, wie ich sie nicht sah. Висте Dup. I, Pl. 41,7, ist nach einem mangelhaften, vom Baron Feisthamel geliehenen Stück (v. pag. 267) gemacht, jedenfalls verfehlt, und passt ebenso sehr zu kleinen Orbifer als Sao, der ziegelrothen Unterseite wegen aber mehr zu letzterem. Seine Beschreibung ist unbrauchbar. Der Name Eurate muss also eingezogen, und als Synonim. oder höch- stens als Aberration mit Sao Hb. vereinigt werden.
123. Erynnis Tages L. Auf dem Parnass Ende April, Anfang Mai nicht selten, ferner auf dem Veluchi und wohl auch dem Taygetos gefangen; ebenso bei Smyrna. Erber fand die Art auf Corfu und Tinos. Die griechischen Stücke sind durchgehends weniger gezeichnet als die deutschen; die weiss- liche Beschuppung auf den Vorderflügeln, oben, fehlt fast stets; die hellen Randpunkte werden undeutlicher und verschwinden zuweilen the:lweise. Fast ganz scheinen sie nur bei einem fre.l.ch stark getiogenen & verschwunden zu sein, während ich von Unicolor Frr. Taf. 505, 1, pag. 37, «von den griechischen Inseln»
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aus der Weissenborn’schen Sammlung ein ganz gutes & habe, das vielleicht von Creta stammt.
124. — Marloyi В. Von Dr. Marloy im Peloponnes entdeckt, von Dr. Krüper in der Attica, in Acarnanien sel- tener, auf dem Parnass von Ende Mai bis Ende Juli nicht selten gefunden; auch bei Smyrna häufig. Die Exemplare уагигеп nur hinsichtlich ihrer Grösse, von 26—53 mm., sonst untereinander wenig.
125. Hesperia Thaumas Hufn. (Linea S. У.). In Acar- nanien, auf dem Veluchi und Parnass, Anfang Juli, nicht sel- ten. Die griechischen Stücke sind etwas grösser und auf dem vorderen Theil der lügelunterseiten lebhafter, mehr gelb, nicht so grünlich gefärbt. Ein riesiges ©, 35 mm., hat selbe, sehr stark weisslich überpuderte Unterseite der Binterflügel.
126. — Lineola О. Nur zwei Männchen, ohne nähere An- gabe des Fundorts (wohl Parnass), die auf der Unterseite ein fast eintöniges Gelb (mit Ausnahme des schwarzen Basalfleckes der Vorderflügel) zeigen.
127. — Actacon Esp. In Acarnanien, auf dem Parnass und Anfangs Mai auf Naxos, überall selten; auch auf Euboea von Schrader, sowie auf Corfu, Syra und Tinos von Erber gefunden. Die Stücke variiren kaum von denen anderer Länder; ein 2 zeigt unten dieselbe bei Thaumas © erwähnte weissliche Bestäubung.
128. — Sylvanus Esp. In Acarnanien und Mitte Juli auf dem Parnass, auch wohl den anderen Gebirgen; ebenso auf Euboea. Die Stücke variiren von den deutschen fast gar nicht, während spanische Stücke, namentlich ein ? von der Sierra Nevada, auf der Vorderflügel-Oberseite fast gar keine heilen Flecke zeigt.
129. — Оотта Г. Auf dem Parnass sehr selten; mir liegen nur zwei kleine Weibchen vor, von denen das eine, am 28 Juli gefangen, entschieden noch eine Aberration ist, da es oben eine sehr blassgelbe Färbung führt und nur nach dem
Vorderrande der Vorderflügel hin die helleren Flecken zeigt. Beide haben unten eine grüngelbe, das eine fast graugelbe Färbung.
130. — Pumilio Hb. (Nostrodamus Rbr. ? F.). In Acar- nanien, auf dem Taygetos und Parnass, im August; überall selten; auch auf Corfu. Nach einer grösseren Anzahl spanischer, zwölf griechischer und einiger italienischer Stücke dieser Art scheint es mir mit Professor Zeller (155 1847, р. 291) denn doch sehr unsicher, dass Nostrodamus F. aus der Berberei gleich unserer süd-europäischen Art ist. Da Fabricius nun auch schon eine andere exotische Hesperia Pygmaeus nannte, so muss der Name Pumilio Hb. Text, pag. 72, dieser Art verbleiben. Rambur stellte nach einigen wenigen Stücken, Faun. And. p. 308 und Cat. Syst. And. p. 90, die siciliani- schen Stücke als eigene Art unter dem Namen Zefebvrei auf. Diese Art soll kleiner sein, kürzere Vorderflügel haben, oben brauner sein, auch braune Franzen haben, statt der weiss- lichen bei den spanischen (die aber auch meist braune haben) etc. etc. Schon Bellier, der davon auf Sicilien einige vierzig Stücke gegriffen hatte, zweifelt Ann. Soc. Fr. 1560, pag. 679, sehr an die Artrechte dieser Lefebvre, und ich finde jetzt, dass die Unterscheidungsmerkmale so gering, und obenein so wenig zutreffend sind, bei einer grösseren Zahl von Stücken, dass man getrost Lefebvrei als Synonim zu Pumulio setzen kann; man muss dies sogar thun, da, selbst wenn die süditalienische Form eine andere Art wäre, Hübners Pumilio, wie er selbst sagt, aus Calabrien waren, also mit Lefebvre Rbr. identisch sein müssen. Auch die griechischen Stücke varliren hinsichtlich der Grösse und dunklen Färbung ziemlich, und während die && meist dunkle Franzen haben, sind solche bei den 2% (und auch einen 4) an den Spitzen meist weisslich. Ebenso zeigt ein с fast gar keine, die andern wieder deutliche weisse Flecken auf der Vordertlügelunterseite, die bei den $$ stets oben und unten deutlich vorhanden sind.
131. Acherontia Atropos Г. Von Dr. Krüper auf Naxos und in der Attica gefunden, aber nicht eingesandt. Ein Stück dieser weit verbreiteten Art wurde sogar einmal auf den Lo- fodden, also innerhalb des Polarkreises gefunden; doch ist das Thier wohl sicher mit einem Schiff dahin gekommen.
132. Sphinx Couvolvuli L. Auch diese Art, welche sich einer noch weiteren Verbreitung als die vorige erfreut, wurde in Griechenland von Dr. Krüper, in Acarnanien und der Attica gefunden.
133. Deilephila ÆZuphorbiae L. Auf dem Parnass und in der Attica gefunden; die eingesandten Exemplare zeichnen sich durch ihre Grösse aus; das grösste Stück misst 87 mm. Flügel- spannung und übertrint darin alle Exemplare meiner Samm- lüng aus andern Theilen Europas. Von Erber auf den von im besuchten Inseln gefunden.
134. — Livornica Esp. Nur in der Attica selten gefun- den; von Erber auch auf Сота.
135. — Alecto L. In der Attica, in Acarnanien, auf den jonischen Inseln und auf dem Parnass gefunden; in der Attica in manchen Jahren nicht selten. Die Exemplare stimmen mit denen Kleinasiens ganz überein, während gezogene Stücke von Astrabad durchweg etwas kleiner und dunkler zu sein scheinen.
Anmerkung. Дей. Boisduvalii Bugnion (Üretica B. Г. IT, pag. 20, Pl. 49, 2) soll nach Boisduval auf den griechi- schen Inseln, bei Constantinopel etc. gegriffen worden sein. Da diese mir unbekannte Art, von der Boisduval meint, dass es eine Lokalvarietät von Alecto sein könne (was ich nach der Abbildung entschieden bezweifle), von keinem der vielen Sammler in diesen östlichen Gegenden (Kindermann, v. Frivaldszky, Zach, Lederer, Mann, Krüper etc.) jemals gefunden wurde, so ist die Angabe Boisduvals um so mehr zu bezweifeln, als viele andere seiner Vaterlands- Angaben nachgewiesenermassen ganz falsch sind.
Dahingegen glaube ich bestimmt, dass Дей. Celerio L., der in Kleinasien gefunden wurde, auch in Griechenland vor- kommen wird, wenn auch nur, wie überall im südlichen Europa, in gewissen Jahren und als Zugvogel.
136. — Porcellus L. Krüper hat diese Art nur in Acar- nanien gefunden; auch in Kleinasien kommt sie vor.
137. — Nerü Г. Von Dr. Krüper in der Attica, von Herrn Janös von Frivaldszky auf Creta gefunden, wo die Nahrungspflanze sehr häufig wild wuchs; obgleich dies in An- dalusien auch der Fall war, wo nebenbei noch die Oleander- bäume, z. B. bei Granada, vielfach prächtig kultivirt wurden, so haben doch weder ich noch ein anderer jemals hier oder im übrigen Spanien eine Spur von D. Мей entdecken können. Erber fand die Art auch auf Corfu und Tinos.
138. Smerinthus Quercus 5. У. Nur auf dem Taygetos im Peloponnes selten gefunden.
139. Macroglossa Stellatarum Г. Ueberall in Griechen- land, auch bei Smyrna, wie überall im südlichen Europa sehr häufig.
140. — Croatica Esp. Nur auf dem Parnass selten ge- funden; wohl sicher auch in Acarnanien und anderen Gegenden.
141. — Bombyliformis 0. Nur auf dem Veluchi sehr selten gefangen; ich habe kein griechisches Stück vor mir, glaube aber in einer früheren Sendung ein sehr schlechtes Stück erhalten zu haben, das sicher hierher und nicht zu Fuci- formis L. gehörte.
142. Sciapteron Tabaniforme Rottenb. Nur auf dem Parnass, wo das einzigste vorliegende $ am 30 Mai gefangen wurde. Das griechische Stück varürt gar nicht von unseren norddeutschen Exemplaren; nur zeigt es an der Basis der Vordertlügel keine Spur von den glashellen Streifen, die bei unseren Stücken fast stets vorhanden sind.
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143. Sesia Cephiformis О. Auf dem Parnass von Mitte Juni bis Anfang August sehr häufig, wie es scheint. Die Raupe dieser Art lebt nicht nur in Auswüchsen der Edeltanne (Pinus Abies), sondern auch in Auswüchsen von Juniperus (Hart- mann) und also wohl verschiedenen Nadelhölzern. Die grie- chischen Stücke varïiren von den deutschen durchaus nicht. Die Weibchen .dieser früher sehr seltenen Art kommen auch zuweilen bei schlesischen Stücken mit ganz schwarzem, statt oben gelbem, Afterbüschel vor, was ich bei den wenigen griechischen Фо nicht sah. Kleine Stücke dieser Art stecken in einigen Sammlungen als Melliniformis; doch passt Laspeyre’s erste Beschreibung von Melliniformis nicht auf kleine Cephiformis Фо, sondern, wie ich jetzt bestimmt glaube, nur auf kleine 22 der nächsten Art.
144. — Asiliformis Rott. (Cynipiformis Esper). Von Mitte Juni bis Ende August besonders auf dem Parnass nicht selten; auch in Acarnanien gefunden; von Erber auch auf Corfu. Der dunkle Aussenrand der Vorderflügel ist bei den griechischen Stücken, wie gewöhnlich bei südeuropäischen, ganz goldgelb mit schwarzen Adern darin, was bei unseren deut- schen Exemplaren seltener vorkommt. Die Raupen dieser Art, welche hauptsächlich in Eichen leben, wurden bei Wien auch aus Buchen und bei Malaga von meinem Sammler Kalisch aus Tamarinden erzogen.
145. — Myopiformis Bkh. Auf dem Parnass von Ende Juni bis Anfangs Juli sehr häufig. Manche griechischen Stücke zeigen einen goldgelben Aussenrand der Vorderflügel, einige sogar ein goldgelb angeflogenes Mittelfeld, was mir beides bei unseren norddeutschen Stücken nie vorkam, höchstens auf dem Aussenrand findet man zuweilen eine schwach gelbliche Fär- bung. Während ferner bei deutschen Myopiformis nur der vierte Leibesring oben gelbroth gefärbt ist, tritt bei fast allen griechischen Stücken diese rothe Färbung auch auf dem zweiten und dritten Ringe mehr oder minder auf, zunächst seitlich,
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dann aber auch nach oben hin gehend, und bei einigen Exemplaren sind Segment 2, 3 und 4 fast gleichmässig oben roth. Ob die Raupen dieser Art auf dem Parnass auch wie bei uns in Obstbäumen (Aepfel- und Birnbäumen) leben. wäre interessant zu wissen, und ist wahrscheinlich, da Dr. Krüper sie im Dorf (Agoriani) fand, wo es Obstbäume genug gab.
Trotz der oben angegebenen ziemlich wesentlichen Abwei- weichungen der griechischen Myopiformis, welche es vielleicht als rathsam erscheinen lassen, dieselben als var. Graeca im Catalog aufzuführen, haben wir es doch sicher mit keiner an- dern Art zu thun. Da ferner die Fühler bei allen griechischen dé niemals einen weissen Fleck zeigen und die Palpen der sd stets weiss bleiben, so glaube ich jetzt nicht mehr, dass Zyphu- formis eine var. dieser Art sein könne, und ebenso halte ich jetzt Luctuosa Ld. für eine von Myopiforms verschiedene Art.
146. — Jormueiformis Esp. Hiervon sandte Dr. Krüper nur ein ganz abgetiogenes ©, das am 3. Juli auf dem Parnass gefangen wurde, ein.
147. — Ichneumoniformis Е. Drei Stücke vom Parnass wurden am 15 Juni ein geflogenes ©, am 14 Juli ein fri- sches grosses с, und am 22 Juli ein geflogenes ©, gefunden; diese drei Stücke stimmen mit den ungarischen ganz überein. Erber fand sie auf Corfu. Dann sandte Dr. Krüper noch zwei kleinere Exemplare ein, die leider stark verschimmelt sind, und ziemlich sicher vom Taygetos stammen. Von diesen scheint das $ zur у. Megilliformis zu gehören, d. В. nur drei gelbe Hinterleibsgürtel zu haben, was ‚ich bis jetzt nur bei den Weibchen allen beobachtete; bei den Männchen aber auch wohl vorkommen kann. Es scheint diese Varietät an ganz bestimmte, sehr lokale Verhältnisse gebunden zu sein, da sie sowohl bei Dresden als bei Regensburg, wo die typische Ichneumoniformis auch vorkommt, gefunden wird; aber wie ich glaube nur ап ganz bestimmten Stellen, worüber ich leider aus eingener An- schauung nichts sagen kann.
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148. — Uroceriforms Tr. Nur ein grosses, leider etwas verdorbenes %, wie ich glaube, auch vom Taygetos stammend; von Erber aui Corfu gefunden.
149. — Masariformis О. var. Nur drei ganz frische Weibchen dieser Art, am 25 Mai in der Attica gefangen. Die Stücke sind ziemlich gross (24 mm.) und zeichnen sich durch Verdunkelung aus. Auf den Vorderflügeln sind die sogenannten Glasflecke sehr verkleinert (der in Zelle 1 fehlt fast ganz) und gelb beschuppt. Das breite Aussenfeld bleibt bei einem Stück fast ganz dunkel, bei den andern zeigen sich hier nur drei sehr kleine gelbe Wische. Auf dem Hinterleib bleiben Segmente 4, 3 und 5 ganz dunkel, wenigstens oben, unten zeigt Seg- ment 5 gelbliche Schuppen. Bei dem einen Stück wird das Schneeweiss der Palpen und Vorderhüften durchaus gelblich. Erber fand die Art auf Сота, Syra und Tinos.
— var. Odyneriformis HS. wurde von Herrn J. von Fri- valdszky auf Creta gefangen, und sah ich das einzigste Weib erst vor Kurzem auf dem Pesther Museum. Das Stück machte einen von Zlasarifornus verschiedenen Eindruck, leider konnte ich es nicht genau damit vergleichen, glaube es aber noch nur als Varietät der äusserst variirenden Masariformis ansehen zu müssen.
150. — Annellata Z. Diese Art war auf dem Parnass häufig und flog von Mitte Mai bis Anfang Juli. Die Stücke varliren sehr, zunächst hinsichtlich ihrer Grösse, und misst das kleinste 4 nur 12, das grösste © 20 mm. Die meisten Stücke sind auf dem Hinterleib gelb geringelt und gelb bestäubt, wie dies gewöhnlich bei den ungarischen Stücken der Fall ist, doch finden sich einige ganz frische kleinere Stücke, die einen ganz schwarzen Hinterleib mit weissen Ringen auf Segment 4, 6 und 7 (beim -?) haben, und die ganz anders aussehen. Es ist dies die
— var. oder ab. Cerüformis Ld., die sicher nur als eine namentlich an gewissen Orten vorkommende Aberration oder
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Varietät von Annellata zu betrachten ist, da sich alle Ueber- gangsstücke finden, was besonders bei den vorliegenden grie- chischen Stücken vom Parnass der Fall ist. Dahingegen halte ich jetzt nach Ansicht der Originalstücke Ortahdiformis 1, 4. für eine sicher von Annellata verschiedene Art. Diese Ortalidi- formis, von der sich in der Sammlung des Herrn Lederer nur zwei Weiber befinden, dürfte möglicherweise als © zu Doryceraeformis gehören, von der nur drei Männer bekannt sind; und wie verschieden zuweilen die beiden Geschlechter derselben Art bei Sesien sind, davon liefert Doryliformis 0. den schlagendsten Beweis. Erber fand Ses. Annellata auch auf Corfu.
151. — ÆEmpiforms Esp. Ein von Erber auf Corfu gefangenes С gehört sicher dieser Art an, die auch in Dal- matien von Mann gefunden wurde.
152. — bracomforms HS. Von dieser Art sandte Dr. Krüper nur wenige Stücke ein; vier vom Parnass, dort Ende Juni, Anfang Juli gefangen; eins am 13 Mai auf Naxos und zwei im Juli auf dem Veluchi gefangen. Die Stücke vom Par- nass sind die grössten (23 mm.); sonst variiren sie unter ein- ander oder von den ungarischen und deutschen wenig. Auch von Erber auf Corfu gefunden.
153. — Doleriforms HS. IL, pag. 69, Zeile 20 — 26, (2? fig. 22). (Colpiformis Stgr. Stett. ent. Z. 1856, р. 267 ff.) Nach einer grösseren Zahl von Exemplaren dieser Art, die ich seit meiner letzten Bearbeitung der Sesien (1856) vergleichen konnte und theilweise vor mir habe, glaube ich ihr den Na- men Doleriformis Herrich-Schäffer wiedergeben zu müssen, und zwar nicht nach einer seiner drei Abbildungen, sondern nach den ersten sechs Zeilen seiner Beschreibung II, pag. 69. Diese passen fast vollständig auf die vorliegende Art, nur dass die Stirn bei den nicht gelb, sondern dunkel ist mit ein- gestreuten weisslichen Schuppen, die vielleicht zuweilen vor- herrschen können; auch bei den $01% die Stirn mehr weisslich
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als gelb zu nennen. Herrich-Schäffers. Bild 22 passt ent- schieden nicht hieher oder ist ganz verfehlt; denn einmal zeigen die Flügel oben viel zu viel Gelb, ferner sind die Beine alle ganz gelb und die Hinterschienen durchaus gar nicht dick buschig, was bei Doleriformis charakteristisch, und dann passt der sehr breite weisse Gürtel auf dem dunklen Leib auch nicht. Vielleicht ist dies eine sehr gelbe Stelidiformis, während Doleri- formis HS. fig. 38 sicher eine sehr dunkle Stelidiformis ist. Doleriformis HS. fig. 49 halte ich jetzt fast für ein grosses Annellata $. Meine Sesia Colpiformis gehört jedenfalls zu dieser Art und passt die von mir 1. с. gegebene genaue Beschreibung bis auf folgende Punkte noch heute ganz gut. Die Fühler des Q zeigen oben keinen weisslichen Fleck, und glaube ich jetzt, dass das von mir erwähnte © aus Constantinopel nicht hieher, sondern zu Dbraconmiformis gehört. Der Rücken zeigt vorne zu- weilen auch einen gelblichen. Mittelstreif. Die Spitzen der Franzen sind meistens weisslich oder gelblich; doch bleiben die Franzen auch zuweilen ganz dunkel. Die Bauchseite des Hinter- leibs bleibt meistens ganz dunkel. Die verloschenen gelben Dorsalflecke zeigen sich auch bei den 92; bei einzelnen Sg ist die ganze Oberseite des Hinterleibs stark gelb bestäubt, so dass die Dorsalfiecke darin verloren gehen. Die Hinterschienen sind namentlich bei den g< sehr buschig, weisslich gelb und mei- stens am Ende dunkel, öfters nur unten.
Sesia Doleriformis unterscheidet sich durch die stark bu- schigen Hinterschienen leicht von Braconiformis und Stehdi- formis. Letztere Art hat auch nur auf Segment 4 einen weissen Ring, Doleriformis stets noch auf 6 und beim © noch auf 2. Braconiformis ©, die auch 3 weisse Leibringe hat, hat nie so braune angelaufene Fühler, und in grossen südlichen Stücken meist einen weisslichen Fühlerfleck nach oben. Sesia Herrichi Stgr. halte ich jetzt für eine sehr gelbe Varietät von der sehr variirenden Stehdiformis, bei der besonders der Hinterleib mit Afterbüschel obeu vorwiegend gelb ist.
Dr. Krüper sandte nur vier Stücke der Doleriformis vom Parnass ein, die am 5, 12 und 22 Juli dort gefangen wurden. Die Stücke sind durchgängig sehr klein (17 mm.), während meine grössten Stücke aus Brussa 23 mm. zeigen. Bei dem einen 4 ist das schmutzige Gelb dieser Art fast ganz weiss- lich, namentlich an den Palpen, Vorderhüften, Beinen und die Striche im Afterbüschel. Erber fing Ses. Doleriformis auch auf Corfu und Tinos. Ц
154. — Umbrifera п. sp. m. Tab. I, fig. 5. Fusca, alarum ante- riorum fasciae externae strigis, alıs subtus fere totis, abdominisque maculis dorsalibus obsolete flavis; alis posterioribus hyalınıs, mar- gine postico latıssimo fasciaque media transversa fuscis; abdo- mins segmento 4 postice albo-cinqulato. 4 © Mag. al. exp. 20—24 mm.
Von dieser auffallenden Art sah ich bei Herrn Schön in Wien 8—10 Stücke, die Erber auf Corfu gefangen hatte. Ich habe zur Beschreibung zwei gut erhaltene 44 und zwei ФО vor mir.
Die Grundfarbe des Thiers ist ein Rauchbraun, etwa wie bei Sesia Slelidiformis, dem die Art auch am nächsten steht. Fühler bei dem einen schmutzig weiss, beim andern braun- gelb angeflogen bis zur Spitze, die schwarz bleibt; bei dem einen © ganz rostbraun bis zur schwärzlichen Spitze, "bei dem andern braun mit weisslichem Fleck. Palpen schwärzlich, nach innen und an der Spitze bräunlich; beim © vorwiegend bräun- lich. Stirn bei zwei Stücken weisslich, bei dem einen Z dunkel. Scheitel und Hinterhauptsrand mit ockergelben Haaren. Rücken wie die Brust einfarbig dunkel.
Vorderfiügel mit kleinen Glasfeldern; das äussere ist sehr schmal, besteht nur aus 3 Felderchen, auf denen nach vorne (oben) noch ein gelb ausgefülltes steht. Das Glasfeldchen in Zelle 1 fehlt ganz, und das mittlere ist fast ganz mit Gelb ausgefüllt. Auf der breiten braunen Aussenbinde stehen 3—4 sehr verloschene gelbe Wische. Die Hinterfiügel sind nun sehr
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ausgezeichnet durch eine besonders nach vorne sehr breite rauchbraune Aussenbinde, mit welcher die äusserst breitbeschuppte Mittelrippe durch die gleichfalls ganz heschuppten Zellen 2 und 3 sich verbindet, was etwa das Auss’hen einer etwas ge- bogenen, schief nach aussen verlaufenden Mittelbinde gewährt. Diese breite dunkle Aussenbinde, welche in Zelle Та und 1b am schmalsten ist, wird am oberen Ende, nach der Flügel- spitze hin, bei den 44 gelblich. Die Franzen sind nur am Innenrande der Hintertlügel weisslich, sonst überall rauchbraun. Auf der Unterseite sind alle beschuppten Theile bei den 4& vorwiegend gelblich, nur am Ende der Mittelzellen bleiben schwarze Flecke, ebenso bleiben einige Stellen im Aussenrande, so wie der Limbalrand mit den Franzen dunkel.
Die Vorderhüiten und die Schenkel bleiben dunkel. Die vordersten und mittleren Schienbeine sind weisslich, ganz am Ende dunkel, ebenso die hintersten bei dem einen Stück, wäh- rend sie bei dem andern ganz dunkel bleiben, und nur hinter dem ersten Spornenpaar einen weisslichen Fleck zeigen. Die Tarsen sind auch an allen Beinen weisslich, nur bei dem einen Stück bleiben die hintersten gleichfalls dunkel.
Der dunkle Hinterieib zeigt bei dem einen 3 eine gelbe Dorsaltieckenlinie; Segment 4 ist hinten fein weiss, und zwar verbreitert sich dieser Ring nicht seitwärts, wie bei Ses. Stelidi- formis. Der ziemlich schmale Afterbüschel ist (bei dem einen 4 fehlt er) dunkel, nur an der Basis oben, und der ganze untere mittlere Theil weisslich. Sonst bleibt die Bauch- seite dunkel, höchstens auf den letzten Segmenten scheinen hellere Schuppen auftreten zu können. Beim © ist Alles viel dunkler.
Obwohl nun „Sesia Umbrifera gewiss bei einer grösseren Zahl von Stücken noch wesentlich varüren wird und die Be- schreibung nur unvollkommen sein kann, so steht sie doch schon durch die Eigenthümlichkeit ihrer Hinterflügel ganz für sich da und lässt keine Verwechselung mit irgend einer
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europäischen Art zu. Ihre Stellung muss zwischen Stelidiformis und Osmiformis sein. Herr Erber vermuthet, dass die Raupe dieser Art in einer in Сота häufig vorkommenden Wasser- pflanze lebt. Bis jetzt kennen wir noch keine in einer Wasser- pflanze lebende Sesien-Art, und da nach meiner Ansicht die Raupe der Ses. Umbrifera rhizophag sein muss, so bezweifle ich diese Vermuthurg einstweilen stark.
155. — Leucomelaena Z. Diese Art war auf dem Parnass Mitte Juni bis Anfang Juli und in der Attica etwas früher nicht selten. Eine grössere Zahl frischer Stücke, auch von Herrn Mann bei Brussa gesammelt, überzeugte mich längst, dass dies eine von Philanthiformis sicher verschiedene Art ist. Ses. Leucomelaena Z. ist durchweg schlanker als Philanthiforms und die Zeichnung fast überall nur weisslich, bei Philanthi- Formis vorwiegend gelb. Sonst verweise ich auf Zellers Be- schreibung und das, was ich in der Stettiner ent. Zeit. 1856, p. 277, darüber sagte, und bemerke nur noch, dass ich jetzt die Ses. Corsica auch als eine von Philanthiformis verschiedene Art betrachte.
156. — Affinis Stgr. Diese Art wurde nur von Herrn Erber auf Corfu gefangen. Ich erzog die Art bei Granada aus den Wurzeln eines Helianthemum. und stimmen die west- europäischen Stücke mit den osteuropäischen ganz überein.
157. — Miniacea Ld. Die meisten Stücke dieser Art sind auf dem Parnass in der letzten Hälfte des Mai gefangen; zwei Stücke daselbst Anfangs Juli. Ein Stück am 4 Mai auf Naxos, so wie eins am 14 April bei Smyrna. Die Stücke sind durchschnittlich kleiner als die von Herrn Mann bei Brussa gesammelten Exemplare; einige, die nur 13—14 mm. Flügel- maass haben, wurden früher als var. Pepsiformis versandt. Obwohl nun diese Sesia Miniacea Led. ausschliesslich im Osten Europas und in Kleinasien die dort fehlende 5. Chrysidiformis Esp. vertritt, so glaube ich doch jetzt, sie als davon ver- schiedene Art ansehen zu müssen, wenn auch beide vielleicht
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nach der Darwin’schen Theorie von ешег Form ursprünglich herstammen mögen. Von Erber auch auf Corfu und Tinos gefunden.
158. — Prosopiformis О. Nur drei Stücke von mittlerer Grösse, ein © am 22 Mai auf dem Parnass, ebendaher ein < am 1 Juli und ein © am 4 Juni aus der Attica. Die Stücke sind von den ungarischen und Dalmatinern nicht verschieden; zeigen auch keine Spur eines weissen Ringes (var. Schmidtii Frr.) auf Segment 4 des Hinterleibes.
159. Paranthrene Tixeiformis Esp. In der Attica im ganzen Juni, wie es scheint nicht selten, und zwar in Stücken, die mit den typischen südfranzösischen fast ganz über- einstimmen. Es ist dies insofern interessant, als bisher im Osten Europas und Klein-Asiens nur die var. Drosijormis, 50, weit mir bekannt, gefunden wurde. Auch auf dem Parnass fand Krüper einige typische Exemplare, während ein Stück, da- selbst am 30 Juni gefunden, ganz entschieden zur
— var. Drosiformis Hb. zu rechnen ist, 4. В. die für diese Form charakteristischen 3 gelblichen Felderchen in der Vorder- flügelspitze zeigt. Auch von Erber wurde Р. Tinerformis auf Corfu gefunden.
160. — Mwyrmosiformis HS. Auf dem Parnass (Kastri) von Mitte Mai bis Ende Juni häufig, durchschnittlich etwas kleiner als die Stücke aus Brussa; das kleinste Stück misst 14, das grösste 24 mm., ist also reichlich so gross, wie die Brussaer. Sie unterscheiden sich aber von den typischen Myr- mosiformis besonders dadurch, dass fast alle reinen Stücke auf dem Hinterleib gelbe Ringe zeigen, und zwar sind die vordern Theile der Segmente 3, 5, 6 und meistens 7 gelb. Ausserdem sind bei den meisten griechischen Stücken auch die Tarsen der Hinterbeine gelb und schwarz gemischt, während sie bei der typischen Form glänzend blauschwarz bleiben. Es ist daher wohl gerathen, die griechische Form als
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— var. Cingulata aufzuführen und nähert sie sich der Hoplisiformis Mann aus Brussa so sehr, dass ich sie zuerst dafür hielt. Allein Hoplisiformis hat noch deutlichere gelbe iinterleibsringe, gelbe Haarbüschel am Metathorax, gelbe Tarsen der Vorder- und Mittelbeine, ganz gelbe Palpen, gelbe Stirn und Halsband. sowie durchsichtigere Hintertiügel, und ist um so mehr entschiedene gute Art, als sie von Herrn Mann mit typischen Myrmosiformis zusammen gefangen wurde.
161. Thyris Fenestrella Scop. Auf dem Parnass Ende Juni auch auf dem Veluchi in Stücken, die mit denen anderer Lo- kalitäten übereinstimmen. Von Erber auch auf Tinos gefunden.
162. Ino Ampelophaga Bayle-Barelle. Bei dieser Gat- tung verweise ich zunächst auf meine Bearbeitung derselben Stettin. ent. Zeitung 1862, pag. 341 ff. In. Ampelophaga, die zuweilen als eine Weinplage im nördlichen Italien aufge- treten sein soll, wurde von Krüper in der Attica und auf dem Parnass im Juni nur selten gefangen; bei Smyrna fing er sie von Mitte April bis Ende Mai häufig.
163. — Pruni*) 5. У. Nur fünf 4, von denen das eine am 16 Juni auf dem Parnass gefunden wurde. Die Stücke scheinen den unserigen ganz gleich zu sein.
164. — Chloros Ob. Drei Mitte Juni auf dem Parnass gefangene Stücke kommen mit typischen ungarischen Chloros ganz überein, während zwei andere Exempiare, wahrscheinlich Anfang Juli bei Seltza im Veluchi gefangen, typische
— var. Seprum Boisd sind, die sich eben nur durch fast ganz broncebraune Färbung der Vorderflügel unterscheidet. Die höchste bekannie Potenz dieser Sepium fing Herr Lederer vor einigen Jahren im Taurus (Klein-Asien) und soll dieselbe, wie ich glaube, den Namen Chloronota erhalten. Diese Form, die etwas grösser ist, und zumal beim 2 fast ganz braune Vorcerfiügel (doch bleiben deren Basis und Thorax blau
*) Ino Amasina HS. fine Dr. Krüper in einigen Stücken bei Smyrna.
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schillernd) und auch dunklere Hinterflügel zeigt, kann wohl als eine fast fertige Art hingestellt werden.
165. — Tenuicornis Z. Nur wenige Stücke auf dem Par- nass Mitte Juni gefangen, die von den ungarischen nicht ab- weichen. Auch bei Smyrna bereits im April gefangen, mit mehr gelblicher Färbung. Von Erber auf Corfu gefunden.
166. — Globulariae НЪ. var.? Notata Z. Nur wenige 44 von Karpinisi, dort Mitte Juni gefangen. Noch heute bin ich ungewiss, ob Notata И. als Art oder Varietät von Globulariae Hb., die entschieden sehr variirt, zu betrachten sei. Den dünneren Fühlern (kürzeren Fühlergliederfortsätzen) nach müsste sie specifisch davon verschieden sein; aber es ist mir jetzt fraglich, ob dieselben in allen Fällen ein sicheres Art-Merkmal abgeben.
167. — Subsolana Stgr. Auf dem Parnass von Mitte Mai bis Ende Juni, auf dem Veluchi Anfangs Juli, auch aus dem Peloponnes, wohl vom Taygetos. Diese grosse spitzfühlerige Art hat so entschieden längere Kammzähne beim < und so stark sägeförmige Fühler des ©, dass sie wohl nie zu Globu- lariae gezogen werden kann. Dahingegen glaube ich jetzt sicher, dass sie mit Coguata Rbr. zusammenfällt und als östliche Form dieser Art zu betrachten ist.
168 *). — Geryon Hb. Nach Herrn A. Rogenhofers Angabe wurde diese Art von Erber auf Korfu gefangen; da ich dort gefangene Stücke nicht sah, kann ich Nichts darüber sagen.
169. — Mannii Ld. (Statices var.) Bei Karpinisi im Ve- luchi in der letzten Hälfte des Juni häufig. Ich halte diese Form jetzt entschieden für eine Statices var., da beide voll- ständigst in einander übergehen; auch einige kleine griechische Stücke von deutschen Statices gar nicht zu unterscheiden sind.
170. — ? Heydenreichii Ld. Ein Pärchen, am 25 April
*) [то Anceps Stgr. (Stett. ent. 7. 1862, р. 355) fand Dr. Krüper am 6 Mai bei Smyrna. LA
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in der Attica gefunden, kann seiner tiefblauen Färbung wegen wohl nur hieher gezogen werden, obwohl die Stücke klein (22 u. 24 mm.) sind. Auch von Erber auf Corfu gefunden.
171. Zygaena Minos В. У. Auf dem Parnass in der zweiten Hälfte des Juni, auch auf dem Veluchi gefunden. Da diese gemeine Art überall etwas variirt, sowohl im Raupen- zustande als im vollkommenen Insekt, so kann man die grie- chischen Exemplare um so weniger als verschieden bezeichnen, da sie auch unter sich ziemliche Abweichungen zeigen. Nur finde ich, dass das Blauschwarz der Vordertlügel bei den grie- chischen „2 meist stark weisslich angeflogen ist.
172. — Brisae Esp. Nur einige Stücke bei Karpinisi Mitte Juni gefangen, die mit ungarischen Exemplaren überein- stimmen. _
173. — Punctum O. Auf Naxos in der ersten Hälfte des Mai häufig; auf dem Parnass und in der Attica Anfangs Juni, und auf dem Veluchi noch Anfangs Juli frisch. Nur von letz- terem Gebirge sind einige typische Punctum, sonst gehören sie alle der
— var. ÄAefersteini HS. an, wo das Roth prädominirt und ° namentlich der kleine rothe Punkt an der Basis der Vorder- flügel sich mit dem rothen Endfleck in einen rothen Längs- wisch vereint. Das Roth tritt aber bei griechischen Stücken nie so stark auf, wie in der Herrich-Schäffer’schen fig. 77, so kummt es überhaupt äusserst selten vor. Erber fand die Art auch auf Сота Буга und Tinos.
174. — Achilleae Esp. Auf dem Parnass und Veluchi Ende Juni häufig; Krüper giebt die Art auch als in Acarnanien vorkommend an. Nur die griechischen ФФ zeichnen sich öfters, wie bei Minos, durch hellere Bestäubung aus, sonst finde ich keinen Unterschied von denen des übrigen Europa.
175. — Angelicae О. Dr. Krüper fing hievon einige Stücke auf dem Veluchi, Mitte Juni, die von deutschen Exemplaren nicht zu unterscheiden sind.
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176. — Ramburü HS. Eim Paar, welches sicher aus _ Griechenland stammt, da Dr. Krüper, als er es einsandte (1861), noch nicht bei Smyrna gewesen war, stimmt’ so genau mit den Exemplaren dieser Form, die Kindermann in An- tiochia sammelte, dass, zumal beim «, kein Zweifel über die Identität herrschen kann. Ob aber diese Аатфига trotz des verschiedenen Roths und der eigenthümlich zusammengeflossenen rothen Flecken als eine Varietät von Filipendulae betrachtet werden kann, das ist eine andere Frage. Uebrigens passen die Figuren Herrich-Schäffers п. Schm. 161 u. 162, gar nicht zu mir vorliegenden typischen Exemplaren der Ратфиги aus Antiochia, und müssen wenigstens als sehr auffallende Aberrationen davon betrachtet werden. Herr Lederer betrachtet jetzt Латфига als eine Varietät von Filipendulae.
177. — Filipendulae 1. Auf dem Parnass und Veluchi im ganzen Juni sehr häufig; auch in Acarnanien giebt sie Dr. Krüper an, wenn dies nicht auf einer Verwechslung, etwa mit Lamburü, beruht. Die meisten Stücke sind typische Filipen- dulae, wo der 5te und 6te Fleck genügend getrennt sind, doch kommen auch nicht selten Stücke der _ — ab. Cytisi Hb. vor, wo nicht nur die beiden äussersten rothen Flecken, sondern auch die beiden mittleren vollständig vereinigt sind. Solche Stücke, wo diese beiden Aussenflecken in einen grösseren rundlichen Flecken vereint sind, unter- scheiden sich von Æamburi nur noch durch ein anderes Roth, das bei letzterer Art mehr licht ist. Da ich auf Flügelform, mehr spitz- oder stumpflüügelig ete., auch sehr wenig gebe, so glaube ich um so mehr, dass etwas lichteres Roth nicht genügen kann, um zwei Arten sicher zu trennen.
178. — Lonicerae Esp. (an Dubia Stgr.?) Eine Art, die Dr. Krüper in der zweiten Hälfte des Juni auf dem Parnass und auch dem Veluchi fand, rechnete ich früher zu meiner Dubia, Catalog № 145. Jetzt ist mir diese Дима überhaupt sehr zweiielhaft geworden, und war es eigentlich schon immer,
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wie ich gleich durch den Namen andeutete. Grosse sehr lebhaft gefärbte alpine und subalpine Zonicerae, ebensolche fünf- und die selten vorkommenden sechsfleckigen Angelicae, beginnende Stoechadis mit äusserst wenig Schwarz in den Hinterflügeln, so wie vielleicht einzelne alpine Fülipendulae mit fremdartigem Aussehen, suchte ich früher alle unter diesem Namen zusammen zu fassen. Jetzt gestehe ich gern, dass mir hier noch Vieles unklar ist und ich durchaus nicht irgend feste Entscheidungen geben mag. Hinsichtlich der griechischen Stücke halte ich die grossen fünffleckigen Thiere jetzt für Zonicerae und ein Paar Stücke, die einen Anfang vom 6ten Fleck zeigen, für sechs- fleckige Angelicae, wie ich solche von Herrich-Schäffer bei Regensburg gefundene Stücke erhielt. Ob diese sechsfleckigen Stücke als ächte Angelicae, oder Bastarde, vielleicht von Fili- pendulae und Angelicae, anzusehen sind, möchte schwer zu ent- scheiden sein.
179. — Ephialtes L. Auf dem Veluchi in der ersten Hälfte des Juli sehr häufig; auf dem Parnass seltener. Diese so sehr interessante Art, die in den verschiedensten Formen auftritt, welche sich nicht nur durch alle möglichen Uebergänge vereinen, sondern deren Zusammengehörigkeit Dorfmeister durch die Zucht von den Eiern eines © auf das Ekiatanteste bewiesen hat, tritt in Griechenland vorzugsweise als die ächte Ephialtes auf. Die Stücke sind aber zum Theil dadurch sehr ausgezeichnet, dass auch die weissen Flecke der Vorderflügel mehr oder minder Roth führen, ja bei einigen Exemplaren entschieden roth genannt werden können. Hier wird auch der weisse Fleck der schwarzen Hinterflügel roth. Vorzugsweise zeigen die Exemplare vom Veluchi dieses Roth, während die vom Parnass theilweise rein weisse Flecken, wie die süd- deutschen Stücke haben. Dass auf den Hinterflügeln noch zu- weilen ein zweiter weisslicher Fleck auftritt, findet sich auch bei Exemplaren aus anderen Gegenden, wiewohl schr selten. Die fünffleckige
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— ab. Falcatae Hb. tritt in Griechenland sehr selten auf, während die gelbgeringelte, sechsfleckige ab. Coronillae S. У. wieder häufiger auftritt. Einzelne Exemplare zeigen auch hier eine der bei Zphialtes bemerkten analoge Erscheinung, insofern das Weiss der Flecke mehr oder minder durch Gelb verdrängt wird. Dies soll bei Exemplaren, die Erber auf Corfu fing, sehr intensiv sein; ausserdem fand er auch daselbst die ächte Z Ephaltes nebst Falcatae.
Aechte ab. Trigonellae, wo der sechste Fleck vollständig fehlt, beobachtete ich unter den griechischen Stücken gar nicht, obwohl derselbe bei einigen Stücken sehr rudimentär wird. Eine ächte Peucedani Esp., mit rothen Hinterflügeln, kommt auch nicht annähernd in Griechenland vor, und ich möchte fast zweifeln, dass auf Rhodus je ächte Peucedant gefunden wurden.
180. — Carniodica Scop. (Onobrychis S. У.) Auf dem Parnass von Mitte Juni bis Juli, auf Naxos im Mai häufig gefunden; auch auf Corfu. Diese äusserst variable Art hat zur Aufstellung mancher schlechter Arten verleitet, die zum Theil noch als Varietäten in den Catalogen verzeichnet stehen. Ве einer grossen Menge von Material aus den verschiedensten Ge- senden finden sich hier aber so viel Uebergänge vor, dass es schwer wird, die einzelnen Formen nur einigermassen scharf zu trennen. Die griechischen Exemplare sind unter sich ziem- lich konstant; sie führen zunächst ein sehr lebhaftes Roth, und zeigen auf den Vorderflügeln und Thorax verhältnissmässig wenig Weiss; es kommen sogar einzelne Stücke vor, bei denen die rothen Flecke der Vorderflügel fast gar nicht weiss um- randet sind, also wie bei der var. Berolinensis, wo das Weiss öfters absolut fehlt. Dahingegen ist der rothe Hinterleibsgürtel mehr oder minder stets vorhanden, nur bei einem vorliegenden Stücke wird er rudimentär. Die griechischen Exemplare der Carniolica verdienen äls var. Graeca jedenfalls viel eher auf- geführt zu werden, als die var. Diniensis, da bei Digne die
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Art sehr varürt und die als Diwensis HS., fig. 111—112, abgebildete Form dort sehr selten als Aberration vorzukommen scheint. In Spanien wurde Z. Carniolica bisher nirgends ge- funden, und ob die Z. Barbara HS. aus der Berberei stamme, ist mir mehr denn zweifelhaft. Wenn übrigens kleinasia- tische Carniolied mit starkem rothen Leibesgürtel als Barbara HS. versandt wurden, so ist dies entschieden falsch; denn Barbara HS. zeigt einen ganz dunklen Leib.
181. Syntomis Phegea Г. Von Dr. Krüper nur in einigen Stücken auf dem Veluchi gefunden; von Erber auf Corfu. Die vorliegenden Stücke gehören der ganz gewöhnlichen Stammform an. | ‚ 182. N:clia Punctata Е. Freund Rogenhofer giebt еш- fach Масба Punctata als auf Corfu und Tinos von Erber gefunden an. Ich erhielt keine eigentliche typische Punctata von Dr. Krüper, bin aber jetzt durchaus nicht zweifelhaft, dass
— var. Famula Frr. in typischen Stücken Ende Juni auf dem Parnass gefunden, so wie
— var. Hyalina Frr. auf Naxos und auch dem Parnass gefunden, als Lokalformen hieher zu rechnen sind.
Die typische Punctata Fabr. hat auf den braunen Vorder- flügeln zwei übereinanderstehende, weit getrennte weisse Basal- flecken und drei übereinanderstehende weisse Flecken nach dem Aussenrande hin, von denen die beiden unteren nur durch die braun bleibende Rippe 4 getrennt sind, die indessen auch hier zuweilen schon weiss wird. Die Hinterflügel sind gelb mit breitem braunen Aussenrand und braunem Schluss der Mittel- zelle.
Famula Frr. Tab. 183, 2, 3, pag. 143, unterscheidet sich nun eigentlich nur dadurch, da:s die weissen Flecken verloschen (schmutzig gelblich) werden, was bei einem griechischen Stück vollständig der Fall ist, und dass die Hinterflügel blassgelb sind. Dass der obere Apicalfleck am Aussenrande fehle, ist nach Freyer nicht nöthig; übrigens zweifelt Freyer bereits
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selbst an den Artrechten dieser Form, die eigentlich mehr Aberration als Varietät ist.
Hyalina Frr. Tab. 473, 2, pag. 152, unterscheidet sich wesentlich nur durch die glasartig werdenden Hinterflügel; und auch hier hält Freyer schon ein klimatisches Variiren für möglich. In der That liegen mir alle Uebergänge von ganz gelben Hinterflügeln bis zu fast ganz glasartigen vor, und zwar beginnt das Glasartige, oder mit andern Worten das Ver- schwinden der Schuppen, von der Basis aus. Die Exemplare von Kreta, sowie einige von Naxos sind am durchsichtigsten; doch bieibt stets der an den braunen Aussenrand stossende Innenrand breit gelb. Was nun die Flecken auf den Vorder- flügeln aubetrifit, so verschwindet der obere Basalfleck häufig, ebenso der obere Aussentleck. Da die beiden unteren Flecke hier fast stets vollständig zu einem verschmolzen sind, so giebt es Stücke, die nur zwei erste Flecken zeigen.
Ich halte daher auch ganz unbedenklich die Servula Berce, welche auf den Vorderflügeln ganz braun ist, nur für eine Aberration, bei der konsequenterweise auch die Hinterflügel sich <ehr verdunkeln. Diese Form wurde im südlichsten Frank- reich und Catalonien gefunden; doch weiss ich nicht, in wel- chem Verhältniss sie dort zur Stammform auftritt, oder ob sie gar dort die alleinige Form ist, wo sie dann als Lokalvarietät aufgeführt werden müsste.
183. Earias Siliguana HS. Nach den mir von Herrn J. v. Frivaldszky gemachten Angaben war dies Thier auf den Johannisbrodbäumen in Creta sehr häufig, worauf es auch wohl in Sicilien leben wird.
184. Nola Subchlamydula n. sp. Tab. I, fig. 6, 7. Albicans, alis anterioribus oblongis, luteo-grisescenti plus minusve suffusıs, Jascia media limboque angusto luteis, arcubus duobus contiquis ante limbum nigricantibus; alis posterioribus cinereis, unicoloribus. $$ Magn. al. exp. 17—20 mm.
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Von dieser neuen Art liegt mir nur ein griechisches Stück vor, welches Dr. Krüper am 4 April in der Attica fing; es gehört aber ohne Zweifel zu einer Art, die ich in grösserer Menge in Castilien fing und erzog. Diese Art steht der CAla- mitulalis Hb. sehr nahe, und ist nur mit ihr zu verwechseln; den übrigen weisslichen Nola-Arten (COeutonalis Hb., Albula S. V. etc.) fehlen auf den Vorderflügeln die meist bindenartig auftretenden schwarzen Schuppenanhäufungen vor der scharfen braungelben Aussenrandbinde; Subchlamydula ist durchweg dunkler als Chlamytulalıs, zuweilen ist sogar der gewöhnlich weisse Kopf ganz grau bestäubt, ebenso die ganze Vorderflügel- Fläche. Gewöhnlich ist letztere an der Basis weisslich; dann kommt eine mehr oder minder breite schmutzige braungraue Mittelbinde, die sich stets sehr unbestimmt verliert und zuweilen in ihrer Mitte einen dunklen Schatten führt. In dieser Art von Mittelbinde stehen am Vorderrande die beiden erhabenen Schuppenanhäufungen, -meistens viel kräftiger und dunkler als bei Chlamitulalis, wo der ganze mittlere Flügeltheil heller, bräunlichgelb, bleibt. Hinter dem dunklen Mittelfelde findet sich nun bei Subchlamydula ein hellerer weisser Theil (Binde), der bei dunklen Stücken direkt zur weissen Linie wird, sich aber am Vorderrande, unmittelbar vor der Flügelspitze, als weiss- licher Fleck erweitert. Von diesem weissen Fleck an abwärts finden sich nun mehr oder minder stark auftretende schwarze, bindenartig zusammenhängende Flecke, die öfters sehr rudi- mentär werden, während sie bei Ohlamitulalis stets viel stärker und scharf auftreten. Durch eine weissliche gezackte Linie, auch zuweilen undeutlich, sind diese schwarzen Zeichnungen von der unmittelbar vor den Franzen beändlichen gelbbraunen schmalen Randbinde getrennt. Die zuweilen ganz grau bestäub- ten Franzen führen meistens in der Mitte eine weisse Linie.
Die Hinterflügel sind eintönig grau; nur sehr selten werden sie nach innen hin lichter; bei Chlamitulalis sind sie weisslich mit dunklem Aussenrande. Die Unterseite aller Flügel ist
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gleichfalls fast vollständig eintönig grau; bei CAamitululis weisslich mit dunklerem Aussenrande und oft sehr deutlichem dunklem Mittelfleck der Hintertlügel, welcher bei Subchlamy- dula nur zuweilen angedeutet wird.
Die Raupen beider Arten, die ich in Menge fand, sind an Färbung durchweg sehr verschieden. Diejenigen der Мом Chla- пи ай; Hb., welche ich im Juni und Juli bei Granada an den Blüthen der Scabiosa Columbaria fand, waren gelblichgrün mit brauner streifenartiger Zeichnung. Die Raupen der Sub- chlamydula, welche in grosser Menge Anfangs Juli an den Blüthen der бай Hispanorum lebten, waren durchweg violett mit einiger grünlicher Zeichnung. Sonst sind sie sich beide an Gestalt etc. durchaus ähnlich und haben beide einen schwarz- braunen Kopf und zwei ebensolche Häckchen auf dem ersten Gliede.
185. Nudaria Murina Esp. Nur ein 4 am 1 August auf dem Parnass gefangen, welches von den sonstigen Stücken dieser Art durchaus nicht abweicht.
186. Setina Zrrorella №. Nach Rogenhofer von Herrn Erber auf Сота gefangen; von Krüper nie beobachtet.
187. — Mesomella L. Gleichfalls nach Rogenhofer von Erber auf Corfu gefunden.
188. Lithosia Depressa Esp. (Helveola Frr.) Gleichfalls wie bei den vorigen beiden Arten; wie die vorige so weit süd- östlich noch nicht beobachtet.
189. — Complana L. Auf dem Parnass im Juli gefunden; wie es scheint selten, da nur zwei Stücke vorliegen. Von Erber auch auf Corfu gefunden.
190. — ZLurideola Zink. Gleichfalls auf dem Parnass im Juni und Juli häufiger gefunden. Diese Art, wie die vorige, scheint sich überall in Europa, wo sie gefunden wird, auch in Süd-Spanien, gleich zu bleiben.
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191*). — Pallifrons Z. Nach Rogenhofer von Erber auf der Insel Tinos gefunden, wenn nicht eine Verwechslung Statt fand.
192. Emydia Grammica Г. Von Erber auf Сота ge- funden, wo auch die var. Striata Bkh. mit fast schwarzen Hinterflügeln vorkam. Krüper fand sie merkwürdigerweise nicht.
193. Deiopeia Pulchella L. In der Attica im Juli nicht selten; die Exemplare sind durchschnittlich etwas kleiner und haben weniger schwarze Flecke (bei einem Stücke fehlen sie fast ganz), als die des südwestlichen Europas, wo die Art oft eine Reihe von Jahren hindurch ganz fehlt, dann aber wieder in grösster Menge, besonders in der Generation des Spätherbstes, auitritt.
194. Euchelia Jacobacae .L. Nach Rogenhofer von Erber auf Corfu gefunden.
195. Nemeophila Аиззша L. Auch nur von Erber auf Coriu gefunden.
196. — Plantaginis Г. Nur en Ф am 5 Juli hoch oben im Veluchi-Gebirge von Dr. Krüper gefunden.
197. Callimorpha Hera №. Auf dem Parnass (Ende Juni), in Acarnanien, der Attica und auf Naxos gefunden; auch auf Сота. Die Stücke sind gross mit lebhaftem Roth der Hinterflügel.
198. Arctia Vilica Г. Auf dem Parnass, in der Attica und auf Naxos Ende April, Anfang Mai von Dr. Krüper gefunden; Erber fand sie auch auf Corfu. Die griechischen Stücke zeigen meist eine gelbliche Färbung der weissen Vorder- flügel-Flecken, wie dies auch bei französischen, italienischen und selbst deutschen Stücken vorkommt; sonst weichen sie gar nicht ab.
*) Krüper giebt auch Lith. Caniola Hb. als in Griechenland gefunden ап; sandte jedoch nie ein Stück davon ein, und ist ein Irrthum bei diesen nah ver- wandten Arten zu leicht möglich.
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199. — Небе L. Von Dr. Krüper nur auf Cephalonia und auf Naxos beobachtet, wo die Art nicht selten war und schon Ende März die frisch ausgeschlüpften Falter gefunden wurden. Die Stücke von Naxos variiren, wie überall; fast alle haben auf den Vorderflügeln eine sehr breite zusammengeflossene schwarze Binde.
200. — Pudica Esp. Nur von Erber auf Сота und Tinos gefunden. Diese Art muss mit Zivularis in eine eigene Gattung (Euprepia HS.) kommen.
201. Spilosoma Juliginosa Г. Auf dem TParnass, in Acarnanien und auf Сота, von Erber auch auf Tinos ge- funden. Die zwei vorliegenden Stücke zeigen ein sehr lichtes Rothbraun der Vorderflügel und auf den Hinterfügeln nur einige schwarze Rand- und zwei kleine Mittelflecke, wie dies ebenso bei andern Exemplaren aus dem südlichen Europa, zumal deren Sommergeneration, der Fall ist.
Spilos. Placıda Friv., die sich von Fuliginosa wesentlich nur durch einen runden rothen Fleck am Ende der Mittelzelle oder Vorderflügel unterscheidet, wurde von den Sammlern des Herrn von Frivaldszky in Thessalien (wenn ich nicht irre) gefunden, kann also sehr wohl auch im eigentlichen heutigen Griechenland vorkommen.
202. — Luctuosa Hb. Nur ein grosses 4 wurde von Dr. Krüper auf dem Veluchi gefunden. Es hat zahlreichere und grössere schwarze Flecken auf den Vorderflügeln, als die mir vorliegenden ungarischen Exemplare dieser Art.
203. — Mendica L. an Menthastri 8. V.? Dr. Krüper giebt Menthastri als auf dem Veluchi gefunden an. Es kann dies aber sehr leicht eine Verwechslung mit Mendica sein, von der er ein am 20 April bei Smyrna gefundenes © einsandte.
204. Hepialus Amasinus HS. Dr. Krüper fand nur im ersten Jahr seiner Reisen (1558) ein Stück dieser sehr seltenen Art Ende März auf Corfu. Das Stück (in Herrn Pogges Sammlung) liegt mir nicht vor.
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205. Cossus Ligniperda Е. Nur ein “ am 29 Juni auf Чет Parnass gefunden. Das Stück ist leider ziemlich verflogen, scheint aber etwas lichter als unsere deutschen Zigniperda zu sein; auch die Zeichnungen treten matter auf. Nichtsdesto- weniger halte ich dies Stück für einen unzweifelhaften Cossus Ligniperda und nicht für Balcanicus Led., wovon bisher nur ein aus dem Balkan bekannt ist.
206. Zeuzera Acsculi L. Von Dr. Krüper nur auf dem Veluchi gefunden; mir nicht eingesandt; Erber fand die Art auf Tinos.
207. Endagria Оша Borkh. (Pantherina Hb.) Der Name Ulula Borkh. Ш, р. 142, muss als der älteste (1790) dieser Art unbedenklich wieder gegeben werden; denn Ulula Fabr. 5. Е. pag. 592, gehört einer grossen, gezähnten, mit langer Spiralzunge versehenen indischen Eule an. Hievon fand Krü- рег nur ein ganz frisches © am 15 April bei Athen, das auf den Vorderfügeln ziemlich viel Weiss zählt.
Dr. Krüper sandte en am 28 Mai im Taygetos (Pelo- ponnes) gefundenes < ein, welches leider sehr schlecht gehalten ist, und das mir Herr Lederer als
208. — Psychidion in litt. bestimmte, von dem er auch ein ganz schlechtes Stück aus Kleinasien hat. Das vorliegende d misst 20 mm., ist also von der Grösse einer kleinen Znd. Pantherina und ganz eintönig rauchbraun, selbst die Franzen, soweit sie vorhanden. Nur der Prothorax führt etwas lichtere Haare, und scheint es auch fast, dass die Tarsen hell geringelt sind. Der "sonstige Habitus, der Fühlerbau und das Geäder scheinen mit Ulula Bkh. durchaus zu stimmen, und wäre nicht unmöglich, dass sich dieser Psychidion als eine ganz dunkle Aberration oder Varietät von ersterer Art herausstellt, da die- selbe schr variable ist, und zuweilen auf den Vorderflügeln vorherrschend dunkel wird.
209. Limacodes Testudo S. V. Dr. Krüper sandte hie- von drei Ихетр!аге ein; zwei Mitte Juni auf dem Parnass,
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em am 23 Mai auf Naxos gefundenes Stück. Die Färbung ist bei allen ein fahleres Gelb und finden sich nur bei dem einen < vom Parnass die dunklen Querlinien der Vorderflügel matt angedeutet; bei den beiden andern fehlen sie gänzlich. Die Hinterflügel sind bei den Stücken vom Parnass noch etwas dunkler, bei dem 2 von Naxos fahlgelb, so dass das ganze Thier hier eintönig fahlgelb erscheint. Uebrigens varürt die Art auch in Deutschland ziemlich, und besitze ich ein, bis auf die helleren Fühler, durchaus schwarzes С aus der Leip- ziger Gegend. Erber fand Lim. Testudo auf Сота.
210. Psyche Febretta Boyer var.? In diesem schwierigen Genus ist schon zu viel gesündigt worden, so dass ich es nicht wage, nach einem einzigsten von Dr. Krüper auf dem Veluchi gefangenen Z eine neue Art sicher aufzustellen. Das übrigens gut erhaltene Stück weicht